Nato-Pläne veröffentlicht: So soll die 7-lagige Verteidigungslinie zu Russland aussehen
Als Abschreckung: Polen und andere Ex-Sowjetstaaten wollen ihre Grenzen zu Russland ausbauen. Dafür hat Warschau nun eine Strategie vorgestellt.
Warschau – Polen und das Baltikum wollen ihre östlichen Grenzen verstärken, um die Sicherheit der gesamten Region zu erhöhen. Polen, Litauen, Estland und Lettland, die entweder an die russische Exklave Kaliningrad oder an das pro-russische Belarus angrenzen, wollen damit die Verteidigung gegen russische Angriffe ermöglichen, wie der Business Insider berichtet. Die geplante Nato-Verteidigungslinie soll aus sieben Schichten bestehen.
Auf einem Diagramm, das das polnische Verteidigungsministerium vorgestellt hat, sind verschiedene Verteidigungsarten hintereinander dargestellt: ein Zaun, Stacheldraht, ein Panzergraben, ein Feld aus Panzerabwehrhindernissen (sogenannte Igel), Minen sowie ein weiterer Graben und Vegetation. Daneben sollen Abwehrsysteme für Drohnen installiert werden und vorhandene Warn- und Ortungssysteme ausgebaut werden.
Auf einem zweiten Diagramm ist zu erkennen, dass das Gebiet nach der vielschichtigen Grenze rund 50 Kilometer breit ist. Darin sind unter anderem Meldetürme, Zivilschutzbunker und Materiallager vorgesehen. Stellen, die bewusst zerstört werden können, vollen den Vormarsch feindlicher Truppen stoppen, insgesamt soll die Anlage aber das Vorankommen der eigenen Truppen ermöglichen.

Größte Erweiterung der Nato-Grenze seit dem Zweiten Weltkrieg
Das polnische Verteidigungsministerium nennt die Erweiterung in seinem Strategiepapier „Schutzschild Ost“. Es ist die größte der Nato seit Ende des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1945. Der Plan besagt weiterhin, dass nicht alle Grenzen gleich stark aufgerüstet werden; insgesamt gehe es in Polens Plan um etwa 255 Kilometer Grenze zu Russland und 400 Kilometer zu Belarus. Der polnische Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz verkündete, dass die Arbeiten an der Grenze in diesem Jahr beginnen und bis 2018 abgeschlossen sein sollen. Zudem schätzt er die Kosten auf 2,56 Milliarden Dollar.
Die baltischen Staaten, so heißt es im Business Insider weiter, planen Befestigungsanlagen, unter anderem Bunker, an den Grenzen zu Russland. Neben Polen und dem Baltikum sollen auch weitere Nato-Staaten, wie Finnland und Norwegen, eine Drohnenmauer in Planung haben.
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„Schutzschild Ost“ gegen Russland: Hauptziel Abschreckung
In erster Linie will Polen mit dem „Schutzschild Ost“ weiteren Schutz vor Überraschungsangriffen erreichen sowie das Vorrücken gegnerischer Truppen zu erschweren. In Polen, das sowohl an die von den Russen invadierte Ukraine und die russische Exklave Kaliningrad grenzt, haben die Befürchtungen zugenommen, dass Moskau auch Warschau angreifen könnte. Den Eindruck teilt es mit dem Baltikum, das wie Polen einst in sowjetischer Hand war. Das Viergespann stellt daher einen der größten Verbündeten für die Ukraine dar.
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