Trinkgeld-Regeln im Urlaub: Von Italien bis in die Türkei gern gesehen – in anderen Ländern verpönt?

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Ist die Bedienung nett und das Essen lecker, gibt man gern etwas dazu. Um Fettnäpfchen zu vermeiden, sollten aber die Trinkgeld-Regeln im jeweiligen Land bekannt sein.

Kassel – Vorzügliches Essen, ein netter Taxifahrer oder gründliche Reinigungskräfte – sind Urlauber zufrieden, geben die meisten wohl gerne ein paar Euro Trinkgeld. Allerdings gibt es je nach Land unterschiedliche Regeln. Während das Trinkgeld in einigen Ländern etwas höher ausfallen sollte, wird es in anderen sogar als Beleidigung aufgefasst.

Ähnliche Regeln für Trinkgeld in Österreich, Spanien und Portugal

Was dem Großteil bekannt sein dürfte: In Deutschland sind fünf bis zehn Prozent Trinkgeld im Restaurant angemessen – ähnlich wie in den meisten europäischen Ländern, wie der Reiseführer Marco Polo auf seiner Webseite erläutert. Demnach sind in Österreich, Spanien und Portugal ebenfalls fünf bis zehn Prozent üblich. Beim Taxifahren fällt das Trinkgeld allerdings deutlich kleiner aus: Hier genügt es, aufzurunden oder bis zu einen Euro dazuzugeben.

Nochmal andere Regeln gelten beim Trinkgeld für Hotelservices: Während in Österreich ein bis zwei Euro pro Nacht für die Servicemitarbeiter angemessen sind, sollten in Spanien und Portugal als Zeichen der Höflichkeit rund fünf Euro pro Übernachtung bezahlt werden. Immer im Preis inkludiert ist das Trinkgeld in den Benelux-Ländern: Sowohl im Restaurant, im Taxi als auch im Hotel. Wer hier zusätzlich Trinkgeld gibt, zahlt also unnötig doppelt.

In einigen Urlaubsländer gelten besondere Trinkgeld-Regeln. Teilweise ist die Annahme von Trinkgeld sogar verboten.
In einigen Urlaubsländer gelten besondere Trinkgeld-Regeln. Teilweise ist die Annahme von Trinkgeld sogar verboten. © Michael Bihlmayer/imago

In den USA und Kanada ist das Geben von Trinkgeld ein Muss

In Kroatien, Italien, Frankreich, Schweden und Griechenland sollten Urlauber beim Restaurantbesuch tendenziell etwas tiefer in die Tasche greifen. Hat beim Service alles gepasst, gelten hier mindestens zehn Prozent Trinkgeld als höflich. In Norwegen, Finnland und Dänemark dagegen erwarten Kellner kein Trinkgeld. In der Türkei sollten beim Restaurantbesuch sechs bis zehn Prozent auf die Rechnung draufgeschlagen werden – wer hier Trinkgeld vorbehält, gilt als knausrig. Dennoch gilt hier wie auch in jedem anderen Land: Trinkgeld sollte nur dann gegeben werden, wenn der Service zufriedenstellend war, wie das Portal reiseinfo-tuerkei.de betont.

Doch wie sieht es außerhalb von Europa aus? In Großbritannien sind laut Marco Polo ebenfalls zehn Prozent gängig – außer, auf der Rechnung ist eine „Service Fee“ angegeben. In diesem Fall ist das Trinkgeld bereits im Preis enthalten. In den USA und Kanada ist das Geben von Trinkgeld in Restaurants besonders wichtig, da Kellner darauf angewiesen sind: Es sollten locker 15 bis 20 Prozent Trinkgeld gezahlt werden. In Hotels sind ein bis zwei Dollar pro Nacht angebracht.

Urlauber in Asien sollten auf das Geben von Trinkgeld unbedingt verzichten

Vorsicht ist auch in einigen Ländern geboten, in denen es verpönt ist, Trinkgeld zu geben. Dazu zählen Länder in Asien. Vor allem in Japan und China hat Trinkgeld keine Tradition, wie der Reiseanbieter Fairaway informiert. Um nicht in ein Fettnäpfchen zu treten, sollten Urlauber hier deshalb lieber vom Trinkgeld absehen und sich stattdessen höflich bedanken. Gleiches gilt für Länder in der Südsee. Wie Marco Polo warnt, dass die Trinkgeld-Annahme hier aus traditionellen Gründen sogar verboten ist – einzige Ausnahme sei Französisch Polynesien.

Zwar nicht als Beleidigung aufgefasst, aber dennoch als unüblich, gilt Trinkgeld in Australien. Anders als in Neuseeland. Sind Urlaubsgäste begeistert vom Service, dürfen ruhig bis zu zehn Prozent Trinkgeld auf die Rechnung geben werden.

Hier ein Überblick über die Trinkgeld-Regeln bei Restaurantbesuchen im Urlaub:

  • Österreich, Spanien und Portugal: fünf bis zehn Prozent
  • Kroatien, Italien, Frankreich, Schweden und Griechenland: mindestens zehn Prozent
  • Dänemark: kein Trinkgeld erforderlich
  • Türkei: sechs bis zehn Prozent
  • Benelux-Länder: Trinkgeld ist in der Regel in der Rechnung enthalten
  • Großbritannien: zehn Prozent, außer es ist bereits enthalten
  • USA und Kanada: 15 bis 20 Prozent
  • Asien: Trinkgeld ist verpönt
  • Länder in der Südsee: Trinkgeld-Annahme verboten
  • Australien: Geben von Trinkgeld unüblich
  • Neuseeland: zehn Prozent

Eine Kellnerin in den USA wollte offenbar nicht auf den guten Willen der Restaurant-Gäste vertrauen und manipulierte die Rechnung zu ihren Gunsten. (tt)

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