Wegen Gerätehaus-Neubau: Feuerwehr Fischbachau erwartet anstrengendes Jahr

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Miesbach
  4. Fischbachau

Kommentare

Ehrung: (v.v.l.) Bürgermeister Stefan Deingruber, Kommandant Marinus Gasteiger, Mathias Nitzinger, Vize-Kommandant Isidor Klarer, Kreisbrandmeister Christian Probst und (h.v.l.) Johannes Obermeier, Vize-Vorsitzender Max Grossert und Vorsitzender Franz Gruber. © Privat

Ein anstrengendes Jahr erwartet die Feuerwehr Fischbachau. Bei der Hauptversammlung blickte der Kommandant nun auf die Folgen des Neubaus und warb um Spenden für die Ausstattung.

Fischbachau – In Euro betrachtet mag es wirken wie ein Glas Wasser neben einem Löschtank. Doch die Symbolkraft der Spende, die zwei Buben aus Fischbachau der örtlichen Feuerwehr bei deren Hauptversammlung überreichten, strahlt heller als das Blaulicht auf den Einsatzfahrzeugen. Als „ganz besonderen Fall von Engagement“ würdigte Vorsitzender Franz Gruber die gute Tat von Anian Pellkofer (8) und Lucas Baic (9). Die beiden Freunde hatten von ihrem Taschengeld eine Popcornmaschine gekauft und deren süße Erzeugnisse auf dem Christkindlmarkt angeboten. Die Hälfte des Erlöses – 65 Euro – spendeten sie der Fischbachauer Feuerwehr.

Feuerwehr muss 200.000 Euro aus eigener Tasche bezahlen

Ein leuchtendes Beispiel, das hoffentlich viele Nachahmer findet, sagte Kommandant Marinus Gasteiger in seinem Sachstandsbericht zum Neubau des Feuerwehrhauses. Da die Feuerwehr sämtliche nicht mit dem Gebäude verbundenen Dinge aus eigener Kasse bezahlen müsse, brauche sie Spenden im Gesamtwert von gut 200 000 Euro. Gasteiger bedankte sich hier schon mal bei allen bisherigen Unterstützern. Dass nicht nur Geld, sondern auch Arbeitskraft gefragt ist, zeigte der Kommandant in seinem Ausblick. Wegen des im Frühjahr geplanten Abriss müsse man schon jetzt alle Geräte aus Dachgeschoss und Keller in das Übergangsdomizil im alten Bauhof umziehen. Ferner gelte es, zwei Rundbogenzelte für die Fahrzeuge aufzustellen.

Junge Vorbilder: Anian Pellkofer (l.) und Lucas Baic (r.) mit Vorsitzendem Franz Gruber. Die beiden Buben hatten zuvor 65 Euro an die Feuerwehr Fischbachau gespendet.
Junge Vorbilder: Anian Pellkofer (l.) und Lucas Baic (r.) mit Vorsitzendem Franz Gruber. Die beiden Buben hatten zuvor 65 Euro an die Feuerwehr Fischbachau gespendet. © Privat

Da die Feuerwehr in der Bauzeit etwa ohne Atemschutzwerkstatt und Schlauchwaschanlage auskommen müsse, bat Gasteiger die drei Nachbarwehren um Unterstützung, die ihm der Elbacher Feuerwehrvorsitzende Johann Fichtner gleich spontan zusagte. Kreisbrandmeister Christian Probst bezeichnet derweil die aufzubringende Spendensumme der Fischbachauer als „wahnsinnigen Schritt“ und bat gleichsam die Gemeinde, der Feuerwehr vielleicht doch noch ein bisschen unter die Arme zu greifen. Bürgermeister Stefan Deingruber betonte, dass ihm durchaus bewusst sei, welch schwierige Zeit der Truppe mit ihren mehr als 60 Aktiven nun bevorsteht.

61 Einsätze, davon neun Brände

Vor allem, weil das Einsatzspektrum nach wie vor anspruchsvoll bleibt, wie der Bericht Gasteigers zeigte. Zwar sei die Gesamtzahl im Vergleich zum Vorjahr um zehn auf 61 Einsätze gesunken. Allerdings seien die neun Brände „außergewöhnlich viel“ gewesen. Laut Statistik wurde die Feuerwehr ferner zu 28 technischen Hilfeleistungen, sechs medizinischen Erstversorgungen, vier Brandmeldeanlagen-Alarme und 14 Verkehrs- und Sicherheitswachten gerufen. Erfreulich sei aber, dass es durch die neue Melde-App für Daxenfeuer keinen Fehlalarm in dieser Sache gegeben hätte. Lobend hob Gasteiger hervor, dass pro Einsatz im Schnitt zehn Kameraden ausgerückt seien, 1,5 mehr als 2023. Sogar 21 Kameraden hätten sich im Schnitt an den 15 Übungen beteiligt, ferner habe eine gemischte Gruppe ein Leistungsabzeichen abgelegt.

Dankend hob der Kommandant schließlich auch die Aktivitäten der Truppe rund um das neue Tanklöschfahrzeug Waldbrand hervor. So hätten bei diversen Werkstattaufenthalten zahlreiche Kinderkrankheiten behoben werden müssen. Eine solche habe übrigens auch zum ersten Einsatz des neuen Spezialfahrzeugs geführt: Eine falsch angeschlossene Luftleitung habe einen Kompressor in Brand gesetzt – im eigenen Gerätehaus.

Auch interessant

Kommentare