Schläge wegen Drogenschulden: Prügelopfer zu Geldstrafe verurteilt

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Weil der Mann stark nach Marihuana roch, sprach die Polizei ihn an.  © Kay Nietfeld/dpa

Ein 33-Jähriger, der unerlaubt Drogen erworben hatte, wurde zu einer Geldstrafe von 1350 Euro verurteilt.

Geretsried/Wolfratshausen – Ein Mann erscheint eines Tages in der Polizeiinspektion Geretsried und will Anzeige erstatten. Er sei zusammengeschlagen worden, behauptet er. Der 33-Jährige nannte auch gleich den Grund dafür, warum er Prügel bezog: Er hatte Drogenschulden nicht bezahlt. Nun wurde er wegen unerlaubten Erwerbs von Betäubungsmitteln zu einer Geldstrafe von 1350 Euro verurteilt.

Drogengeschäft in Geretsried

Die Sache liegt mehr als zwei Jahre zurück. Am 1. September 2022 soll das Drogengeschäft in Geretsried abgewickelt worden sein. „Das stimmt so“, erklärte der Angeklagte, der derzeit ohne festen Wohnsitz ist. Er habe die Beteiligten nicht gekannt. „Sie rochen stark nach Gras, Marihuana, deshalb habe ich sie angesprochen. Und sie hatten was.“ 15 Gramm Kokain im Wert von 1200 Euro will er damals bekommen haben. Als er das Geld für die Drogen schuldig blieb, gab es irgendwann Schläge.

Angeklagter wird noch einmal vor Gericht erscheinen müssen

„Er hat sich selbst nicht unerheblich belastet“, sagte ein Polizeibeamter vor Gericht und betonte, dass ohne die Aussage des Angeklagten „ein Verfahren gegen den Dealer nicht möglich gewesen wäre“. Dessen Verhandlung vor dem Schöffengericht soll Anfang nächsten Jahres stattfinden. Der 33-Jährige wird dann wohl noch einmal vor Gericht erscheinen müssen, dann aber als Belastungszeuge.

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Dass er von sich aus eingeräumt hatte, unerlaubt Drogen gekauft zu haben, und so „umfangreiche Aufklärungsarbeit“ geleistet und ein weit schwerwiegenderes Verfahren erst in Gang gebracht hatte, wirkte sich in seinem eigenen Fall strafmildernd aus, wie der Richter in seiner Urteilsbegründung erklärte, nachdem er den Wohnsitzlosen zu 90 Tagessätzen zu je 15 Euro, insgesamt 1350 Euro, verurteilt hatte.

rst

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