Metternich‘sche Bilanz im Klostermuseum Ochsenhausen ausgestellt
Im Klostermuseum Ochsenhausen wird seit kurzem ein wichtiges historisches Dokument ausgestellt: Eine Bilanz des Fürsten Metternich. Das Relikt kann noch bis 31. Oktober besichtigt werden.
Ochsenhausen – Von einer Bilanz des Fürsten Metternich aus dem Jahre 1816/1817 zum aktuellen Ochsenhauser Haushaltsplan, das war vor Kurzem das Thema eines Vortrags im Klostermuseum Ochsenhausen.
Dr. Monika Frohnapfel-Leis stellte einem interessierten Publikum die jüngste Leihgabe des Klostermuseums vor. Die Stadt Ochsenhausen hatte im Jahr 2024 die Gelegenheit genutzt und eine „Erträgnis-Bilanz“ aus dem Jahr 1816/17 aus dem Hause Metternich ersteigert. Diese Bilanz des mediatisierten Fürstentums Ochsenhausen soll als wichtiges stadtgeschichtliches Dokument künftig der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Die Historikerin Frohnapfel-Leis hatte in mühevoller Arbeit das 45-seitige Werk transkribiert, also in heute lesbare Schrift übertragen. Sie erläuterte den Zuhörern was sich hinter den in dem historischen Dokument aufgeführten 305 Positionen verbirgt.
Sie nahm in ihrem Vortrag die Zahlen aus sozialgeschichtlichem Blickwinkel unter die Lupe und spannte dabei einen Bogen bis zum indonesischen Vulkan Tambora, dessen Ausbruch vor mehr als 200 Jahren auch in der Rottumstadt erhebliche Auswirkungen hatte: Obwohl es infolge des Vulkanausbruchs nach Aussagen der Historikerin fast weltweit zu Dauerregen, Überschwemmungen und infolgedessen zu Missernten gekommen sei, weise die Bilanz des österreichischen Fürsten Einnahmen von insgesamt 144.104 Gulden aus, die hauptsächlich aus der Feldwirtschaft und von Getreide stammten.
In einer Gesprächsrunde mit Bürgermeister Philipp Bürkle und Frohnapfel-Leis versuchte Konservator Dr. Christian Katschmanowski von den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg anschließend, den Bezug zur Gegenwart herzustellen.
Das Ochsenhauser Stadtoberhaupt bekannte, dass der Haushaltsplan der Stadt aktuell keine derart hohen Einnahmeüberschüsse mehr vorzuweisen habe. Und augenzwinkernd teilte er mit, dass der Stadtkämmerer bereits überlege, wie er die damals hohen Einnahmen aus dem Brauereigewerbe erreichen könnte.
Wer mehr über die ErträgnisBilanz erfahren möchte, kann sich diese noch bis 31. Oktober im Klostermuseum ansehen. Das Klostermuseum ist von Dienstag bis Sonntag sowie feiertags von 12 bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Infos zur Fürstlichen Bilanz und dem Klostermuseum auf der Homepage der Stadt Ochsenhausen sowie unter www.kloster-ochsenhausen.de/besuchsinformation.
mk
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