Neue Situation an der Front: Russland gerät bei „wichtigstem Ziel“ ins Stocken
Nach massiven Angriffen Russlands zum Jahresende stocken die Fortschritte. Im Ukraine-Krieg kommt es laut Berichten derzeit zu einer Pattsituation.
Kiew/ Moskau – Im Ukraine-Krieg geht es laut einem britischen Geheimdienstbericht nur schleppend voran. In der vergangenen Woche ist es demnach zu einer Pattsituation an der Front gekommen. Weder der Ukraine noch Russland ist es gelungen, signifikant an Boden zu gewinnen oder Gebiete zurückzuerobern. Ohne Erfolge an der Front und durch die anhaltende Kriegshandlungen werden auf beiden Seiten die Ressourcen knapper.
„Wichtigstes Ziel“: Russische Truppen wollen Awdijiwka isolieren
Russland hatte über den Jahreswechsel massive Luftangriffe auf die Ukraine gestartet. Die neue Strategie zeigte eine gewisse Wirkung. Insbesondere in den östlichen Regionen von Donezk und Luhansk gewannen die russischen Truppen an Boden. Das habe sich nun geändert, heißt es in einem Geheimdienst-Update des britischen Verteidigungsministeriums auf der Plattform X (früher Twitter).
Demnach sei Russland, trotz der Fortschritte im späten Dezember 2023, in der vergangenen Woche nicht in der Lage gewesen, „davon zu profitieren und weder nach Westen in Richtung Kurachowe noch nach Süden in Richtung Nowomychajliwka vorzudringen.“
Es bleibe „wahrscheinlich Russlands wichtigstes Ziel“, die Kleinstadt Awdijiwka in der Oblast Donezk einzukreisen. Die Versorgungsroute sei weiterhin in ukrainischer Hand. „Russische Versuche, die Stadt zu isolieren, sind zumindest in der nächsten Woche unwahrscheinlich“, heißt es laut dem Geheimdienstbericht. Zudem habe „Russland bis dato nur sehr begrenzte Gebietsgewinne auf Kosten von bedeutsamen Material- und Personalverlusten erzielt.“
Keine Bewegung an der Front: Ukraine kann Stützpunkt am Dnipro halten
In der vergangenen Woche seien demnach beide Kriegsparteien darin gescheitert, Fortschritte zu erzielen. Dennoch würden ukrainische Marinesoldaten weiterhin „ihren Stützpunkt bei Krynky am Ostufer des Dnipro“ halten – trotz russischer Versuche, sie zu vertreiben, heißt es in dem Update weiter. Der Geheimdienst geht davon aus, dass die ukrainischen Soldaten das Gebiet auch in der kommenden Woche „höchstwahrscheinlich“ vor Angriffen schützen müssen.
Meine news

Massive Angriffe: Ukraine braucht Hilfe vom Westen, um den Krieg zu gewinnen
Auch die Ukraine hat mit Verlusten von Ressourcen zu kämpfen – und bittet die Nato um mehr Unterstützung, um dem Angriffskrieg Russlands entgegenzutreten. Trotz seines Optimismus hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zugegeben, dass sein Land letztendlich gegen Russland „verlieren“ werde, wenn es seine militärische Hilfe von westlichen Verbündeten verliere.
„Wenn der Westen die Ukraine im Stich lässt, wird sie tapfer kämpfen, aber Zehntausende weitere Ukrainer werden sterben. Schließlich wird Russland die gesamte Ukraine unterwerfen, die erneut ein russischer Vasall sein wird“, sagte der ehemalige Nato-Oberbefehlshaber Philip Breedlove gegenüber Newsweek. Er appellierte an den Westen, weiterhin Hilfe zu leisten – nur so könne die Ukraine den Krieg gewinnen. (hk)