Verdächtige Gestalt auf Epstein-Video: Neue Widersprüche entdeckt – Bruder glaubt an Mord
Enorme Widersprüche um das vom FBI veröffentlichte Überwachungsvideo aus Jeffrey Epsteins letzter Nacht im Gefängnis. Eine neue Analyse zeigt mehrere Ungereimtheiten.
New York – Eine Untersuchung von CBS News enthüllt gravierende Mängel im Überwachungsvideo, das angeblich beweisen soll, dass niemand Epsteins Zelle in der Nacht seines Todes betrat. Entgegen der FBI-Behauptung zeigt die Aufnahme demnach nicht den Eingang zu Epsteins Zellentrakt – und weitere Ungereimtheiten treten auf.
„Es ist falsch“: Neue Analyse von Epstein-Video – Forensiker wird deutlich
„Es ist falsch zu behaupten, dass niemand unbemerkt zur Treppe zu seinem Raum gelangen konnte“, erklärt Videoforensiker Jim Stafford dem US-Sender. Die Kamera erfasst nur einen schmalen Teil der Treppe, die zu Epsteins Zelle führt. Eine Aussage zu Epsteins Kundenliste hatte das Justizministerium bereits revidieren müssen.
Der Fall Epstein
Der US-amerikanische Multimillionär und Investmentbanker war 2019 wegen schwerer Sexualverbrechen an Minderjährigen angeklagt worden und starb in Untersuchungshaft – angeblich durch Suizid. Epstein soll zwischen 2002 und 2005 einen Sexhandelsring mit minderjährigen Mädchen aufgebaut und diese systematisch missbraucht sowie anderen einflussreichen Männern zugeführt haben. Der Fall erregte weltweit Aufsehen, da Epstein gut vernetzt war und zu seinen Bekannten prominente Politiker, Geschäftsleute und andere hochrangige Persönlichkeiten wie Bill Clinton, Donald Trump und Prinz Andrew zählten.
Verdächtiges Detail im Video: Mysteriöse orange Gestalt taucht in Epstein-Trakt auf
Besonders brisant: Kurz vor 22.40 Uhr ist auf dem Video eine orangefarbene Gestalt zu sehen, die die Treppe zu Epsteins Trakt hinaufgeht. Während der Bericht des Justizministeriums behauptet, es handle sich um einen Wärter mit Bettwäsche, kommen Experten zu einem anderen Schluss.
„Nach dem begrenzten Videomaterial zu urteilen, handelt es sich eher um eine Person in orangefarbener Gefängniskleidung“, sagt Conor McCourt, pensionierter NYPD-Sergeant und Videoexperte.
Fehlende Minute und manipulierte Aufnahmen? Regierungsquelle widerspricht Trump-Ministerin Bondi
Rätselhaft bleibt auch die „fehlende Minute“ kurz vor Mitternacht. Generalstaatsanwältin Pam Bondi behauptet, dies sei auf eine nächtliche Systemrückstellung zurückzuführen. Bei CBS News widerspricht jedoch eine anonyme „hochrangige Regierungsquelle“: Die Originalkopien des Videos hätten keine fehlende Minute.
Forensiker stellten zudem fest, dass das veröffentlichte Material wahrscheinlich keine Originalaufnahme ist. Die Metadaten zeigen, dass die Datei erst am 23. Mai 2025 erstellt wurde – ein Hinweis auf nachträgliche Bearbeitung.

Bruder von Jeffrey Epstein glaubt an Mord und bemängelt „Widersprüche“
Mark Epstein, der jüngere Bruder des verstorbenen Milliardärs, glaubt nicht an Selbstmord. „Jedes Mal, wenn sie etwas sagen oder tun, um die Tatsache zu vertuschen, dass er höchstwahrscheinlich ermordet wurde, verstricken sie sich nur noch tiefer in Widersprüche“, sagte er gegenüber CBS News und äußerte sich später in der Bild ähnlich.
Unbekannter Epstein-Besucher nach Mitternacht
Eine weitere Ungereimtheit: Um 00.05 Uhr erscheint eine laut CBS unidentifizierte Person im Zellentrakt – obwohl der Bericht des Generalinspektors nur zwei Mitarbeiter erwähnt, die nach Mitternacht den Bereich betraten.

Der Fall Epstein gewinnt in den USA aktuell immer mehr an Brisanz. Der Druck auf Präsident Donald Trump steigt, die gesamten Akten über den Missbrauchskandal herauszugeben. Auch Trumps Name taucht in Unterlagen auf, das ist bereits bekannt. In welchem Zusammenhang er mit dem Multimillionär stand, bleibt aktuell unklar. (moe)