Der AfD-Kreisverband kündigt für die Kommunalwahl 2026 neben einem Landratskandidaten auch Bewerber für Kreistag und Chefsessel in den Rathäusern an. Namen soll es später geben.
Die AfD im Kreis Miesbach will es spannend machen, kündigt Kandidaten für die im März anstehende Kommunalwahl an, verrät Namen aber erst im Juli – bei „unserer großen Kreisversammlung mit Wahl“, wie der Kreisvorsitzende Thomas Widmann in einer Pressemitteilung zitiert wird. Wie groß diese Versammlung tatsächlich wird, bleibt abzuwarten, zuletzt hat sich die Kreisgruppe im gewohnten Rahmen beim Schützenwirt in Miesbach getroffen, zu einer Infoveranstaltung zum „Startschuss für die Kommunalwahl 2026“.
Kreistagsliste mit „bewährten und neuen Kandidaten“
Da will die AfD sowohl einen Landratskandidaten stellen – das hatte sie auch vor fünf Jahren getan –, diesmal aber auch eine Kreistagsliste mit „bewährten und neuen Kandidaten“. Allzu geläufig werden die Namen der Öffentlichkeit kaum sein können; wiederholt bei Wahlen trat eigentlich nur Jurij Kofner aus Grünwald an, der als Schriftführer des Kreisverbands fungiert. Widmann erklärt: „Die Namen der Kandidaten stehen in weiten Teilen bereits fest – doch die Spannung heben wir uns noch auf.“
Auch Bürgermeistersessel angestrebt
In „mehreren Gemeinden des Landkreises“, so heißt es weiter, werde die AfD auch Bürgermeister- und Gemeinderatskandidaten ins Rennen schicken. Details zum Prozedere hätten bei der Informationsveranstaltung Christina Specht, Fraktionsvorsitzende der AfD im Kreistag München-Land, sowie Peter Kremer, Stadtrat in Unterschleißheim und Sprecher der Kreistagsfraktion, genannt. Auch welche Möglichkeiten kommunale Mandatsträger haben, politische Änderungen vor Ort durchzusetzen, brachten die Referenten zur Sprache.
Liste mit „Änderungen vor Ort“
Als Beispiele für solche Änderungen nennt der Kreisverband etwa „Verhinderung neuer und Rückbau bestehender Asylunterkünfte“, „keine Windindustrieanlagen im Oberland“ oder auch „linksradikale NGOs von kommunaler Förderung ausschließen“. Um welche kommunal geförderten Organisationen es sich handelt, wird die AfD dann wohl im Wahlkampf erklären. Klar ist indes, gegen wen sich die Forderung „Jugendzentren entpolitisieren – Schluss mit linksgrüner Indoktrination und Trans-Propaganda“ richtet: das Kulturhaus Zur Goldenen Parkband (Ex-Haindlkeller) in Miesbach. Unter anderem von dort aus organisiert sich gerne Widerstand gegen AfD-Veranstaltungen.
Diesmal öffentlich: Versammlung im Juli
Zu einer solchen im Juli lädt die AfD in ihrer Pressemitteilung „schon jetzt“ ein. Wo und wann diese sein wird, lässt der Kreisverband aktuell im Dunkeln – so wie man bislang meist lieber im überschaubaren Rahmen unter sich blieb. Da der Kreisverband aber von der „nächsten öffentlichen Veranstaltung“ schreibt, dürften Infos hierzu wohl folgen.