„Beleidigendes und asoziales Verhalten“: Beliebter FKK-Strand bekommt wohl Kleiderpflicht

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Ein FKK-Strand in Australien sieht wohl in Zukunft keine gänzlich nackte Haut mehr. Weil sich die Besucher nicht gut benahmen, droht eine Kleiderpflicht.

Byron Bay – Ist es das Ende eines beliebten FKK-Strands, den Touristen aus der ganzen Welt besuchen? In Australien am Tyagarah Beach, ein abgelegener, 800 Meter langer Strandabschnitt nördlich von Byron Bay, brutzelten bisher mit Freuden Hüllenlose in der Sonne. Er ist Teil des Naturschutzgebiets Tyagarah und wird von der Regierung des Bundesstaates New South Wales gepflegt. Doch in den letzten Wochen war der Strand Gegenstand heftiger Debatten.

Neuer Stichtag für Tyagarah Beach – danach muss wohl Kleidung getragen werden

Letztes Jahr schrieb die Landesregierung an den örtlichen Gemeinderat und beschwerte sich, dass öffentliche Nacktheit „nicht mit den Werten vereinbar sei, nach denen das Reservat verwaltet wird“, berichtet die CNN-Tochter 9News. Das Byron Bay Shire Council stellte kürzlich einen Plan für die Verwaltung des Naturschutzgebiets vor, der Schritt ist ein Teil davon.

FKK-Strand in St. Peter-Ording
Ein unbekleidetes Paar sonnt sich (Symbolfoto). © Axel Heimken/dpa

Noch aber gibt es weiter die Möglichkeit für Freikörperkultur-Genießer, ihrer Leidenschaft nachzugehen – zumindest noch ein paar weitere Monate. Nach einer Debatte im Rat wurde laut The New Daily der 30. Juni als neuer Stichtag genannt. Aber es scheint kaum Hoffnung auf eine weitere Verzögerung zu geben, da die Stadträte während einer Sitzung anmerkten, dass die Naturschutzgebietsrichtlinien des NWPS „ausdrücklich verbieten“, einen Bereich mit optionaler Kleidung zu haben.

FKK-Strandbesucher fallen durch unschönes Verhalten auf

Grund dafür ist nicht nur die frei zu bewundernde Haut, sondern auch das Verhalten der Menschen dort. In einem Bericht des Schutzplans für das Naturschutzgebiet Tyagarah heißt es: „Es gab Berichte über beleidigendes, obszönes oder asoziales Verhalten einiger Benutzer des Strands, einschließlich Besuchern, die im angrenzenden Tagesbereich des Schutzgebiets unangemessen gekleidet waren.“

Die örtliche Polizei wurde damit beauftragt, öffentliche Beschwerden bezüglich des Strandes zu bearbeiten. Dies ist nicht das erste Mal, dass der Status der Kleidungsfreiheit von Tyagarah in Gefahr ist, hart durchgegriffen zu werden. Im Jahr 2018 wurde eine ähnliche Maßnahme vom Shire Council abgelehnt und als Kompromiss wurden Kameras installiert. Auch in Deutschland gibt es Fälle von Fehlverhalten an FKK-Stränden.

Freikörperliebhaber starten Petition für FKK-Strand in Australien

Bradley Benham, Präsident des Naturalistengruppe von Bryon, wies auf eine Petition der Gruppe hin, die über 1000 Stimmen sammelte. „Nackte Erholung ist eine legitime Lebensweise“, schrieb Benham. „Legale Außenbereiche für die FKK-Gemeinschaft sind in NSW (und Australien) rar und dieser Strand wird sowohl von engagierten als auch von Gelegenheits-FKK-Anhängern hoch geschätzt.“

Benham weiter gegenüber 9 News: „Seit meiner Kindheit in den 70er und 80er Jahren bade ich nackt an den Stränden von Byron Shire. Wir haben jetzt eine viel größere Bevölkerung. Wir haben viel mehr Strandnutzer und brauchen einen gesetzlich ausgewiesenen Bereich, in dem wir nackt baden können.“ An einem Strand in Israel indes werden Touristen ebenfalls für ihr Verhalten kritisiert. (cgsc)

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