Neue Steuer im Gespräch: Italien-Urlaubern droht Kosten-Schock

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Für Italien-Urlauber könnte künftig eine höhere Touristensteuer fällig werden. Die Erhöhung soll den Folgen des Massentourismus entgegenwirken.

Rom – Italien bietet alles, was das Urlauberherz begehrt. Camping-Fans können mit dem Wohnwagen an den Gardasee oder runter an die Adria. Historische Städte wie Rom, Florenz und Venedig bieten Shopping-Möglichkeiten, Kultur und Unterhaltung satt. Und auch wer nur am Strand liegen möchte oder lieber in der Natur ist, kommt auf seine Kosten. Nicht zuletzt deshalb zieht das Land jedes Jahr Millionen von Besuchern an.

Doch der stetig wachsende Touristenstrom wird zunehmend zu einer Herausforderung für die Städte und Gemeinden und belastet auch die Umwelt. Eine mögliche Lösung könnte eine Erhöhung der Bettensteuer (auch als Kurtaxe oder Touristensteuer bekannt) sein.

Für Italien-Reisen könnte künftig eine Bettensteuer von bis zu 25 Euro pro Kopf und Nacht fällig werden

Falls die vorgeschlagenen Maßnahmen umgesetzt werden, würden die Kosten für eine Reise nach Italien merklich steigen. Laut der italienischen Nachrichtenagentur Ansa könnten künftig bis zu 25 Euro pro Tag anfallen. Diese Gebühr müsste von jedem Touristen pro Übernachtung entrichtet werden – vorausgesetzt, er oder sie übernachtet in einem Luxushotel mit einem Zimmerpreis von über 750 Euro pro Nacht. Für preiswertere Unterkünfte soll eine geringere Gebühr erhoben werden.

Italien plant eine Erhöhung der Touristensteuer. Bis zu 25 Euro pro Kopf und Nacht sind im Gespräch. © Montage

Aber auch Reisende, die nicht im Nobelhotel absteigen, müssen dann mit Mehrkosten rechnen. Derzeit liegt die Obergrenze für die Bettensteuer laut Check24 bei fünf Euro pro Nacht, abhängig von der Art der Unterkunft und der Sternebewertung. Dieser Betrag würde laut Ansa zum Mindestbetrag werden, wenn die neue Regelung in Kraft tritt.

Italien beratschlagt über teurere Touristensteuer: Abgabe soll künftig allen Gemeinden offen stehen

Darüber hinaus würde die Änderung nicht nur die bestehenden touristischen Hotspots betreffen. Mit der Neuregelung der Touristensteuer soll es künftig allen Gemeinden möglich sein, eine Bettensteuer zu erheben. Bisher war dies nur bestimmten italienische Gemeinden erlaubt.

Die zusätzlichen Einnahmen aus der erhöhten Kurtaxe sollen nicht nur in den Tourismussektor investiert werden. Ein Teil der Mittel soll auch für Umweltprojekte verwendet werden. Dies könnte dazu beitragen, die durch den Tourismus verursachten Umweltbelastungen zu reduzieren. So sorgte erst jüngst ein Milliardär mit seinem „Rüpel-Tourismus“ für Aufsehen: Er nahm einfach einen Strand mitten in einem italienischen Naturschutzgebiet ein.

Gespräche über höhere Bettensteuer noch in vollem Gange – weiterer Dialog für September geplant

Aktuell ist noch unklar, ob und wann die Erhöhung der Touristensteuer in Kraft treten wird. Das italienische Tourismusministerium teilte in einer Pressemeldung am Montag (5. August) mit, dass „die Gespräche mit den Berufsverbänden und anderen institutionellen Akteuren im Hinblick auf einen möglichen Vorschlag zur Änderung der Kurtaxenregelung noch nicht abgeschlossen“ seien.

Die Gespräche sollen erst im September fortgesetzt werden. Daher müssen sich Reisende für den Rest der Sommersaison 2024 erstmal keine Sorgen um eine mögliche Erhöhung der Bettensteuer machen. Wer jedoch eine Reise nach Italien für das Jahr 2025 plant, sollte die weiteren Entwicklungen im Blick behalten.

Um zur Erhaltung der Schönheit beliebter Reiseziele beizutragen, sollte man möglichst nachhaltig reisen. Viele deutsche Touristen wären dazu bereit, auch wenn dies bedeutet, dass der Urlaub teurer wird. Es gibt jedoch eine andere Hürde. (sp)

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