„Ernste Folgen für Europa“: Putin eskaliert Atom-Angst – düstere Warnung für einige Länder

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Putin kritisiert die Nato und warnt vor einer direkten Konfrontation Russlands mit dem Westen. Der Kreml-Machthaber warnt vor den „ernsten Folgen“ für Europa.

Moskau – Wladimir Putin, der Kremlchef, hat Europa mit einer Warnung konfrontiert. Er sprach von „ernsten Folgen“, sollte die Ukraine die vom Westen gelieferten Präzisionswaffen mit großer Reichweite gegen Russland einsetzen.

„Diese Vertreter der Nato, besonders in Europa und speziell in den kleinen Ländern, sollten sich darüber im Klaren sein, womit sie spielen“, äußerte Putin am Dienstag in Taschkent, der Hauptstadt Usbekistans, am Ende seines Staatsbesuchs. Er ließ durchblicken, dass militärische Gegenmaßnahmen möglich seien. Insbesondere kleinere Länder sollten bedenken, dass ihre Territorien klein und dicht bevölkert sind. Damit nahm Putin aller Wahrscheinlichkeit nach Bezug auf die baltischen Staaten. Diese planen aktuell einen „Drohnenwall“, um sich vor Angriffen aus Russland zu schützen.

Nach Nato-Vorstoß: Putin droht Europa – düstere Warnung für einige Länder

Putin, der vor über zwei Jahren den russischen Angriff auf die Ukraine initiierte, beschuldigte den Westen einer ständigen Eskalation. Er behauptete, moderne Waffensysteme wie der Raketenkomplex ATACMS würden nicht von ukrainischen Soldaten, sondern von hoch qualifizierten Nato-Spezialisten gesteuert, basierend auf Satellitenaufklärungsdaten. Diese Waffen richten sich bisher hauptsächlich gegen von Russland besetzte ukrainische Gebiete.

Präsident Wladimir Putin spricht vor seiner Abreise aus der usbekischen Hauptstadt mit den russischen Medien.
Präsident Wladimir Putin spricht vor seiner Abreise aus der usbekischen Hauptstadt mit den russischen Medien. © IMAGO/Mikhail Metzel

Der Kremlchef kritisierte insbesondere Jens Stoltenberg, den Generalsekretär der Nato, der den Beschuss militärischer Ziele auf russischem Territorium befürwortet. Stoltenberg beruft sich dabei unter anderem auf das Selbstverteidigungsrecht Kiews im Ukraine-Krieg.

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Die Ukraine verlangt von den USA und anderen westlichen Ländern die Erlaubnis, Raketen und Marschflugkörper für Angriffe auf Russland einzusetzen, um den Feind effektiver bekämpfen zu können. Bisher setzt Kiew hauptsächlich auf selbstproduzierte Drohnen für diese Angriffe. Das russische Militär kann derzeit nahezu ungestört Truppen hinter der Grenze für neue Angriffe auf die Ukraine mobilisieren oder von sicheren Positionen aus Städte nahe der Grenze wie Charkiw bombardieren.

Laut Putin würde eine solche Genehmigung der westlichen Länder auf eine direkte Konfrontation mit Russland hinauslaufen. Der 71-Jährige verwies erneut auf Russlands strategische Atomwaffen und stellte damit auch den möglichen Schutz der Nato-Länder durch die USA infrage. „Wenn die ernsten Folgen für Europa eintreten, wie verhalten sich dann die USA angesichts unserer Parität bei den strategischen Waffen?“, fragte er. Die russische Führung hat seit Beginn des Krieges mehrmals mit Atomwaffen gedroht, um den Westen von einer stärkeren Unterstützung für die Ukraine abzuhalten. (rjs/dpa)

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