Mann lässt sich 217 Mal gegen Corona impfen – das passierte mit seinem Immunsystem

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Hilft viel auch viel? Ein Mann ließ sich massenhaft gegen das Coronavirus impfen. Wissenschaftler untersuchen die Auswirkungen und raten vom Nachahmen ab.

Erlangen – Wie wirken sich über 200 Corona-Impfungen auf das Immunsystem des Körpers aus? Ein Mann, der sich eigenen Angaben zufolge aus persönlichen Gründen 217 Mal gegen Covid-19 impfen ließ, zog Aufmerksamkeit auf sich. Offiziell bestätigt sind 134 Impfungen.

Auch Wissenschaftler aus Erlangen (Bayern) wurden hellhörig. Über Zeitungsberichte erfuhren sie von dem ungewöhnlichen Fall und führten schließlich eine Studie durch. Die Ergebnisse veröffentlichte die Gruppe am Dienstag (5. März) in der Fachzeitschrift „The Lancet Infectious Diseases“. Zuletzt entdeckten Forscher auch einen überraschenden Lockdown-Effekt bei „Covid Babys“.

217 Corona-Impfungen – Studie legt Ergebnisse für das Immunsystem offen

Wissenschaftler der Universität und des Universitätsklinikums Erlangen analysierten Blutproben des Mannes aus verschiedenen Jahren. Sie entdeckten, dass sein Immunsystem nicht nur normal funktionierte, sondern auch eine höhere Anzahl bestimmter Abwehrzellen und Antikörper gegen SARS-CoV-2 aufwies als bei Personen, die nur drei Impfungen erhalten hatten, so das Forschungsteam.

Der Mann sei mit acht verschiedenen Vakzinen geimpft worden, darunter auch unterschiedliche mRNA-Impfstoffe, erläuterte Kilian Schober vom Lehrstuhl für Mikrobiologie und Infektionsimmunologie. Welche Gründe den Mann zu den zahlreichen Impfungen veranlassten, konnte Schober auf Nachfrage nicht sagen. 

Aktuelle Impfempfehlung gegen das Coronavirus

Die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) lautet, dass gesunde Erwachsene bis zum Alter von 59 Jahren eine Grundimmunität durch drei Impfungen oder Infektionen erreichen sollten. Für Personen ab 60 Jahren und solche, die zu Risikogruppen gehören, wird zusätzlich eine jährliche Auffrischung vorgeschlagen.

Studie zu massenhaften Corona-Impfungen nicht repräsentativ

Die Forscher luden den Mann nach Erlangen ein, um zu prüfen, ob seine Abwehrzellen durch Gewöhnungseffekte die Coronaviren weniger effektiv bekämpfen könnten. Es wurden allerdings keine Hinweise darauf entdeckt. Im Verlauf der Untersuchung erhielt der Mann seine 217. Impfung, was laut den Studienautoren zu einem signifikanten Anstieg der Antikörper führte. Zusätzliche Untersuchungen ergaben, dass das Immunsystem des Mannes auch weiterhin gegen andere Krankheitserreger aktiv war.

Ein Mann aus Bayern hat sich sage und schreibe 217 Mal gegen Corona impfen lassen. Wissenschaftler aus Erlangen untersuchten nun sein Blut. (Symbolbild)
Ein Mann aus Bayern hat sich sage und schreibe 217 Mal gegen Corona impfen lassen. Wissenschaftler aus Erlangen untersuchten nun sein Blut. (Symbolbild) © Michael Bihlmayer / IMAGO

Die Wissenschaftler betonten, dass es sich lediglich um einen Einzelfall handelt. Daher lassen die Resultate keine allgemeingültigen Rückschlüsse zu oder ermöglichen die Ableitung von Empfehlungen für die breite Bevölkerung.

Ebenso nicht repräsentativ, aber dennoch interessant ist eine Studie zur Frage, warum Corona-Babys vermehrt an Diabetes erkranken.

Die Redakteurin hat diesen Artikel verfasst und anschließend zur Optimierung nach eigenem Ermessen ein KI-Sprachmodell eingesetzt. Alle Informationen wurden sorgfältig überprüft. Hier erfahren Sie mehr über unsere KI-Prinzipien.

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