„Gefährlicher Mann, der gestoppt werden muss“: Ex-Verleger knöpft sich Donald Trump vor
Vor der Vorwahl in New Hampshire zur US-Wahl 2024 wird der Ton rauer. Ein Ex-Verleger rechnet nun mit Donald Trump ab und sagt, wen er unterstützen will.
Washington – Vieles deutet darauf hin, dass Donald Trumps Durchmarsch bei den Vorwahlen der US-Wahl 2024 unaufhaltsam ist. Doch die kommende Abstimmung im kleinen New Hampshire ist nicht zu unterschätzen und könnte für den ehemaligen US-Präsidenten, der ins Weiße Haus zurückkehren will, wegen einer Vielzahl an unabhängigen Wahlstimmen dennoch zur Herausforderung werden. Am 23. Januar wird in dem US-Bundesstaat die Vorwahl der Republikaner entschieden. Im Vorfeld erheben nun immer mehr Trump-Gegnerinnen und Gegner ihre Stimme und kritisieren den möglichen Herausforderer von Joe Biden.
Vorwahl in New Hampshire zur US-Wahl 2024: Donald Trump wird von Ex-Verleger kritisiert
Wenige Tage vor der US-Vorwahl in New Hampshire hat sich ein ehemaliger Herausgeber des New Hampshire Union Leader Donald Trump vorgenommen und ihn einen „gefährlichen Mann“ genannt. Eigentlich gilt die Zeitung seit jeher als sehr konservativ und als Unterstützerin der Grand Old Party. In den vergangenen 70 Jahren bezog sie regelmäßig auf Ebene der Landespolitik, aber auch bei US-Wahlen, die Positionen der Republikaner. Doch bereits 2016 wich der damalige Verleger von diesem Kurs ab und unterstützte Joe Biden.

Ex-Präsident Trump konnte im Vorfeld der kommenden Abstimmung zwar vermehrt Unterstützer:innen in New Hampshire gewinnen, doch es wird damit gerechnet, dass Nikki Haley eine Vielzahl der unabhängigen Wählerinnen und Wähler hinter sich versammeln könnte. Hochrechnungen ergaben, dass die Republikanerin theoretisch auch ohne eine einzige Stimme von republikanischen Wählergruppen in dem kleinen Bundesstaat gegen Donald Trump gewinnen könnte. Aus diesem Grund wird bei der nächsten Etappe der Vorwahl zur US-Wahl 2024 ein enges Rennen zwischen Trump und Haley erwartet. Aber wetten sollte man darauf eher nicht, es ist unwahrscheinlich – Trump liegt in Umfragen auch hier klar vorn. Doch der Abstand ist deutlich geringer als anderswo.
Prognosen vor Vorwahl in New Hampshire sprechen für Trump – laut Verleger „ein grober Angeber“
„Wenn Trump in New Hampshire gewinnt, ist er der Kandidat. Das Spiel ist vorbei“, sagt Andrew Smith von der University of New Hampshire der Deutschen Presse-Agentur. Er leitet dort das Zentrum für Meinungsumfragen und forscht zu Wählerbefragungen. Nur wenn Haley hier einen Sieg einfahre, sei das Rennen der Republikaner nicht gelaufen. „Ich glaube, dass sie es schwer haben wird zu gewinnen, aber sie hat eine Chance.“ Trump liegt in Umfragen im Schnitt bei 49 Prozent, Haley bei 34.
Wie Newsweek berichtet, hat Trump zwar vor den Vorwahlen in New Hampshire die Unterstützung seiner ehemaligen republikanischen Rivalen erhalten, doch Joe McQuaid, der ehemaligen Herausgeber des Union Leader, bleibt seinem Anti-Trump-Kurs treu. Bereits im vergangenen US-Wahlkampf 2016 schlug er sich bereits auf Seiten von Joe Biden und verweigerte Trump die Unterstützung. Als Begründung schrieb er damals, dass der Republikaner „ein grober Angeber“ sei.
US-Wahl 2024 für Trump eine Bewährungsprobe: „Er ist ein gefährlicher Mann“
Für Trump war dies damals ein Affront und er bezeichnete den Verleger als „Lügner“ und „Verlierer“, wie das US-Medium Politico berichtete. Offenbar hält die gegenseitige Abneigung bis heute an. McQuaid bestätigte am Samstag, dem 20. Januar, in einem Politico-Interview, dass er auch zur US-Wahl 2024 nie von seiner Sicht auf Trump abgeweichen werde.
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„Er ist ein gefährlicher Mann und er hat viele Speichellecker, und er hat eine Partei, die die heutige politische Landschaft betrachtet und zu dem Schluss kommt, dass sie nette Dinge über ihn sagen muss, sonst werden sie nicht gewählt“, sagte McQuaid. „Ich würde Nikki Haley unterstützen.“
Haley gegen Trump bei Vorwahl in New Hampshire: Entscheidung für US-Wahl 2024 steht an
Für McQuaid sei zwar auch Haley keine „perfekte oder annähernd perfekte Kandidatin“. Aber es sei für ihn eine Selbstverständlichkeit, sie bei den Vorwahlen zur US-Wahl 2024 zu unterstützen, „weil Trump zum Wohle des Landes gestoppt werden muss.“ Doch nicht nur Trump kommt in dem Interview nicht gut weg. Auch US-Präsident Biden wird kritisiert: „Ich denke, [Trump] und Biden sind die beiden egoistischsten Typen in Amerika, die das tun. Sie sollten jemanden regieren lassen, der einigermaßen vernünftig lebt und atmet. Das werden sie nicht tun.“ Anlass der Kritik ist unter anderem das Alter der Kandidaten.
Zur Bedeutung der Vorwahl in New Hampshire sagte McQuarid: „Dies ist also der einzige Ort, an dem jemand [Trump] stoppen kann, und diese Person ist eindeutig Haley.“ (fbu/mit dpa)