Nebenwirkung bei häufig genutztem Blutdruckmittel – diese Symptome drohen

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Sartane gelten als gut verträgliche Wirkstoffe bei Bluthochdruck. Doch wie andere Medikamente können sie einige unangenehme Nebenwirkungen haben.

Kassel – In Deutschland leiden dem RKI zufolge schätzungsweise ein Drittel der Erwachsenen an Bluthochdruck. Diese auch als Hypertonie bekannte Erkrankung bleibt nicht selten unentdeckt und kann langfristig zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen. Daher ist eine medikamentöse Behandlung für viele Betroffene von großer Bedeutung. Allerdings sind auch die meisten Medikamente nicht frei von Nebenwirkungen. Ein weit verbreitetes Medikament gegen Bluthochdruck wurde kürzlich um eine unerwünschte Nebenwirkung erweitert.

Pharmazeuting misst Blutdruck in Apotheke Arztpraxis Patient mit Bluthochdruck
Um Bluthochdruck zu vermeiden, bieten sich mehrere Medikamente an, darunter auch Sartane. (Symbolbild) © Aida López/IMAGO

Beliebter Wirkstoff bei Bluthochdruck hat unangenehme Nebenwirkung

Sartane, auch als Angiotensin-II-Rezeptorblocker bekannt, gehören zu den am häufigsten verschriebenen Medikamenten zur Behandlung von Bluthochdruck und Herzinsuffizienz, wie das Portal apotheke-adhoc.de berichtet.

Diese Medikamente, die in Tablettenform erhältlich und verschreibungspflichtig sind, sind für ihre gute Verträglichkeit bekannt. Dennoch sind sie, wie die meisten anderen Medikamente, nicht ohne Nebenwirkungen. Die Nebenwirkungen, die mit der Einnahme von Sartanen verbunden sein können, sind laut dem Pharmaindex Gelbe Liste vielfältig:

  • Hautausschlag
  • Schwindelgefühl
  • Schwächegefühl/Müdigkeit
  • Kopfschmerzen
  • Schlaflosigkeit
  • Herzklopfen

Doch wie unter anderem Apotheke Adhoc berichtet, wurde die Gebrauchsinformation eines gängigen Wirkstoffs um eine weitere Nebenwirkung erweitert. Vor der Einnahme des sogenannten Anti-Stress-Krauts wird ebenso gewarnt.

Arzneibehörde ordnet neue Warnhinweise an: Angioödeme als Nebenwirkung von Bluthochdruckmittel

Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat kürzlich entschieden, die Fach- und Gebrauchsinformationen für Medikamente, die Sartane enthalten, zu aktualisieren. Diese Entscheidung basiert laut Apotheke Adhoc auf Berichten über das Auftreten von intestinalen Angioödemen, einer seltenen, aber potenziell schweren Nebenwirkung. Infolgedessen müssen die Hersteller diese Nebenwirkung in der Produktinformation angeben, wie das Fachportal unter Berufung auf das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte berichtet. Allerdings wird diese Nebenwirkung als „sehr selten“ eingestuft.

Die Wirkung von Sartanen

Als Antihypertensiva bekannt, entfalten Sartane ihre Wirkung im menschlichen Organismus durch die Blockierung der Bindung des Hormons Angiotensin II an den sogenannten AT1-Rezeptor, wie Dr. Thomas Eschenhagen, ein Experte auf diesem Gebiet, in einem Beitrag der Herzstiftung erläutert. Dieses Hormon ist dafür verantwortlich, den Blutdruck zu steigern. Durch das Verhindern der Anbindung des Hormons bewirken Sartane eine Entspannung der Blutgefäße.

Die Deutsche Apotheker Zeitung (DAZ) weist jedoch darauf hin, dass die Wirkung von Sartanen in der Regel erst nach einer bestimmten Zeitspanne einsetzt: „Innerhalb von zwei Wochen wird eine antihypertensive Wirkung erreicht, während der maximale blutdrucksenkende Effekt erst innerhalb eines Monats eintritt“.

Intestinale Angioödeme sind durch eine lokale Schwellung der Darmschleimhaut gekennzeichnet, die durch eine erhöhte Durchlässigkeit der Blutgefäße verursacht wird. Die Symptome können kolikartige Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall umfassen, die in der Regel nach dem Absetzen der Therapie verschwinden, so Apotheke Adhoc. Auch andere Blutdruckmedikamente, wie zum Beispiel ACE-Hemmer, können laut dem medizinischen Fachportal MSD Manuals zur Bildung von Angioödemen führen.

Diese Kontraindikationen müssen Betroffene bei der Einnahme von Bluthochdruckmedikament beachten

Trotz der allgemein guten Verträglichkeit von Sartanen gibt es bestimmte Kontraindikationen, die beachtet werden sollten. Dazu gehören schwere Funktionsstörungen der Leber oder Nieren sowie bestimmte Herzklappenfehler. Es ist wichtig, die Packungsbeilage zu konsultieren, um alle Anwendungsbeschränkungen und Gegenanzeigen zu kennen. Laut der Deutschen Apotheker Zeitung sollten Sartane auch während der Schwangerschaft vermieden werden, ab der 20. Schwangerschaftswoche sind sie sogar kontraindiziert.

Frühere Bedenken hinsichtlich eines erhöhten Krebsrisikos durch Sartane wurden mittlerweile ausgeräumt. Die EMA hat zudem Maßnahmen zur Verbesserung der Qualitätskontrolle ergriffen, nachdem in einigen Chargen Nitrosamin-Verunreinigungen gefunden wurden, wie Dr. Thomas Eschenhagen auf der Website der Deutschen Herzstiftung bestätigt. Studien haben gezeigt, dass die Anwendung eines anderen Bluthochdruckmedikaments ebenfalls mit unangenehmen Nebenwirkungen verbunden sein kann. (jm)

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