Im Rausch der Fördermittel: In diese Projekte könnte Mittenwald mit Beihilfe investieren

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Was passiert mit dem Bürgerhaus? Diese Frage wird den Gemeinderat noch einige Male beschäftigen. © Josef Hornsteiner

Mit neuen Wohnprojekten, ökologischen Maßnahmen und dem Erhalt historischer Gebäude will der Markt Mittenwald seine Entwicklung vorantreiben. Für heuer stehen nachhaltige Ortsplanung und soziale Verantwortung im Mittelpunkt. Ein Überblick über die wichtigsten Vorhaben.

Der Markt Mittenwald steht vor wichtigen Entscheidungen zur Ortsentwicklung. Nachdem die Vereinbarungen mit dem örtlichen Turn- und Sportverein abgeschlossen wurden und der Bau der neuen Dreifach-Turnhalle im Frühjahr beginnt, wird der Markt Mittenwald nach deren Fertigstellung Eigentümer der altehrwürdigen TSV-Halle. Vor diesem Hintergrund wurde die Verwaltung vom Gemeinderat beauftragt, die Bausubstanz der TSV-Heimstätte sowie des Bürgerhauses von einem Fachbüro untersuchen zu lassen. Das Ergebnis sorgte am 19. November für Staunen: Allen Unkenrufen zum Trotz kam das Fachbüro Benedikt Sunder-Plassmann zum Schluss, dass bei beiden Gebäuden eine Sanierung möglich ist.

„Somit schlägt die Verwaltung vor, unabhängig von einer zukünftigen politischen Willensbildung, beide Gebäude höchstvorsorglich im Rahmen des Förderprogramms Innen statt Außen anzumelden“, erklärte Marktbaumeister Ralf Bues dem Gemeinderat. Da eine Sanierung der Halle erst nach Fertigstellung der Dreifach-Turnhalle möglich wäre, meldete die Verwaltung zunächst die Planungskosten für die Sanierung des Bürgerhauses für dieses Jahr an. „Die Umsetzung könnte in den Jahren 2026 und 2027 erfolgen“, sagte Bues. Zeitversetzt würde dann die Sanierung der TSV-Turnhalle folgen.

Lipp wettert gegen Bürgerhaus-Sanierung

Eine Nachricht, die Freie-Wähler-Gemeinderat Florian Lipp besonders missfiel. Bekanntlich sind er und seine Fraktionskollegen große Gegner einer möglichen Sanierung und hätten an den Standorten lieber Neubauten gesehen. Entsprechend kritisierte Lipp die angemeldete Summe von insgesamt 250 000 Euro: „Da bin ich entschieden dagegen.“ Bues betonte jedoch, dass „eine Anmeldung eines Projekts keinerlei Verpflichtung zur Durchführung nach sich zieht“. Ob und in welcher Form die beiden Gebäude saniert werden, „wird unabhängig von dieser Anmeldung, die eventuell Förderungen sichert, vom Gemeinderat entschieden“. Es handele sich lediglich um einen vorsorglichen Schritt.

Parallel zu diesen Diskussionen treibt Mittenwald weitere künftige Projekte voran. Im Rahmen eines weiteren Förderprogramms will die Gemeinde bislang versiegelte Flächen ökologisch aufwerten. 2023 wurden die Projekte „Ladestraße Ost“ und „Parkplatz Puit“ fertiggestellt. Die Entsiegelung des Wettersteinparkplatzes ist für dieses Jahr vorgesehen. Höchstvorsorglich wurde auch die Entsiegelung der Eisfläche II an der Isarauenstraße mit 20 000 Euro ins Programm aufgenommen. Die angemeldeten Kosten für die beabsichtigten Vorhaben belaufen sich somit auf rund 570 000 Euro.

110 Wohnungen auf Gelände der ehemaligen Standortverwaltung

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Gelände der ehemaligen Standortverwaltung (StoV). Auf dem rund 4,6 Hektar großen Gelände sollen etwa 110 Wohnungen entstehen. Zwei Teilflächen sind bereits in der Entwicklung. Für die restlichen Bereiche sind vertiefende Untersuchungen und Gutachten angesetzt. Insgesamt werden 80 000 Euro an staatlichen Mitteln beantragt.

Auch das Förderprogramm Wachstum und nachhaltige Erneuerung spielt eine Rolle in der langfristigen Planung. Während die Kommune für heuer keine Kosten anmeldet, sind für die Folgejahre umfangreiche Maßnahmen vorgesehen. Besonders im Fokus stehen die Sanierung und Neugestaltung der Ballenhausgasse und des Untermarkts sowie die städtebauliche Aufwertung des Friedhofs. Bues: „Unser Ziel ist es, den Ortskern lebendig und attraktiv zu halten.“

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