„Gibt Mördern Tipps“: Steve Witkoff entfacht blanke Wut und Enttäuschung in der Ukraine

Der US-Sondergesandte für die Ukraine, Steve Witkoff, steht in der Kritik. Er soll einem russischen Regierungsvertreter Tipps darüber gegeben haben, wie US-Präsident Donald Trump beeinflusst werden könnte. Grundlage für die Anschuldigungen sind geleakte Telefon-Transkripte, die von „Bloomberg“ veröffentlicht wurden.

Gespräche mit Kreml-Beratern

In einem der veröffentlichten Gespräche vom 14. Oktober soll Witkoff dem russischen Berater Juri Uschakow beraten haben, wie dieser Trump einlullen könne. Dabei habe Witkoff vorgeschlagen, den US-Präsidenten als „Mann des Friedens“ zu loben und ihn für seine Rolle im Gaza-Abkommen zu beglückwünschen. Zudem habe er angedeutet, dass Russland bei einem möglichen Friedensabkommen Gebiete in der Ostukraine erhalten könnte. 

Scharfe Kritik aus der Ukraine

Die Reaktionen in der Ukraine sind heftig. Wolodymyr Arijew, Abgeordneter der Partei Europäische Solidarität, sagte laut einem Bericht des „Kyiv Independent“, dass Witkoff offenbar eher als Partner Russlands agiere, statt als neutraler Vermittler.

Auch Pawlo Kasarin, ein ukrainischer Soldat, äußerte sich demnach kritisch. „Die einzige wirkliche Frage ist, ob Trump bereit ist zuzugeben, dass diejenigen, denen er vertraut, möglicherweise nicht vollständig seine Leute sind – sondern vielmehr Putins Leute“, sagte er.

Petro, ein ukrainischer Soldat der 38. Marinebrigade, nannte die Enthüllungen „widerwärtig“. „Witkoff bringt Mördern bei, wie man richtig mit Trump spricht? Wenn er sie berät, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Trump den Russen helfen wird“, sagte er laut dem „Kyiv Independent“.

Wladimir Putin und Steve Witkoff
Wladimir Putin und Steve Witkoff Gavriil Grigorov/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

Ein Friedensplan aus Moskau?

Die geleakten Gespräche warfen schnell ein neues Licht auf den von Trump vorgestellten 28-Punkte-Friedensplan für die Ukraine. Dabei scheint es sich um eine Sammlung russischer Forderungen zu handeln, die unter dem Deckmantel eines US-Vorschlags präsentiert wurden. Der Plan sieht unter anderem vor, dass die Ukraine Gebiete abtritt und ihre Streitkräfte verkleinert – während Russland kaum Zugeständnisse machen müsste. 

In der Zwischenzeit wurde eine überarbeitete Version ausgehandelt, jedoch steht die Zustimmung Russlands aus.