Während Blinken-Besuch in Seoul: Nordkorea feuert Raketen ab
Während Blinken-Besuch in Seoul: Nordkorea feuert Raketen ab
Nordkorea sind Tests von ballistischen Raketen durch UN-Beschlüsse eigentlich untersagt. Den Diktator in Pjöngjang stört das wenig.
Seoul – Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un lässt keine Möglichkeit aus, die vermeintliche Stärke seines Landes zu demonstrieren. Jetzt hat Nordkorea während eines Besuchs von US-Außenminister Antony Blinken in Südkorea nach Angaben des örtlichen Militärs mehrere Raketen abgefeuert. Der Generalstab der südkoreanischen Streitkräfte erklärte, Nordkorea habe am Montag (18. März) offenbar „mehrere ballistische Kurzstreckenraketen“ gestartet.
Sie seien etwa 300 Kilometer weit geflogen und dann ins Ostmeer, das auch als Japanisches Meer bekannt ist, gestürzt. Südkorea stehe in engem Austausch mit den USA und Japan und bleibe in höchster Alarmbereitschaft, erklärte der Generalstab. Japanische Medien berichteten, Nordkorea habe drei Raketen abgefeuert. Japans Ministerpräsident Fumio Kishida verurteilte die „wiederholten und sehr häufigen“ Waffentests Nordkoreas.
US-Außenminister Blinken verurteilt Raketenabschuss
Blinken war am Sonntag nach Seoul gereist, um dort am dritten Gipfel für Demokratie teilzunehmen, der auf eine Initiative von US-Präsident Joe Biden zurückgeht. Am Rande der Gespräche traf er auch seinen südkoreanischen Kollegen Cho Tae Yul. Nach seiner Abreise sollte er in die Philippinen weiterreisen.

Nach einem Treffen mit Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol verurteilte Blinken nach Angaben eines Sprechers das Abfeuern der Kurzstreckenraketen und bekräftigte das „unerschütterliche Eintreten“ der USA für die Sicherheit Südkoreas.
Kim Jong Un stellt neue Waffen vor
Am Donnerstag hatten die USA und Südkorea ihr gemeinsames Militärmanöver „Freedom Shield“ beendet, das unter anderem Übungen zum Abfangen von Raketen und zu Luftangriffen beinhaltete. Am letzten Tag des Manövers hatte Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un laut staatlichen Medien einen neuen Panzer vorgestellt und sich bei der Präsentation auch selbst hinter das Steuer gesetzt. Zuvor hatte Pjöngjang erklärt, Washington und Seoul würden einen „hohen Preis“ für ihre Übungen zahlen.
Die diplomatischen Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea sind momentan stark angespannt. Kim Jong Un plant, das Waffenprogramm seines Landes zu erweitern, einschließlich der Entwicklung von taktischen Nuklearwaffen. Als Antwort darauf haben Südkorea und die Vereinigten Staaten ihre militärische Zusammenarbeit in der jüngeren Vergangenheit weiter intensiviert.
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Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr hat Nordkorea einen Raketentest durchgeführt, der letzte fand am Montag statt. Im Januar hatte das Land eine Rakete mit einem manövrierfähigen Hyperschall-Sprengkopf getestet. Der UN-Sicherheitsrat hat mehrere Resolutionen verabschiedet, in denen er Nordkorea auffordert, seine Atom- und Raketenprogramme einzustellen. Nordkorea hatte 2006 seinen ersten Atomtest durchgeführt. (skr/AFP)