ATACMS-Einsatz gegen Russland: Ukraine will erstes Ziel „erfolgreich getroffen“ haben

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Das ukrainische Militär hat wohl Russland zum ersten Mal mit weitreichenden US-Waffen angegriffen. Die USA bestätigen offiziell die Freigabe der ATACMS-Raketen.

Kiew – Die Ukraine hat wohl zum ersten Mal russisches Gebiet mit einer von den USA gelieferten ATACMS-Rakete angegriffen. Das berichtete die ukrainische Nachrichtenagentur RBC unter Berufung auf eine anonyme Quelle der ukrainischen Verteidigungskräfte. „Der Angriff wurde auf ein Objekt in der Region Brjansk durchgeführt und es wurde erfolgreich getroffen“, teilte die Quelle mit.

USA erlauben offiziell Einsatz von ATACMS gegen Russland – Putin-Regierung warnt vor Eskalation

Zuvor berichteten mehrere US-Medien übereinstimmend, dass die Regierung im Weißen Haus um Präsident Joe Biden der Ukraine den Einsatz der ATACMS-Raketen gegen Ziele auf russischem Gebiet erlaubt hatte. Nach ersten Berichten scheint nun Klarheit über diese Entscheidung zu herrschen. So meldete der portugiesische Sender Globo, dass der stellvertretende US-Außenminister für Angelegenheiten der westlichen Hemisphäre, Brian A. Nichols, die Erlaubnis für den Einsatz der ATACMS bestätigte.

„Wir müssen uns daran erinnern, dass der Krieg mit der neuen unprovozierten Invasion Russlands in der Ukraine begann“, sagte Nichols dem Sender am Rande des G20-Gipfels. „Die Waffen, zu deren Einsatz Präsident Biden die Ukraine autorisiert hat, werden ihr eine größere Verteidigungsfähigkeit verleihen und der Russischen Föderation hoffentlich klarmachen lassen, dass der Einsatz von Gewalt zur Eroberung ukrainischen Territoriums keinen Erfolg haben wird und sie möglicherweise mit Friedensverhandlungen beginnen wird oder, besser noch, sie werden sich einfach vom ukrainischen Territorium zurückziehen“, so Nichols weiter.

USA und Südkorea starten Raketen vom Typ ATACMS
Die Ukraine meldet den ersten Angriff mit einer ATACMS-Rakete auf russisches Gebiet. (Symbolbild) © -/dpa

Aus dem Kreml regt sich scharfe Kritik an der Entscheidung des Weißen Hauses und warnt vor dem Einsatz der weitreichenden Waffen gegen Russland. „Russlands Antwort wird in so einem Fall adäquat und spürbar sein“, Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, bei Telegram. Die Freigabe der Waffen bedeute eine „maximale Eskalation des gegen Russland entfachten hybriden Kriegs“, so Sacharowa weiter.

Trotz US-Freigabe von ATACMS – Scholz bleibt beim Nein zu Taurus-Lieferungen

Die Freigabe der US-Raketen hat in Deutschland die Debatte über die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern wieder angefacht. Bundeskanzler Olaf Scholz will seine Entscheidung, keine weitreichenden Waffen für den Einsatz gegen Russland freizugeben, jedoch nicht ändern. „An der Position der Bundesregierung insgesamt hat sich nichts geändert“, teilte Verteidigungsminister Boris Pistorius am Rande eines EU-Ministertreffens in Brüssel.

Seitens der Union und FDP wolle man die Freigabe der Taurus für die Ukraine aber weiter durchsetzen. „Angesichts der US-Freigabe für ATACMS brauchen wir auch im Bundestag eine Debatte um die Lieferung für Taurus. Wir stimmen dazu einen eigenen Antrag ab“, sagte der FDP-Verteidigungsexperte und Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marcus Faber, gegenüber der Bild. „Argumente für eine Verweigerung gibt es keine mehr.“

Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz sprach sich bereits im Februar für die Freigabe aus. „Die #Ukraine erhält weiterhin nicht in vollem Umfang das Material, das sie benötigt, um Russlands Angriffskrieg wirksam abzuwehren. Ich bitte Sie alle, sich unserem Antrag anzuschließen und die #Bundesregierung aufzufordern, endlich den Marschflugkörper #Taurus zu liefern“, schrieb er dazu auf dem Kurznachrichtendienst X. (nhi)

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