Wegen Unwetterschäden: Staatsstraße bei Wörnsmühl wird aufwendig saniert

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Stark beschädigt: die Staatsstraße 2077 nach dem Starkregenunwetter bei Wörnsmühl. Ab Mitte Juli erfolgt die umfangreiche Sanierung. © Stefan Schweihofer

Die Schäden, die das Starkregenunwetter am 3. Juni in Wörnsmühl hinterlassen hat, sind massiv. Schon Mitte Juli soll die Staatsstraße 2077 umfangreich saniert werden – unter langer Vollsperrung.

Wörnsmühl – Man könnte fast schon von einem Tunnel sprechen. Gut 40 Zentimeter Durchmesser hat der Graben, den das Wasser unter der Staatsstraße 2077 bei Wörnsmühl gefräst hat. „Da kann man fast reinkrabbeln“, sagt Matthias Kreuz vom Staatlichen Bauamt Rosenheim. Und würde am anderen Ende der Straße wieder rauskommen, denn: Der beim Starkregenunwetter am 3. Juni entstandene Kanal verläuft unter der gesamten Fahrbahnbreite hindurch – 2,40 Meter. „Wahnsinn“, sagt Kreuz. „So was habe ich vorher noch nie gesehen.“

Was die Bewohner der durch die gewaltige Sturzflut schwer beschädigten Häuser schon seit dem Abfließen der Wassermassen wissen, hat sich den Straßenbauexperten erst nach und nach offenbart. Wie berichtet, ist die St 2077 zwar wegen oberflächlicher Schäden schon seit dem Unwetter nur noch einspurig mit Ampelregelung befahrbar. Das ganze Ausmaß zeigte sich laut Kreuz aber erst bei einer genaueren Überprüfung des Straßenunterbaus in den Tagen danach. Die ist nun abgeschlossen. Das Fazit: Die Staatsstraße muss aufwendig saniert werden. Zwei Bauabschnitte mit je drei bis vier Wochen Vollsperrung werden laut Kreuz nötig: einmal zwischen Wörnsmühl und Leitzach, einmal zwischen Wörnsmühl und Hundham. Weil das Straßenbauamt die Arbeiten wegen der Dringlichkeit im beschleunigten Verfahren ausschreiben will, könnte ein Baustart bereits Mitte Juli erfolgen.

Asphaltierung wird zugunsten Böschungssicherung zurückgestellt

Im Baustellenkalender des Bayerischen Verkehrsministeriums steht aktuell noch etwas anderes. Nämlich, dass die St 2077 zwischen 15. August und 27. September voll gesperrt sein wird, und das nur zwischen Leitzach und Wörnsmühl. Das war auch der ursprüngliche Plan, der lediglich eine Sanierung der Asphaltdecke auf besagten 3,2 Kilometern Länge beinhaltet hätte. Doch die Wassermassen haben diesen Zeitplan nun im wahrsten Sinn des Wortes weggespült. Wie Kreuz erklärt, wird die Asphaltierung vorerst zugunsten einer umfangreichen Wiederherstellung des Straßenunterbaus und der Böschungen zurückgestellt.

Um zu verhindern, dass weitere Unwetter in der Zukunft erneut solche Schäden anrichten, sollen alle kritischen Stellen mit Wasserbausteinen befestigt werden. Wo es notwendig ist, werden auch an die Straße angrenzende Hangstücke und Bachsohlen in die Maßnahme einbezogen. Ziel ist es laut Kreuz, dass mögliche neue Fluten über die Straße abfließen, statt sich unter ihr durchzugraben. Weil dafür umfangreiche Baggerarbeiten notwendig sind, könne man die Baustelle nur mit einer Vollsperrung abwickeln. „Etwas anderes gibt die Straßenbreite nicht her“, erklärt der Abteilungsleiter.

Die Gesamtkosten seien derzeit noch nicht abzuschätzen, so Kreuz. Letztlich hänge davon aber ab, ob noch Geld für die eigentlich geplante Deckensanierung übrig bleibt. „Sonst müssen wir das aufs kommende Jahr verschieben.“ Sollte sie doch noch heuer machbar sein, würde sich die Vollsperrung noch mal um gut zwei Wochen verlängern.

B307 wieder für Verkehr freigegeben

Zumindest damit kennen sich die Autofahrer im Schlierach-/Leitzachtal in diesem Sommer bereits aus. Erst am Freitag ist die B307 zwischen Spitzingstraße und Aurach nach der Asphaltierung wieder für den Verkehr freigegeben worden. Mit der Folge, dass nun die komplette Strecke zwischen Neuhaus und Bayrischzell fertig ist. Laut Kreuz müssen sich die Autofahrer aber noch auf vereinzelte einspurige Sperrungen wegen der noch zu erledigenden Restarbeiten an Leitpfosten, Schutzplanken und anderen Sicherheitseinrichtungen einstellen. Zudem bleibt die erlaubte Höchstgeschwindigkeit auf 50 Stundenkilometer begrenzt, bis der frische Asphalt seine volle Griffigkeit entfaltet hat. Laut Kreuz aber das geringere Übel: „Wir wollten die Vollsperrung so kurz wie möglich halten.“

Darauf hoffen nun auch die Leitzachtaler, wenn die Maschinen an der Staatsstraße 2077 anrücken. Den genauen Zeitplan mit Umleitungsstrecken wird das Straßenbauamt laut Kreuz so bald wie möglich veröffentlichen.

sg

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