„Bewusstes Chaos“: So wird das neue Bistro im Heilbrunner Park

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Die neuen Pächter des „Tagesbistros RamsAu“: Benedikt Mertens und Barbara Heiß. © Arndt Pröhl

Barbara Heiß und Benedikt Mertens wagen ein neues Projekt. Die Einrichtung wird bewusst chaotisch gestaltet. Eine Freundin übernimmt die Leitung.

Bad Heilbrunn - Seit über drei Monaten steht das Bistro im Heilbrunner Kräuterpark leer, doch nun hat die Gemeinde neue Pächter gefunden. Es sind zwei renommierte Wirtsleute: Barbara Heiß und Benedikt Mertens, die das „Gasthaus RamsAu“ betreiben und sich nun ein zweites Standbein aufbauen wollen: „Wir haben Kapazitäten und Energie dafür“, sagt Heiß im Gespräch mit unserer Zeitung. Sie verspricht: „Die Ramsau-Tagesbar wird keine Kopie des Gasthauses, sondern jung und ausgeflippt – so wie wir es sind.“ Die Eröffnung ist für den 9. Oktober geplant.

Zweites Standbein: „Gasthaus RamsAu“

Der Gedanke, den Betrieb zu erweitern, sei schon länger in ihren Köpfen herumgespukt, sagt Heiß: „Wir haben gesagt: Was Kleines, in dem wir uns verwirklichen können, wär schon recht.“ So wurden die beiden hellhörig, als die Gemeinde bekanntgab, dass Birgit Knott das Bistro am Kräuterpark aufgrund von Personalmangel schließt. „Wir sind an einem verregneten Sonntag mit dem Kinderwagen raufgegangen, haben uns das Bistro angeschaut und gedacht: Da kann man was draus machen.“

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or allem die Raumaufteilung und die Gegebenheiten hätten ihnen gut gefallen. In der Umgebung gebe es die Fachklinik mit 400 Mitarbeitern und Patienten, die Firma Roche mit 8000 Angestellten sei ebenfalls nicht weit entfernt, und im Ortskern sei gerade viel im Entstehen: „Da wollten wir auf den Zug aufspringen oder besser gesagt: Die Vorreiter sein.“

Gute Freundin leitet das Bistro

Hinzu kommt, dass den beiden ein ausreichender Pool von 25 Mitarbeitern aus dem „Gasthof RamsAu“ zur Seite steht. In den vergangenen Jahren habe es vielen Interessenten an der nötigen Arbeitsmoral gemangelt, erinnert sich Mertens: „Aber jetzt haben wir ganz erfrischende, neue Mitarbeiter kennengelernt.“ Eine der Neuzugänge ist eine Freundin von Heiß. Sie soll auch das Bistro leiten. „Wir haben gefragt, ob sie Bock auf das Projekt hat“, sagt Heiß. „Sie wollte eine Nacht darüber schlafen, und hat dann gesagt, dass sie es macht.“ Ohne die Hilfe ihrer Freundin wäre die Übernahme des Bistros eine „sportliche Herausforderung“ geworden, räumt Heiß ein. „Mit ihr können wir es gut schaffen.“

Steht weiterhin leer: das Bistro-Café am Kräuterpark.
Steht seit 1. Mai leer: das Bistro-Café am Kräuterpark. Im Oktober soll es wiedereröffnet werden. © Arndt Pröhl

Kein Stuhl gleicht dem anderen

Der Weg in den Kräuterpark war für die neuen Pächter nicht geradlinig. Im ersten Anlauf hatten sich die Gemeinderäte für eine andere Bewerberin entschieden. „Die Erste wollte weitermachen wie bisher und alles so übernehmen, wie es ist“, sagt Mertens. „Das hat den Gemeinderäten wohl gefallen.“ Die Favoritin zog ihre Zusage kurzfristig jedoch zurück. So kamen Barbara Heiß und Benedikt Mertens wieder ins Spiel. Die beiden hatten ganz andere Pläne als die erste Kandidatin: „Wir wollen einen kompletten Neustart und räumen alles aus – so wie wir es in der Ramsau gemacht haben.“ Der Boden werde abgeschliffen, außerdem will Mertens eine neue Theke und eine neue Bar einbauen: „Ich habe handwerkliches Geschick.“ Nicht zuletzt werde die komplette Bestuhlung ausgetauscht, kein Stuhl gleicht dem anderen. Auf diese Weise soll ein „bewusstes Chaos“ entstehen.

Skandinavisch geprägte Speisen

Auf der Speisekarte geht es nicht chaotisch zu. Sie ist klein gehalten, im Mittelpunkt stehen Kuchen und raffinierte, skandinavisch geprägte Speisen: „Wir machen alles selber“, betont Heiß. „Ich komme vom Bauernhof. Der Ursprung der Lebensmittel ist daher für mich das allerwichtigste.“ Ein besonderer Fokus liegt auf Getränken: „Der Cappuccino kommt aus keinem Vollautomaten, sondern wir haben eine richtig tolle Kaffeemaschine gekauft.“

„Wir sind Profis und überlegen uns ganz genau, was wir tun“

Für die neue Gaststätte sind einige Investitionen notwendig, alleine Tische und Bestuhlung kosteten 12 000 Euro. Heiß: „Solche Summen schütteln wir nicht locker aus dem Ärmel. Aber wir sind Profis und überlegen uns ganz genau, was wir tun.“

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