US-Wahl live: Harris gegen Trump – Das ist der aktuelle Stand in den Swing States
Die US-Wahl entscheidet sich in den Swing States. Die Umfragen deuten auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen hin. Wer gewinnt: Harris oder Trump?
Das Wichtigste in
diesem News-Ticker
- US-Wahl in den Swing States – Ergebnis zwischen Kamala Harris und Donald Trump auf Messers Schneide.
Washington, D.C. – Das Ergebnis der US-Wahl ist völlig offen. Für Kamala Harris und Donald Trump zählt dabei besonders in den sieben Swing States jede Stimme. Das sind jene wechselhaften Bundesstaaten, die mal die eine, mal die andere Partei bevorzugen. Entsprechend intensiv haben Harris und Trump dort um Stimmen geworben.

US-Wahl in den Swing States
Hintergrund ist das komplexe Wahlsystem der USA. Die Stimmen des Volkes sind nur indirekt für den Ausgang entscheidend. Die eigentliche Wahl findet im sogenannten Electoral College statt. Dieses Gremium besteht 538 Wahlleuten, die proportional zur Bevölkerungsgröße der Bundesstaaten entsandt werden. In fast allen Staaten gilt das „Alles oder nichts“-Prinzip: Wer die meisten Stimmen bei der US-Wahl bekommt, erhält alle Wahlleute des Staates.
Bei der US-Wahl am 5. November stehen sieben Staaten im Blickpunkt. In diesen Schlüsselstaaten, von denen Joe Biden vor vier Jahren gleich sechs für sich entscheiden konnte, steht der Ausgang der Wahl zwischen Harris und Trump auf Messers Schneide:
- Pennsylvania (19 Wahlleute)
- North Carolina (16 Wahlleute)
- Georgia (16 Wahlleute)
- Michigan (15 Wahlleute)
- Arizona (11 Wahlleute)
- Wisconsin (10 Wahlleute)
- Nevada (6 Wahlleute)
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Harris oder Trump: Pennsylvania gilt als der wichtigste Swing State bei der US-Wahl
Pennsylvania gilt mit seinen 19 Wahlleuten als unverzichtbar für Harris und Trump. Früher war der von einer starken Mittelschicht geprägte Bundesstaat, der zu der als Rostgürtel bekannten Industrieregion im Norden der USA gehört, mit den Metropolen Pittsburgh und Philadelphia traditionell demokratisch. Doch der industrielle Niedergang in der Region hat dazu geführt, dass Trump und die Republikaner Zulauf bekamen.
Harris und ihre Demokraten verweisen auf die unter Biden initiierten Infrastrukturprojekte, wohingegen Trump vor allem der weißen Landbevölkerung eine Zukunft ohne Inflation und Kriminalität verspricht. Außer Themen wie hohen Lebenshaltungskosten und der umstrittenen Erdgasgewinnung durch Fracking sorgte zuletzt ein rassistischer Witz bei einer Trump-Veranstaltung für Empörung in der großen puerto-ricanischen Gemeinschaft von Pennsylvania.
Harris hofft bei US-Wahl im Swing State North Carolina auf einen Überraschungserfolg gegen Trump
Trotz konservativer Tradition hofft Harris in North Carolina auf einen Überraschungserfolg. Ein Skandal um den republikanischen Gouverneurskandidaten Mark Robinson, der unter anderem den Holocaust leugnet und Abtreibung verbieten will, könnte der Demokratin in die Karten spielen. Gleichzeitig leidet North Carolina noch immer unter den Folgen von Hurrikan Helene. Trump nutzte die Katastrophe, um Biden und Harris schlechtes Krisenmanagement vorzuwerfen – begleitet von Falschinformationen.
US-Wahl im Swing State Georgia: Kann Harris den knappen Erfolg von Biden gegen Trump wiederholen?
Der Südstaat Georgia war seit Mitte der 90er Jahre fest in der Hand der Republikaner. Zuwanderung aus anderen Bundesstaaten beeinflusst aber das politische Kräfteverhältnis in Georgia. Nach jahrzehntelangen Siegen der Republikaner konnte Joe Biden 2020 dort für die Demokraten gewinnen. Trump wollte seine Niederlage nicht wahrhaben und sprach von Wahlbetrug. In einem Telefonat mit Georgias Wahlleiter forderte er gar, dieser solle die für seinen Sieg nötigen 11.780 Wählerstimmen „finden“. Um den Erfolg Bidens zu wiederholen, müsste Harris in Georgia bei der US-Wahl vor allem bei jungen Schwarzen punkten.
Harris gegen Trump: Ausgang der US-Wahl im Swing State Michigan ist völlig ungewiss
Der an den Großen Seen gelegene Bundesstaat Michigan mit der Autometropole Detroit gehört ebenfalls zum Rostgürtel. Michigans demokratische Gouverneurin Gretchen Whitmer ist beliebt, doch das Wahlergebnis bleibt ungewiss. 2016 gewann dort Trump, 2020 dann Biden. Bei Bidens Sieg spielten die Menschen arabisch-muslimischer Herkunft eine bedeutende Rolle. Bidens Nahost-Politik könnte deshalb für Harris bei der US-Wahl zum Stolperstein werden.
Thema Migration könnte Trump bei US-Wahl im Swing State Arizona gegen Harris helfen
Der Wüstenstaat Arizona galt lange Zeit bei US-Wahlen als Hochburg der Republikaner, allerdings veränderte sich durch den Zuzug von Hispanics und liberal gesinnten Menschen aus dem Nachbarstaat Kalifornien die Struktur der Wählerschaft. Vor vier Jahren gelang Joe Biden das Kunststück, Arizona für sich zu gewinnen: allerdings mit nur 10.457 Stimmen Vorsprung vor Trump. In diesem Jahr ist Migration wegen der Nähe zu Mexiko ein dominierendes Thema – das spricht für Trump. Ein Volksentscheid zur Abtreibung könnte aber Stimmen für die Demokraten mobilisieren.
US-Wahl in Wisconsin: Kann Trump den Swing State gegen Harris gewinnen?
Wisconsin war früher für seine auf Ausgleich bedachte Politik bekannt. Inzwischen hat sich auch im Bundesstaat im Mittleren Westen die politische Auseinandersetzung zwischen Demokraten und Republikanern deutlich verschärft. Seit 1988 gewann in Wisconsin fast immer der demokratische Kandidat – Ausnahme war die US-Wahl 2016, als Trump Präsident wurde.
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US-Wahl zwischen Harris und Trump könnte sich auch im Swing State Nevada entscheiden
Trotz weniger Wahlleute könnte Nevada entscheidend bei der US-Wahl sein. Der „Silberstaat“ kämpft mit den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie: Die Arbeitslosigkeit ist hoch, und die Erholung verlief schleppend, viele Menschen sind angesichts der astronomischen Immobilienpreise frustriert. In Nevada gibt es eine Besonderheit: Anders als im Rest des Landes haben die Wahlberechtigten die Möglichkeit, auf dem Stimmzettel „keiner von beiden“ anzukreuzen, wenn sie weder Harris noch Trump überzeugend finden. Drei Viertel der Bevölkerung leben in und um Las Vegas, die Glücksspielmetropole des Landes. (cs/dpa/AFP)