Wirbel um Olympia-Boxerinnen: Noch bei der WM bestanden Sie den Geschlechtstest nicht

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Die Kontroverse um die Boxerinnen, die durch den Geschlechtstest gefallen sind, geht weiter. Regina Halmich äußert sich erneut zu dem Thema.

Paris – Bei den Weltmeisterschaften waren sie disqualifiziert, bei Olympia dürfen sie starten. Die Boxerinnen Lin Yu-ting aus Taiwan und Imane Khelif aus Algerien hatten bei der WM 2023 Geschlechtertests nicht bestanden. Die Testosteronwerte waren zu hoch.

Nun treten sie aber bei Olympia an. Dies sorgte für Diskussionen und Unverständnis. Auch die ehemalige deutsche Boxerin Regina Halmich äußerte sich zu diesem Thema. Zusätzliche Brisanz bekam die Angelegenheit durch den ersten Boxkampf einer der betroffenen Athletinnen.

Angela Carini (links) gab gegen Imane Khelif nach weniger als einer Minute auf. Regina Halmich äußert sich zu dem Thema.
Angela Carini (links) gab gegen Imane Khelif nach weniger als einer Minute auf. Regina Halmich äußert sich zu dem Thema. © imago/Zuma Press/ Screenshot Instagram reginahalmich

Italienerin gibt bei Olympia-Boxkampf schnell auf

Khelif aus Algerien durfte bei Olympia am Donnerstag (1. August) gegen die Italienerin Angela Carini antreten. Doch bereits nach 46 Sekunden gab Carini auf. Sie erklärte im Anschluss jedoch, dass sie damit kein Zeichen setzen wollte. „Wenn dieses Mädchen hier ist, muss es einen Grund geben. Ich habe gekämpft, trotz der ganzen Diskussionen in den vergangenen Tagen.“ Vielmehr seien Schmerzen in der Nase der Grund für ihre Aufgabe gewesen. „Ich habe noch nie so einen Schlag gespürt“, fügte Carini an.

Bei der Algerierin sollen statt der XX-Chromosomen XY-Chromosomen festgestellt worden sein. Dies ist jedoch nicht bewiesen. Sollte es korrekt sein, wäre Khelif intersexuell. Laut ihrem Pass ist sie weiblich und sie identifiziert sich auch als Frau. Da beim Boxen bei Olympia die Chromosomen ohnehin nicht überprüft werden, ist Khelifs Teilnahme rechtmäßig. Der Fall erinnert an den der Mittelstreckenläuferin Caster Semenya. Sie hatte ebenfalls XY-Geschlechtschromosomen und dadurch einen erhöhten Testosteronspiegel.

Die ehemalige deutsche Boxerin Halmich äußerte sich über Instagram bereits mehrfach zu dem Thema. Ihre erste Aussage in einem Instagram-Reel hielt sie noch kurz: „Was ich davon halte, dass bei den olympischen Spielen ein biologischer Mann gegen eine Frau boxt? Ich könnte es jetzt ausführlich erklären – habe ich aber keine Lust zu. Ich mache es kurz und knapp: Lasst diesen Scheiß.“

Regina Halmich ruft auf Social Media zu Diskurs auf

Über ihre Aussagen wurde diskutiert, woraufhin die ehemalige Weltmeisterin erneut Stellung bezog. Darin stellt sie klar: „Ich bin weder queerfeindlich noch rassistisch.“ Zudem fordert sie: „Wir müssen lernen, mal eine andere Meinung auszuhalten.“ Auch auf die Diskussion bei Olympia geht sie erneut ein: „Dass, was bei Olympia passiert ist, darüber kann man geteilter Meinung sein.“

Man müsse in den Austausch gehen. „Wir müssen einfach lernen, andere Meinungen auszuhalten“, macht die 47-Jährige deutlich. „Ich werde, wenn mir ein Thema am Herzen liegt, mich auch in Zukunft wieder äußern“, stellt Halmich klar.

Halmich selbst wird gegen einen Mann in den Boxring steigen. Das Duell mit Stefan Raab steht aus. (jo)

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