Begehrtes Bürgermeisteramt: Schon die vierte Partei kündigt Kandidaten an

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Wer ab Mai 2026 auf dem Bürgermeisterstuhl im Rathaus sitzt, das entscheiden bei den Kommunalwahlen knapp 15.000 stimmberechtigte Wolfratshauserinnen und Wolfratshauser. © Sabine Hermsdorf-Hiss

Der Kommunalwahlkampf nimmt Fahrt auf. Nach BVW und FDP nominieren jetzt die Grünen einen Bürgermeisterkandidaten. Die CSU steht in den Startlöchern, die Wolfratshauser Liste und die SPD führen noch Gespräche mit Bürgermeister-Aspiranten.

Wolfratshausen – Wenige Tage nach den Pfingstferien nimmt der Kommunalwahlkampf Fahrt auf. Der Ortsverband der Grünen wird am 1. Juli eine Bürgermeisterkandidatin beziehungsweise einen Bürgermeisterkandidaten küren. Geschehen soll dies im Rahmen einer Mitgliederversammlung, kündigt das Vorstandsduo Jennifer Layton/Hans-Georg Anders an. Die nächsten Kommunalwahlen in Bayern finden am 8. März nächsten Jahres statt.

Zwei Bürgermeisterkandidaten sind bereits nominiert

Schon jetzt stehen wie berichtet zwei Bewerber für das höchste Amt in der Flößerstadt fest: Die Bürgervereinigung Wolfratshausen (BVW) hat Rathauschef Klaus Heilinglechner erneut nominiert, die FDP zieht mit Bürgermeisterkandidat Dr. Patrick Lechner an der Spitze in den Kommunalwahlkampf. Seinen Hut erneut in den Ring werfen will zudem Vize-Rathauschef Günther Eibl (CSU). Der Ortsvorstand hat sich bereits für Eibl ausgesprochen, die offizielle Nominierung erfolgt bei der kommenden Hauptversammlung der Christsozialen.

Liste WOR: Ex-Bürgermeister Forster schließt Kandidatur nicht kategorisch aus

Wird die Wolfratshauser Liste einen Bürgermeisterkandidaten stellen? „Grundsätzlich ja“, antwortet Helmut Forster, der Vorsitzende der politischen Gruppierung. Die finale Entscheidung stehe noch aus, berichtet der ehemalige Rathauschef, sie solle aber noch vor Beginn der Sommerferien, also im Juli getroffen werden. Forster geht davon aus, dass sich „eine geeignete Kandidatin oder ein geeigneter Kandidat findet“. Er selbst zählt sich „momentan“ nicht zum inneren Kreis der potenziellen Bewerber. Doch Forster schließt nicht kategorisch aus, dass er noch einmal für das Amt als Bürgermeister kandidieren wird. Vorbehaltlich „dass die Wolfratshauser Liste das wünscht“.

Ein Bürgermeisterkandidat ist immer ein Stimmenzieher.

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Die SPD tut sich schwer mit der Suche nach einem Bürgermeisterkandidaten. Das räumt Vorstandsmitglied Reiner Berchtold gegenüber unserer Zeitung unumwunden ein. In Frage komme unter anderem Fraktionschef Fritz Meixner, der schon 2014 den Versuch unternahm, Stadtoberhaupt in Wolfratshausen zu werden. Meixner verbuchte in der Stichwahl gegen Heilinglechner ein sehr achtbares Ergebnis – aber keinen Erfolg. „Zeitnah“ werde mit Meixner ein Gespräch geführt, so Berchtold, der es sehr bedauern würde, wenn die SPD seit Jahrzehnten das erste Mal ohne einen Spitzenkandidaten einen Kommunalwahlkampf bestreiten müsste. Nicht zuletzt, weil ein Bürgermeisterkandidat große mediale Aufmerksamkeit genießt, die auf die jeweilige Partei beziehungsweise politische Gruppierung abstrahlt. „Ein Bürgermeisterkandidat ist immer ein Stimmenzieher“, weiß Ex-Bürgermeister Berchtold.

Spätestens Mitte September werde die SPD die Katze aus dem Sack lassen. Ein Grund, warum die Antwort auf die Kandidaten-Frage nicht wie aus der Pistole geschossen kommt, sei die „Überalterung“ des Ortsverbands, erklärt Berchtold. Es gebe zwar gute Nachwuchskräfte „Mitte 30/Anfang 40“, deren Namen sich „hoffentlich“ auf der Liste der Bewerber für ein Stadtratsmandat finden würden. Doch der Griff nach dem höchsten Amt in der Loisachstadt müsse wohlüberlegt sein. Spielt die Familie mit, welche beruflichen Konsequenzen hat der Schritt – was wäre, „wenn ich nach sechs Jahren Amtszeit wieder abgewählt werde“?

Wahlempfehlung für FDP-Kandidat Dr. Patrick Lechner?

Sollten die Sozialdemokraten in den eigenen Reihen nicht fündig werden, sei es eine Option, den Bürgermeisterkandidaten der FDP, Lechner, zu unterstützen, sagt Berchtold. Lechner zählt zur fünfköpfigen SPD-/FDP-Stadtratsfraktion. Berchtold betont: Diese Möglichkeit sei im Vorstandskreis nur „andiskutiert“, nur „in Erwägung gezogen“ worden. Eine konkrete Wahlempfehlung werde es nicht geben. Die Mitglieder der SPD „wissen selbst, für wen sie im Falle des Falles stimmen“.

Grünen-Basis hat die Wahl zwischen zwei Bewerbern

Die Grünen haben die Wahl zwischen zwei Interessenten. Wer die beiden sind, verraten Layton und Anders noch nicht. Gelüftet wird das Geheimnis spätestens am Mittwoch, 1. Juli, in der Mitgliederversammlung, die um 19 Uhr im Wirtshaus Flößerei beginnt. „Wir freuen uns sehr, dass wir zwei Kandidaten vorstellen können und in einer demokratischen Basiswahl darüber entscheiden dürfen“, so Layton/Anders. Immer wieder zu hören ist hinter vorgehaltener Hand der Name Annette Heinloth. Die aktuell Dritte Bürgermeisterin verpasste bei der jüngsten Kommunalwahl 2020 die Stichwahl nur um 36 Stimmen. Statt Heinloth zog Eibl in die finale Runde ein – und hatte gegen Amtsinhaber Heilinglechner das Nachsehen. (cce)

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