Auch bei Kursk-Offensive: Russland setzt weiter auf „Fleischwolf-Taktik“

  1. Startseite
  2. Politik

Kommentare

Die Kämpfe in der Region Kursk dauern an. Auf Social-Media-Plattformen kursieren Videos von schweren Gefechten. Laut US-Angaben sind tausende nordkoreanische Soldaten in der Grenzregion im Einsatz.

Kursk – Seit Beginn der Woche hat Russland seine Offensiven gegen die von der Ukraine kontrollierten Gebiete in der Region Kursk erheblich verstärkt. Berichten zufolge strebt der Kreml an, die gesamte Region noch vor der Amtseinführung von Donald Trump als US-Präsident am 20. Januar zurückzuerobern.

Ukraine-Krieg: Kämpfe um Region Kursk dauern an – Russland will Truppeneinsatz verstärken

In den sozialen Medien kursieren derzeit Videos, die mutmaßlich russische Soldaten in der Region Kursk zeigen, die in einen tödlichen „Fleischwolf“ geschickt werden, wie Newsweek berichtet. Die Aufnahmen dokumentieren, wie mehrere russische Militärfahrzeuge in der Region zerstört werden, dabei gewinnen ukrainische Gegenoffensiven weiter an Intensität.

Ein Video, das vom ukrainischen Drohnenkanal von Serhii Sternenko aufgenommen und auf der Plattform X geteilt wurde, zeigt Panzer der 810. russischen Brigade in der Oblast Kursk. Die Echtheit dieser Videos konnte nicht überprüft werden. 

Zu Beginn dieser Woche berichtete Newsweek von Russlands Plänen, 50.000 Soldaten, einschließlich neu rekrutierter nordkoreanischer Truppen, in die Region Kursk zu entsenden, um gegen die ukrainischen Streitkräfte zu kämpfen. Diese Verstärkung könnte es Russland ermöglichen, ukrainische Offensiven effektiver abzuwehren, ohne Truppen aus anderen Konfliktgebieten abziehen zu müssen.

Russia Ukraine Military Operation Artillery Unit 8803259 06.11.2024 Russian servicemen fire a 2S7 Malka self-propelled h
Lage an der Front im Ukraine-Krieg: Russland erhöht mit Offensiven im Osten des Landes den Druck (Archivbild) © IMAGO/Evgeny Biyatov

Ukraine-Krieg: Ukrainische Flugabwehr meldet Drohnenangriffe in Grenzregion Kursk

Die ukrainische Flugabwehr berichtete am Morgen von 59 nächtlichen Drohnenangriffen aus der russischen Grenzregion Kursk. Davon seien 21 Drohnen in den Regionen Sumy, Charkiw, Poltawa und Kiew abgeschossen worden. 38 Drohnen seien wieder vom Radar verschwunden, was zumeist auf den Einsatz von elektronischen Abwehrmitteln zurückzuführen ist. Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als zweieinhalb Jahren mit westlicher Hilfe gegen die russische Invasion.

Der Nato-Generalsekretär setzt sich für eine intensivere Unterstützung für die Ukraine ein

Nato-Generalsekretär Mark Rutte wirbt angesichts des Einsatzes nordkoreanischer Soldaten in Kursk für eine stärkere Unterstützung der von Russland angegriffenen Ukraine. Man müsse mehr tun, um sicherzustellen, dass die Ukraine im Kampf bleiben und die russischen Truppen so weit wie möglich zurückdrängen könne, sagte der frühere niederländische Regierungschef nach einem Gespräch mit dem scheidenden US-Außenminister Antony Blinken. 

Die nordkoreanischen Soldaten stellten eine zusätzliche Bedrohung für die Ukraine dar, sagte Rutte. Es gehe darum, zu verhindern, dass Russlands Präsident Wladimir Putin in der Ukraine erfolgreich sei. Blinken sagte, das Eingreifen Nordkoreas in die Kämpfe mache eine entschlossene Antwort notwendig und diese werde es auch geben. Wie sie aussehen könnte, erklärte er allerdings nicht.

Die USA hatten zuvor mitgeteilt, dass sie mittlerweile davon ausgehen, dass Tausende nordkoreanische Soldaten bei den Kämpfen in der russischen Grenzregion nahe Kursk gegen ukrainische Soldaten im Einsatz sind. Dorthin hatten die ukrainischen Streitkräfte im Sommer eine Art Entlastungsangriff gestartet und Teile der Region unter ihre Kontrolle gebracht. Russland versucht seitdem, die Gebiete zurückzuerobern. Für einen Einsatz nordkoreanischer Truppen auf ukrainischem Staatsgebiet gibt es nach Angaben eines Nato-Sprechers bislang keine Hinweise. (jal mit dpa)

Auch interessant

Kommentare