3 Erktennisse zur DFB-Gala: Ein heimlicher Held und Nagelsmanns wichtigste Waffe

Das war dringend nötig: Die deutsche Nationalelf schüttelt alle Zweifel, all die Negativität und all den Druck der vergangenen Wochen und Monate ab, revanchiert sich an der Slowakei, schießt sie mit 6:0 ab und löst das ersehnte WM-Ticket. Nordamerika, wir kommen! Die mitreißende Gala von Leipzig liefert drei auffällige Erkenntnisse:

1. Pavlovic ist der heimliche Held

Aleksandar Pavlovic ist in der ersten Halbzeit der heimliche Held des so starken deutschen Spiels. Als die DFB-Elf die Slowaken zu Beginn einkesselt, ist es insbesondere sein aggressives Gegenpressing, das den Gästen kaum Luft zum Atmen lässt.

Vor den beiden Länderspielen betonte der Münchner im Exklusiv-Interview mit FOCUS online, irgendwann Mal der beste Sechser der Welt werden zu wollen. Mit solchen Auftritten wie in Leipzig klingt das gar nicht so abwegig.

Aber vielmehr noch: Die ersten beiden Tore leitet Pavlovic selbst ein. Er spielt jeweils den vorletzten Pass und initiiert damit die frühe 2:0-Führung. Zur Pause ist für den Münchner dann Schluss, Felix Nmecha ersetzt ihn. Auf der Ersatzbank hat er dann sichtlich Spaß, seine Kollegen zu unterstützen.

2. Schlotterbeck ist für den Nagelsmann-Fußball unerlässlich

Die Slowaken sind im ersten Durchgang vollkommen überfordert mit dem deutschen Aufbauspiel. Unerlässlich für Nagelsmanns fußballerische Idee: Nico Schlotterbeck.

Der Innenverteidiger lässt sich gerne auf die linke Seite fallen, von wo er mit seinem linken Fuß stramme Pässe ins Sturmzentrum spielt. So überbrückt die DFB-Elf vier, fünf Gegenspieler auf einmal.

Nico Schlotterbeck und Joshua Kimmich
Nico Schlotterbeck und Joshua Kimmich Imago

Nick Woltemade lässt sich dann meist mit dem Rücken zum gegnerischen Tor zurückfallen, lässt für einen der beiden Sechser oder Florian Wirtz abprallen. Einer der beiden spielt dann mit hohen Diagonalbällen auf die Flügel weiter. 

Immer wieder sind so Serge Gnabry oder Leroy Sané auf der rechten Seite völlig blank. Bereits in Luxemburg führte dieser Aufbau in der zweiten Hälfte zur Entscheidung. Mit Schlotterbeck funktioniert dieser Kniff aber auf einem ganz anderen Niveau. 

3. Zwei DFB-Stars haben dieses Spiel mehr gebracht als alle anderen

An einem (ver)zweifelt Fußball-Deutschland schon lange, am anderen wurden nach einem verhaltenen Saisonstart erste Zweifel laut. Beide zeigen jetzt aber gegen die Slowakei ihre Extraklasse. Die Rede ist natürlich von Leroy Sané und Florian Wirtz.

Doppelpack Sané, der damit seine letzte Chance bei Nagelsmann nutzte und alle Kritiker für die kommenden Monate stilllegt. Wirtz bleibt zwar ohne eigenen Treffer, hat dafür aber einen Geniestreich nach dem anderen im Spiel. Sein Größter: die Vorlage zum 3:0. Durch Sané.