E-Autos aus China: Preiskampf soll zu Quasi-Monopol führen
Sie drängen bald verstärkt auf den europäischen Markt, sagt ein Analyst. Chinesische E-Autos. Für Verbraucher hat das positive Auswirkungen.
Berlin - Chinesische Autohersteller von Elektroautos werden ihre billigen Produktionskosten bald auf dem europäischen Markt ausspielen. Das geht aus einer Studie des Instituts Center Automotive Research (CAR) hervor. Ziel von Herstellern wie BYD, MG oder Great Wall sei es, Marktführer zu werden – auch bei der Frage der Kosten der Autoproduktion. Zuletzt kam ein Subventionsskandal in der chinesischen Auto-Landschaft ans Licht.

In der Analyse heißt es: Aktuell herrsche auf dem chinesischen Heimatmarkt ein knallharter Preiskampf. Damit so schnell wie möglich einer der Konkurrenten ein Quasi-Monopol erreicht. Das einmal erreicht, soll sich dann auch im Wettbewerb in Europa etwas tun. 2024 schaffte es BYD gerade einmal, etwas mehr als 2500 Autos in Deutschland zu verkaufen. Von einer Marktführerschaft ist der Konzern hierzulande also noch meilenweit entfernt. Um das zu ändern, kündigte BYD dieses Jahr an, in Ungarn zu investieren und 2000 Arbeitsplätze zu schaffen.
BYD und Great Wall Motor – enorme Kostenvorteile
Ihr Vorteil im Vergleich zu europäischen Autobauern: Die enormen Kostenvorteile durch höhere Stückzahlen und eine bessere Batterieproduktion, meint der Studienautor Ferdinand Dudenhöffer. Aktuell können chinesische Autos aber auch eine Abkürzung nehmen, während westliche Autobauer, die in China produzieren, um Afrika herumschippern müssen. Die hohen Marketingkosten, um die Autos an die Kundinnen und Kunden zu bringen, würden, sagt der Studienautor, mit jedem verkauften Auto geringer werden. Die günstigen Kostenstrukturen könnten auch auf neue Fabriken der chinesischen Autobauer in Europa umgewandelt und genutzt werden.
Elektrische Kleinwagen aus China besonders teuer in Deutschland
Die EU versucht derweil, günstige E-Autos aus China mit Einfuhrzöllen abzuwehren – obwohl sie als effizienter gelten. Um die hiesige Automobilindustrie zu schützen. In China seien die Preise für E-Autos deutlich geringer. Im Schnitt seien es 108 Prozent, die man in Deutschland für ein E-Auto aus China mehr zahlt, als wenn man es in China kaufen würde. Besonders teuer hierzulande: Elektrische Kleinwagen. Im Vergleich zu den 108 Prozent wirkt der Preisunterschied beim Verkauf westlicher Autos zwischen Deutschland und China geradezu gering: 28 Prozent sind es. Auf dem chinesischen Markt haben die Hersteller aus Deutschland oft das Nachsehen im Vergleich zu chinesischen Marken.
Bei IAA in München sind auch Xpeng, BYD und Aito aus China
Die gute Nachricht für Verbraucher: Studienautor Ferdinand Dudenhöffer erwartet wegen des Preiskampfes allgemeine Preissenkungen für E-Autos in Europa. Als günstigstes E-Auto gilt hierzulande der Dacia Spring Electric. Bei der Mobilitätsmesse IAA in München werde China jedenfalls mit einem Großaufgebot vertreten sein. Sie findet vom 9. bis zum 14. September statt. 750 Aussteller werden vertreten sein, neben Porsche, VW und BMW auch die chinesischen Hersteller Xpeng und BYD und Aito.
(mit dpa)