Preis-Hammer ab 2025: Für eine Gruppe steigen die Kosten für die Krankenkasse jetzt deutlich
Die Krankenkassen werden im kommenden Jahr die Beiträge erhöhen, das hat auch schon der Gesundheitsminister erkannt. Bei einer Gruppe an Versicherten wirds besonders teuer.
München - Auch im kommenden Jahr werden viele Krankenversicherungen ihre Beiträge nach oben anpassen müssen. Das hat auch kürzlich der Bundesgesundheitsminister, Karl Lauterbach (SPD), angekündigt. Anfang September sagte er zum Stern: „Beim Beitragssatz werden wir wohl einen Anstieg sehen“. Das liegt unter anderem an seiner Krankenhausreform, die die Beitragszahlenden an der Finanzierung der Reform mit einbezieht.
Doch nicht nur bei den gesetzlichen Kassen sind die Budgets knapp geworden. 2025 wollen auch die meisten privaten Krankenkassen ihre Prämien erhöhen. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung (SZ). Demnach werden Preiserhöhungen von 30 Prozent „keine Seltenheit“ sein.
Prämien für die private Krankenkasse steigen 2025 deutlich
Nach Angaben des PKV-Verbands in der SZ werden die Prämien für Versicherte im Durchschnitt um 18 Prozent steigen, zwei Drittel der privaten Krankenversicherungen werden die Preise erhöhen. Nur sehr wenige werden keine Anpassungen vornehmen, heißt es weiter. Die Erhöhungen werden entweder zum 1. Januar oder zum 1. April 2025 greifen.
Als Grund für die stolzen Preiserhöhungen werden die gestiegenen Ausgaben insbesondere für Krankenhausaufenthalte genannt. Das liege auch an den besseren Löhnen für die Pflege, die 2023 einen besseren Tarif erhalten haben. Aber auch die Kosten in der ambulanten Versorgung seien gestiegen.
Tabelle: So viel mehr Geld werden Versicherte 2025 für die Krankenkasse zahlen
Auf privat Krankenversicherte kommen also deutlich höhere Prämien zu. Wie es im Einzelnen aussehen wird, wird sich erst im Herbst zeigen, wenn die Versicherten über die gestiegenen Preise informiert werden. Um ein Gefühl zu bekommen haben wir hier aber berechnet, was eine Kostensteigerung von 18, 20 oder gar 30 Prozent bedeuten würde. Da die Prämien in der privaten Versicherung je nach Gesundheit, Alter und Leistungsniveau stark abweichen können, ist die Rechnung nur als Übersicht zu verstehen:
Aktuelle Prämie | 18 Prozent Steigerung | 20 Prozent Steigerung | 30 Prozent Steigerung |
---|---|---|---|
350 Euro | +63 = 413 Euro | +70 = 420 Euro | +105 = 455 Euro |
450 Euro | +81 = 531 Euro | +90 = 540 Euro | +135 = 585 Euro |
500 Euro | +90 = 590 Euro | +100 = 600 Euro | +150 = 650 Euro |
600 Euro | +108 = 708 Euro | +120 = 720 Euro | +180 = 780 Euro |
750 Euro | +135 = 885 Euro | +150 = 900 Euro | +225 = 975 Euro |
900 Euro | +162 = 1.062 Euro | +180 = 1.080 Euro | +270 = 1.170 Euro |
Der Arbeitgeber übernimmt auch in der privaten Krankenkasse die Hälfte der Beiträge bis zu einer Grenze von 421,76 Euro.
Meine news
Wer kann sich in Deutschland privat versichern lassen?
In der privaten Krankenkasse versichert sind zu über 50 Prozent Beamte und Beamtinnen. Der Staat beteiligt sich als Arbeitgeber durch eine Beihilfe an den Kosten für die PKV. Verbeamtete sind generell von Sozialversicherungsbeiträgen befreit, daher ist die private Versicherung für sie in der Regel günstiger als die gesetzliche Kasse.

Auch Selbstständige und Angestellte dürfen sich privat versichern lassen. Die private Kasse ist aber nur für gut verdienende Angestellte zugänglich. Die Grenze, ab der man sich 2025 privat versichern lassen darf, liegt bei 73.800 Euro im Jahr.
Auch gesetzliche Krankenkassen werden 2025 die Beiträge erhöhen
2025 werden auch viele der gesetzlichen Krankenkassen ihre Beiträge erhöhen. Anfang September warnte der Spitzenverband GKV, dass im Schnitt die Kassen ihre Beiträge um 0,6 Prozentpunkte anheben müssten. Würde der Beitrag um 0,6 Prozentpunkte steigen, müsste ein Arbeitnehmer bei einem monatlichen Bruttogehalt von 3000 Euro neun Euro mehr an die Krankenkasse zahlen. Bei 5000 Euro wären es 15 Euro mehr. Bei einer Beitragserhöhung um einen Prozentpunkt wären es entsprechend mehr, nämlich 15 Euro mehr bei 3000 Euro brutto und 25 Euro mehr bei 5000 Euro brutto.
Aber nicht nur die Krankenkassen stehen finanziell schlecht da. Die Pflegeversicherung erwartet für 2024 und 2025 rote Zahlen. Im nächsten Jahr würde das rechnerisch eine Beitragsanhebung von 0,2 Punkten erfordern, ermittelte der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen, der auch die Pflegekassen vertritt.