Putin verlagert Su-35-Kampfjets nach Kursk – und bekommt neue Modelle zur Verfügung gestellt

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Wladimir Putin macht Ernst beim Bestreben, die Region Kursk komplett zurückzuerobern. Dafür schickt er Kampfjets in das von Ukrainern gehaltene Gebiet.

Kursk – So hatte sich Wladimir Putin seinen Ukraine-Krieg bei seinem Einmarschbefehl vor knapp drei Jahren sicher nicht vorgestellt. Aber nun kämpfen seine Truppen nach vielen Rückschlägen auf dem Schlachtfeld und immensen Verlusten gleich an mehreren Fronten.

Im Süden und Osten der Ukraine soll ein weiterer Teil des Nachbarlandes in Russlands Gewalt gebracht werden. Derweil geht es in der russischen Region Kursk darum, das seit Monaten von Kiews Soldaten besetzte Gebiet zurückzuerobern. Bei der Mission auf eigenem Territorium will der Kreml-Chef wohl nichts dem Zufall überlassen.

Ukraine-Krieg in Russland: Putin schickt Su-35-Kampfjets nach Kursk

Laut einem Bericht des Military Watch Magazine beorderte Russlands Luftwaffe Su-35-Jets in das Kampfgebiet. Dort sollen die Flieger die Luft-Boden-Operationen gegen die Ukrainer unterstützen.

In den Genuss der Hilfe aus der Luft kommen wohl auch nordkoreanische Soldaten, die Kim Jong-un seinem Kompagnon aus Moskau überlassen hat. Nach US-Informationen sollen Tausende von ihnen in Kursk kämpfen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schrieb derweil auf Telegram, in der russischen Grenzregion würden seine Truppen „50.000 Mann der Besatzerarmee, die aufgrund der Kursk-Operation nicht in anderen russischen Angriffsrichtungen auf unserem Territorium eingesetzt werden können“, halten. Dabei ging er jedoch nicht darauf ein, wie groß der Anteil nordkoreanischer Soldaten ist oder ob er diese überhaupt berücksichtigt hat.

Putin will Kursk zurückerobern: Selenskyj wendet sich an USA, Großbritannien und Deutschland

Zugleich appellierte der 46-Jährige einmal mehr an die Verbündeten – namentlich die USA, Großbritannien und Deutschland –, Angriffen auf „russische Stützpunkte, Logistik und rückwärtige Stellungen“ tiefer in Putins Reich zuzustimmen. „Das ist lebensnotwendig. Je weiter unsere Raketen und Drohnen zuschlagen können, desto geringer wird die tatsächliche Kampffähigkeit Russlands sein“, betonte Selenskyj.

Die Su-35-Jets haben seinen Truppen allerdings schon in der Vergangenheit ziemlich zugesetzt und auch heftige Verluste unter den eigenen Flugmaschinen beschert. Laut Hersteller Suchoi kann die 2007 erstmals präsentierte Generation Su-35, die dank des Radarkontrollsystems bis zu 30 Luftziele erkennen und verfolgen kann, bis zu acht Ziele bekämpfen. Dabei können die Ziele in einer Reichweite von bis zu 400 Kilometern erfasst werden.

Neuer Befehl aus dem Kreml: Wladimir Putin schickt mehrere Su-35-Jets zur Befreiung der Region Kursk. © IMAGO / Pond5 Images, IMAGO / ITAR-TASS

Die maximale Kampflast wird mit 8000 Kilogramm angegeben, aufgeteilt auf zwölf Waffenstationen. Die Su-35-Jets können mit Luft-Luft- und Luft-Boden-Lenkflugkörpern, darunter auch Langstreckenraketen, ausgerüstet werden.

Su-35-Jets im Ukraine-Krieg: Laut Putins Verteidigungsministerium leisten sie bei Angriffen Luftschutz

Das Military Watch Magazine geht davon aus, dass die Kampfflugzeuge für ihre Einsätze in der Region Kursk sowohl für Luft-Luft- als auch für Luft-Boden-Missionen bewaffnet sind. Angesichts der begrenzten Kapazitäten der ukrainischen Luftstreitkräfte sei ihr Einsatz jedoch fragwürdig.

Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass berichtete am Montag (11. November) unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium, Su-35-Jets hätten Bombern und Bodenangriffsflugzeugen sowie Armeehubschraubern „Luftschutz“ geleistet, während diese Angriffe auf gepanzerte Fahrzeuge und Soldaten der Ukrainer nahe der Grenze in der Region Kursk geflogen seien.

Zudem hatte die russische Staatsgesellschaft Rostec bekanntgegeben, dass das Luftfahrtkonsortium OAK Jets der Klassen Su-57 und Su-35S an das Verteidigungsministerium übergeben habe. Über die genaue Anzahl wurde jedoch nicht berichtet. Bis Ende des Jahres sollen weitere Chargen folgen. Was Putin damit vorhat, werden nicht nur Selenskyj und seine Militärstrategen genau verfolgen. (mg)

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