Trump reitet auf Welle der Zustimmung – und verblüfft sogar die Fachleute

  1. Startseite
  2. Politik

Trump reitet trotz Zoll-Politik und Gaza auf Welle der Zustimmung

Kommentare

Seit drei Wochen ist Donald Trump im Amt – und den USA gefällt die Arbeit ihres Präsidenten. Das zeigen seine außergewöhnlich guten Zustimmungswerte.

Washington DC – Es sind Werte, die bei CNN für großes Erstaunen sorgen. Laut eines Berichts des Boulevardblatts New York Post sind 70 Prozent der US-Bevölkerung der Meinung, dass Donald Trump die Versprechen aus seinem Wahlkampf tatsächlich einlöst. Gerade mal 30 Prozent sind anderer Meinung.

Die Zahlen stammen aus einer Umfrage, die der Fernsehsender CBS gemeinsam mit dem Umfrageinstitut Yougov erstellt hatte. Im Vergleich waren im April 2017 gerade mal 46 Prozent der US-Bürgerinnen und Bürger der Meinung, Trump würde seine Versprechen erfüllen.

Aktuelle Umfrage zeigt hohe Zustimmungswerte für Donald Trump

Nun bedeutet die Tatsache, dass Donald Trump sein Volk davon überzeugt hat, er werde das tun, was er versprochen hat, noch keine Zustimmung per se. Doch auch in diesem Bereich kann sich Trump seit seiner Amtsübernahme im Januar 2025 an phänomenal guten Zahlen erfreuen. 53 Prozent der Befragten sprachen Trump ihre Zustimmung aus.

Für Harry Enten, Umfrage-Experte bei CNN, sind Trumps Zustimmungswerte eine kleine Sensation. Mit einem dreifachen „Wow“ reagierte der Politikwissenschaftler auf die Zahlen und fragte in die Kamera: „Was geht hier vor?“ Besonders beeindruckt war Enten dabei von der Konsistenz, mit der Donald Trump als positiver Faktor in der US-Politik wahrgenommen wird. Seit dem ersten Tag seiner zweiten Amtszeit befinden sich die Zustimmungswerte des Wahlgewinners der Republikaner oberhalb des Strichs von 50 Prozent.

Neue Umfragewerte zeigen Details: Donald Trump diesmal deutlich beliebter als in erster Amtszeit

Das sei ein großer Unterschied gegenüber seiner ersten Amtszeit, so Enten. „An jedem einzelnen Tag von Trumps zweiter Amtszeit war er bisher auf der positiven Seite der Bilanz. Einundzwanzig Tage, alle drei Wochen. Das sind bereits zehn Tage mehr als in seiner gesamten ersten Amtszeit“, so der CNN-Experte am Montag (10. Februar 2025).

Donald Trump ist zurück im Weißen Haus
Donald Trump ist zurück im Weißen Haus und erfreut sich diesmal sogar hoher Zustimmungswerte. © IMAGO/Pool/ABACA

Doch die Umfrage zeigt nicht nur, dass ein Großteil der Bevölkerung Donald Trumps Politik im Allgemeinen zu schätzen wissen. Sie gibt auch im Detail Auskunft.

Donald Trumps Zustimmungswerte im Detail

  • 69 Prozent beschreiben Donald Trump in der Umfrage als „hart“, 63 Prozent empfinden ihn als „energisch“, 60 Prozent als „zielgerichtet“ und immer noch 58 Prozent als „effektiv“.
  • Rund 64 Prozent der Bevölkerung steht hinter der Entscheidung Trumps, den Notstand an der Grenze zu Mexiko auszurufen und dort Einheiten des US-Militärs einzusetzen. 36 Prozent sprachen sich dagegen aus.
  • Eine knappe Mehrheit von etwa 54 Prozent stimmt Trumps Politik gegenüber Israel zu. 46 Prozent sind dagegen.
  • Spannend wird es bei der Frage zum Einfluss von Elon Musk auf Trump. 23 Prozent wünschen sich, dass der Milliardär einen „großen Einfluss“ auf die Regierungsgeschäfte ausübt. Weitere 28 Prozent wünschen „ein bisschen Einfluss“. 31 Prozent lehnen jeglichen Einfluss Musks im Weißen Haus ab.

Doch nicht alle Zahlen aus der aktuellen Umfrage schmeicheln Donald Trump. In einigen wenigen, dafür aber umso sensibleren Themen schneidet der neue Präsident der USA nicht ganz so überzeugend ab. Trumps Abschiebepolitik und die geplanten Massendeportationen lehnen 52 Prozent der Befragten an. Nur 48 Prozent stehen dahinter.

Nicht alle Entscheidungen Trumps finden Zustimmung

Doch besonders pikant dürfte für Trump folgender Wert sein: Ganze 66 Prozent der Befragten bemängeln, dass der neue Präsident nicht genug gegen die Inflation und für die Senkung der Lebenshaltungskosten unternehme. Die wirtschaftliche Situation und steigende Preise von Milch, Eiern und Benzin galten in Umfragen vor der US-Wahl 2025 als die mit Abstand wichtigsten Themen für die Wählerschaft.

Dass sowohl Amtsinhaber Joe Biden als auch Kamala Harris, Präsidentschaftskandidatin der Demokraten, bei diesem Thema als weniger kompetent im Vergleich zu Trump eingeschätzt worden war, wurde gemeinhin als einer der Hauptgründe für ihre Niederlage gegen Trump gewertet. Und Trumps Pläne, Zölle auf Importe von Stahl, Aluminium und weiteren Produkten zu erheben, könnte die Preisspirale laut Fachleuten weiter antreiben.

Hinzu kommt, dass Trump zwar seine eigene Statistik übertrifft, sich im Vergleich zu anderen Ex-Präsidenten aber im Bereich der normalen Zahlen bewegt. In der Regel befinden sich US-Präsidenten in den ersten Tagen nach ihrer Amtsübernahme in Sachen Zustimmungswerten im Umfrage-Hoch – die „Flitterwochenphase“ für die Staatsoberhäupter, wie die Meinungsforschung dieses Phänomen beschreibt. Das galt auch für Trumps Vorgänger Joe Biden. Dessen Zustimmungswerte blieben bis August 2021 positiv, bis der als chaotisch empfundene Rückzug der US-Truppen aus Afghanistan zu einem Umdenken führte.

Umfrage gibt Donald Trump Rückenwind

Für Donald Trump dürften die Zustimmungswerte deutlich über 50 Prozent aber trotz allem eine Genugtuung sein. Während seiner ersten Amtszeit kam der damalige Präsident nicht einziges Mal über 50 Prozent, wie aus den Zahlen des Meinungsforschungsinstituts Gallup hervorgeht. Sein damaliger Bestwert lag bei 49 Prozent Zustimmung Anfang 2020. Laut Gallup-Daten ist Trump der einzige Präsident der USA seit Beginn der Erhebung im Jahr 1938, der in seiner ersten Amtszeit zu keinem Zeitpunkt eine Zustimmung jenseits der 50 Prozent erzielte.

Doch diesmal scheint das alles anders zu sein. „Für Politiker ist es wichtig, dass die Leute glauben, was sie sagen und dass sie ihre Wahlversprechen einhalten“, erläutert Enten auf CNN die Bedeutung der Zahlen. Trump und sein Team können sich durch die hohen Zustimmungswerte bestärkt fühlen. Seine Gegner dagegen, vor allem innerhalb der Partei der Republikaner, dürften sich in Zukunft zweimal überlegen, ob sie offenen Widerstand gegen Trumps Vorhaben an den Tag legen. (dil)

Auch interessant

Kommentare