Gefahr durch Gewitter: Suche nach Schwimmerin im Schliersee – Retter haben dringende Bitte

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Die Wasserwacht war am Freitag wieder auf dem Schliersee im Einsatz. (Symbolbild) © Peter Kneffel/dpa/Archivbild

Wieder kam es am Schliersee zu einer Suchaktion. Besonders in Zusammenhang mit aufziehenden Gewittern kann das für die Retter gefährlich werden. Die Wasserwacht Schliersee wendet sich deshalb an Wassersportler.

Schliersee – Am Freitagabend (21. Juni) wurden Einsatzkräfte der Wasserwacht, der DLRG, der Feuerwehr, des Rettungsdienstes und der Polizei zur Suche nach einer vermissten Frau an den Schliersee alarmiert.

Schliersee: Vermissten-Suche auf dem Schliersee bei drohendem Gewitter

Der Wasserwacht Schliersee wurde vor Ort mitgeteilt, eine Frau sei vor zwei Stunden am Westufer des Schliersees ins Wasser gestiegen. „In der Zwischenzeit zog ein Unwetter mit Starkregen und Starkwind über den Schliersee“, erklärt die Wasserwacht Schliersee.

Nach dem abgesetzten Notruf alarmierte die Integrierte Leitstelle um 20.54 Uhr die Einsatzkräfte. Die Wasserwacht Schliersee rückte sofort aus. „Weitere Wasserretter wurden mit dem am Westerberg stationierten Wassernotfahrzeug und dem mobilen Boot nachgeführt“, erklärt die Wasserwacht.

Die Einsatzkräfte fanden am Ufer Kleidungsstücke der Vermissten. „Dies veranlasst die Rettungskräfte in der Regel nochmals mehr dazu, die Meldung ernst zu nehmen.“ Glücklicherweise kam bei diesem Einsatz die Entwarnung nur wenige Minuten später. „Die Gesuchte stieg nahe der Einstiegsstelle aus dem Wasser und konnte durch Freunde identifiziert werden“, heißt es im Bericht.

„Wir sind froh, dass niemand in Gefahr war und die Suche sich schnell als nicht erforderlich rausgestellt hat“, berichtet Tobias Huber, einer der Wachleiter der Wasserwacht Schliersee. „Nur wenig später zog ein weiteres noch schwereres Unwetter über Schliersee. Dieses hätte unsere Einsatzkräfte in Gefahr bringen können.“

Wasserwacht gibt Tipps zum sicheren Baden

„Die Wasserwacht Schliersee nimmt die neuerliche Häufung von Einsätzen, die in unmittelbaren Zusammenhang mit Unwetter stehen zum Anlass, um nochmals Tipps zum sicheren Baden zu geben“, schreibt diese. Grundlegend gilt: „Niemand muss Angst haben, wenn er uns um Hilfe bittet und sich anschließend herausstellt, dass womöglich kein Notfall vorlag“, beruhigt Simon Horst, stellvertretender Technischer Leiter der Ortsgruppe. Die Rettungskräfte bitten darum, im Zweifel eher einmal zu viel, wie einmal zu wenig den Notruf abzusetzen.

Neuerdings stellt die Wasserwacht vermehrt fest, dass teils schwere Unwetter plötzlich und unerwartet auftreten. Badegäste und Wassersportler sollten daher die Wetterlage im Blick behalten. „Bei aufziehenden Gewitterwolken oder plötzlich eintretenden Starkwinden sollte das Wasser umgehend verlassen werden beziehungsweise das sichere Ufer aufgesucht werden“, heißt es weiter. „Hinweise auf eine bevorstehende Unwetterlage gibt auch der Deutsche Wetterdienst über seine Warnkanäle oder die am Schliersee befindlichen Sturmwarnungen (Süd-Ufer und am Strandbad Schliersee).“

Wenn das gelbe Blinklicht aufleuchtet, ist Aufmerksamkeit geboten. „40 Blitze pro Minute kündigen einen Sturm an und sind als Vorwarnung zu verstehen. 90 Blitze pro Minute signalisieren eine aktive Sturmwarnung“, berichtet Horst. Ersteres sollte alle Wassersportler dazu veranlassen, das Wetter genau zu beobachten und einen sicheren Ausstieg zu ermöglichen. Bei Sturmwarnung sollte das Wasser sofort verlassen werden oder das Ufer beziehungsweise geschützte Bereiche aufgesucht werden.

So kann der Aufenthalt am, im und auf dem Wasser zur sicheren Sache werden

Informieren sie Freunde, Angehörige oder Bekannte, wenn Sie ins Wasser gehen. Vereinbaren sie klar, wo sie hinschwimmen wollen und wie lange sie unterwegs sind. Alleine sollte sich niemand unbeobachtet im Wasser aufhalten.

Bleiben Sie in Ufernähe. Oftmals werden Strömungen, Strecken und Wellen unterschätzt und führen zur Erschöpfung. Ein kurzer Rückweg ans Ufer sollte immer angestrebt werden.

Der Konsum von berauschenden Mitteln sollte am, im und auf dem Wasser vermieden werden.

Lassen Sie Kinder nicht unbeaufsichtigt. Sorgen Sie dafür, dass sie bei der Beaufsichtigung von Kindern und Nichtschwimmern nicht von anderen Dingen abgelenkt werden.

Verwenden Sie auf schwimmenden Fahrzeugen und Gerätschaften eine Schwimmweste. SUP’ler sollten auch die vorgesehene Leine am Bein anbringen.

Kommen Sie selbst oder andere doch in eine Notsituation, machen sie deutlich auf sich aufmerksam und holen sie schnell Hilfe. Über den Notruf 112 erreichen Sie die Rettungskräfte kostenlos aus dem Mobilfunk- und Festnetz.

Baywatch am Schliersee: Rettungsschwimmer laden ein

Keine Notfälle sind den ehrenamtlichen Rettungsschwimmern natürlich das Liebste. Die Wasserwacht Schliersee freut sich auf eine möglichst einsatzarme Sommersaison. Zu finden sind die Schlierseer Rettungsschwimmer an ihrer Wachstation am Strandbad.

Wer mehr über die Arbeit erfahren möchte, kann die Retter am Wochenende in der Wachstation besuchen, ermutigen diese. Die Wachstation ist in den Sommermonaten am Wochenende und an Feiertagen bei guter Witterung besetzt. Telefonisch erreichbar ist sie unter 08026/6566.

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