Beulenpest in den USA: Neuer Fall bestätigt – Behörden warnen
Ein neuer Fall der Beulenpest wurde in den USA nachgewiesen. Die Krankheit, die einst Millionen dahinraffte, ist noch nicht ausgerottet.
Colorado, USA – Die Beulenpest, auch als „Schwarzer Tod“ bekannt, löste im 14. Jahrhundert eine der schlimmsten Pandemien der Geschichte aus. Sie forderte Millionen von Menschenleben in Europa, Asien und Nordafrika und hinterließ eine Spur der Verwüstung. Das Bakterium Yersinia pestis ist der Auslöser dieser Krankheit, die hauptsächlich durch den Biss infizierter Flöhe, die auf Ratten leben, übertragen wird.
Typische Symptome wie geschwollene und schmerzhafte Lymphknoten, die sogenannten Beulen, sowie Fieber und Schüttelfrost, führten oft innerhalb weniger Tage zum Tod. Trotz des medizinischen Fortschritts ist die Beulenpest auch heute noch nicht vollständig ausgerottet und tritt in einigen Teilen der Welt sporadisch auf. Nun wurde ein neuer Fall bekannt.
Gesundheitsamt bestätigt neuen Beulenpest-Fall in den USA
In Pueblo, einem Bundesstaat in den USA, wurde ein neuer Fall der Beulenpest bestätigt. „Das Gesundheits- und Umweltministerium von Pueblo (PDPHE) untersucht in Zusammenarbeit mit dem Gesundheits- und Umweltministerium von Colorado auf der Grundlage vorläufiger Testergebnisse einen Fall von Pest beim Menschen“, heißt es in einem offiziellen Statement. Details zur infizierten Person oder zur Art der Infektion sind nicht bekannt. Es wird jedoch vermutet, dass die Übertragung durch einen infizierten Floh eines Nagetiers erfolgt sein könnte.
Behörden warnen – Krankheit überträgt sich durch infizierte Flöhe auf Tieren
Die Behörden warnen, dass die Krankheit durch Flöhe auf Nagetiere und Haustiere übertragen werden kann. Menschen können sich durch Bisse infizierter Flöhe, durch Berührung der Tiere oder durch Einatmen von Tröpfchen aus dem Husten einer infizierten Person anstecken.

Das Robert Koch-Institut (RKI) erklärt: „Man unterscheidet drei Formen der Pest, denen unspezifische grippeartige Symptome vorausgehen. Nach einer Inkubationszeit von ein bis sieben Tagen (bei Lungenpest ein bis drei Tage) tritt eine Verschlechterung des Allgemeinzustandes mit Fieber und Begleitsymptomen wie Kopf- und Muskelschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Leber- und Milzvergrößerung auf.“ Fälle der Pest treten in Ländern Afrikas, Amerikas und Asiens auf, während in Europa und Australien derzeit keine Verbreitungsgebiete existieren.
Durchschnittlich sieben Beulenpest-Infektionen in den USA pro Jahr
Bereits im Mai warnten die Gesundheitsbehörden in Colorado vor infizierten Flöhen im Fell von Eichhörnchen. Sie empfahlen, dass sich jede Person, die in der Natur von Colorado unterwegs ist, gründlich mit Insektenschutzmittel behandeln sollte, um Flöhe abzuwehren. In den ländlichen Gebieten der Bundesstaaten Colorado, New Mexiko, Arizona und Utah werden immer wieder einzelne Pestfälle bekannt. Laut den Centers for Disease Control and Prevention werden jährlich durchschnittlich sieben Pestfälle in den USA gemeldet.
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Beulenpest: Das sind die Symptome
Typische Pestsymptome sind laut dem RKI:
- Vergrößerte und geschwollene Lymphknoten (am häufigsten der Leistenlymphknoten)
- Allgemeines Krankheitsgefühl
- Erbrechen
- Fieber
- Gliederschmerzen
- Kopfschmerzen
- Neurologische Störungen
- Übelkeit
Die Beulenpest ist noch immer eine tödliche und ernstzunehmende Krankheit
Wer befürchtet, sich mit dem Pest-Erreger infiziert zu haben, sollte schnell handeln. „Die Pest kann erfolgreich mit Antibiotika behandelt werden, aber eine infizierte Person muss sofort behandelt werden, um ernsthafte Komplikationen oder den Tod zu vermeiden“, warnt Alicia Solis, Programmleiterin des Office of Communicable Disease and Emergency Preparedness beim PDPHE.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt eine Letalitätsrate zwischen 30 bis 60 Prozent an. Ein Antibiotikum sollte so schnell wie möglich verabreicht werden, sonst kann die Krankheit bereits in den ersten 14 bis 18 Stunden tödlich enden.
Auch im Norden Chinas gab es zu Corona-Hochzeiten 2020 Fälle von Beulenpest. In Nürnberg stießen Forscher Anfang des Jahres auf das größte Pestgrab Deutschlands. Dort ruhten mehr als 700 Pesttote aus dem 17. Jahrhundert. (jh)