3. Memminger Klimafrühling unter Motto „Hitzefrei(heit)“ begeistert Besucher
Mit rund 450 Besucherinnen und Besuchern bei 14 Veranstaltungen blickt die Klimainitiative Memmingen (KIMM) zufrieden auf den 3. Memminger Klimafrühling zurück.
Memmingen – Unter dem Motto „Hitzefrei(heit)“ beschäftigten sich Vorträge, Führungen und Kulturveranstaltungen mit den gravierenden Folgen des Klimawandels und den Vor- und Nachteilen möglicher Lösungsansätze. Neue Hitzerekorde und milliardenschwere Klimaschäden im Jahr 2024 unterstreichen für den Verein dringenden Handlungsbedarf.
Die Folgen des Klimawandels sind im Frühjahr 2025 erneut deutlich spürbar: Wetterdienste melden den heißesten März aller Zeiten, in ganz Deutschland herrscht Dürre, der Bodensee liegt mehrere Meter unter seinem gewohnten Niveau. Erst am 15. April meldeten der EU-Klimadienst „Copernicus“ und die Weltorganisation für Meteorologie WMO Europa werde zu einem „Hotspot des Klimawandels“ und bilanzierten durch den Klimawandel bedingte Schäden für das Jahr 2024 auf mehr als 18 Milliarden Euro.
3. Memminger Klimafrühling unter Motto „Hitzefrei(heit)“ begeistert Besucher: Direkte Folgen des Klimawandels für unsere Region
Die Klimainitiative Memmingen (KIMM) zeigt sich angesichts dieser Entwicklungen besorgt. Für die dritte Ausgabe der Veranstaltungsreihe „Memminger Klimafrühling“ legte der Verein deshalb seinen Fokus auf die direkten Folgen des Klimawandels auf Memmingen und das Allgäu.
„Der Klimawandel droht, unser Leben in Freiheit und Sicherheit auf das Spiel zu setzen. Wir fragen uns: Wie schaffen wir es, das zu verhindern? Und kann gut umgesetzter Klimaschutz vielleicht sogar neue Freiheiten schaffen?“, erklärt Sabine Eibel aus dem Team des Klimafrühlings. Aus diesem Grund sei für die Saison 2025 das Motto „Hitzefrei(heit)“ gewählt worden.
14 Veranstaltungen fanden im Rahmen des Memminger Klimafrühlings 2025 statt. Besonders viel Bedeutung legte KIMM heuer auf verschiedene Kooperationen: Veranstaltungen wurden in Zusammenarbeit mit dem Bund Naturschutz (BN), der Volkshochschule Memmingen (VHS), attac, dem Bündnis für Menschenrechte und Demokratie Memmingen (BfMD), dem Kaminwerk, dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club (ADFC) und dem Deutschen Alpenverein (DAV) organisiert. Die Stadt Memmingen unterstützte die Veranstaltungsreihe über ihr Förderprogramm „Dein Projekt für Klimaschutz“. „Wir sind froh, als Bündnis gemeinsam an Lösungen für die Herausforderungen des Klimawandels arbeiten zu können“, erklärt Eibel.
3. Memminger Klimafrühling unter Motto „Hitzefrei(heit)“ begeistert Besucher: Vorträge, Führungen und Kunst fürs Klima
Aufgegriffen wurde das Thema Freiheit gleich zu Beginn bei einer Radtour mit dem ADFC. Tags darauf wurde die Ausstellung „Glänzende Aussichten“ mit Karikaturen rund um den Klimawandel in der Sebastian-Lotzer-Realschule eröffnet. Oberbürgermeister Jan Rothenbacher, Schuldirektor Harald Rehklau und KIMM-Vorstand Wolfgang Friedl fanden motivierende Worte, mehr für den Klimaschutz zu tun: In der Kommune, in der Schule und als Privatperson. Die Politik dürfte nicht nachlassen, Klimaschutzmaßnahmen zu fördern.
Was engagierte Bürgerinnen und Bürger leisten können, zeigte sich am dritten Tag bei der „Tour de Soleil“ durch den fertiggestellten Bürgersolarpark Memmingen. Wieviel Strom wird produziert? Wie wird entschieden, wie viele Paneele auf ein Dach kommen? Diese und ähnliche Fragen beantworteten Wolfgang Friedl und Thomas Prudlo von der Betreiberfirma NEAP vor Ort.
Um „Fairtrade und Klimagerechtigkeit“ ging es bei der VHS. Und mit Gartenamtsleiter Michael Koch wurde ein weiterer „Klimabaum“ auf den Alten Friedhof gepflanzt wurde.
„Ist die Abscheidung und Speicherung von CO2 eine Chance oder eher ein Risiko?“ Darüber diskutierten nach seinem Vortrag Dr. Daniel Sutter (ETH Zürich) und seine Gäste im Antoniersaal. Bei einer Führung mit Michael Koch erfuhren die Teilnehmenden viel Wissenswertes zu den Stadtbäumen und deren Situation im Klimawandel. Rund 30 Menschen besuchten die Vorstellung des Films „VergissMeynNicht“ im Kaminwerk. Die berührende Dokumentation über die Besetzung des Hambacher Waldes beeindruckte das Publikum so sehr, dass DJ Tom Simonetti beim anschließenden „Dance for Change“ nur mit Mühe wieder Feierlaune hervorrufen konnte.
Passend zum Klimafrühling organisierte die DAV-Sektion Memmingen einen „Klimatag“, der für einen regen Andrang beim abendlichen Vortrag von Claire Simon über gesellschaftliche Veränderungen im Klimawandel sorgte. Auch Jonas Galdiers Vortrag „Alleskönner Moore“ wenige Tage später war gut besucht.
KIMM-Vorstand Felix Schachenmayr stellte „Die begrünte Stadt“ vor: Von Pocket-Parks bis Dachbegrünung zeigte er, wie Bepflanzung in der Stadt Vorteile für Mensch und Natur schafft. Bevor der Klimafrühling im Günztal bei der Führung „Weide, Wald und Moor“ endete, besuchten die Künstler Jonathan Hofmeister und Johannes Felder mit ihren beiden Kollegen die Maustadt und luden zu einem musikalischen und filmischen Date mit unserer Erde ein.
3. Memminger Klimafrühling unter Motto „Hitzefrei(heit)“ bereitet Vorfreude auf Klimafrühling 2026
„Wir hoffen, dass wir nicht nur die Gefahr des Klimawandels betonen, sondern auch mit Lösungen begeistern können“, so Eibel. Mit weiteren Events zum Thema und dem nächsten Klimafrühling im Frühjahr 2026 will KIMM diese Mission weiterverfolgen.
mk
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