Gute Laune bei der Tölzer CSU – aber auch Kritik an den Freien Wählern: „Aiwanger ist peinlich gescheitert“
Der CSU-Ortsverband Bad Tölz setzt auf sein bewährtes Führungsteam. Kritik gab es an den Freien Wählern und Parteichef Hubert Aiwanger.
Bad Tölz – In großer Einmütigkeit hat der Tölzer CSU-Ortsverband seine bisherige Führungsriege für zwei weitere Jahre im Amt bestätigt. In der harmonischen Hauptversammlung im „Binderbräu“ erhielten alle Kandidaten 31 von 31 möglichen Stimmen. Der alte und neue Ortsvorstand besteht aus Severin Eichenseher und seinen drei Stellvertreterinnen Tine Brandl, Adriana Geier und Stefanie Rasch sowie Schriftführerin Julia Cabrerizo, Schatzmeister Simon Lindmayr, der Digitalbeauftragten Stephanie Eiler sowie acht Beisitzern.
„Sehr gute Stimmung im Ortsverband“: Tölzer CSU setzt auf bewährtes Führungsteam
Ortsvorsitzender Severin Eichenseher hatte zuvor von zehn Neumitgliedern im Laufe der vergangenen zwölf Monate berichtet, womit der Ortsverband jetzt auf 150 Mitglieder gewachsen sei. Man habe in diesem Zeitraum zahlreiche kommunalpolitische Akzente gesetzt, wobei die Veranstaltung auf dem Moralt-Betriebsgelände mit 500 Teilnehmern die größte Resonanz fand. Jetzt gelte es, sich gut auf die Kommunalwahl in zwölf Monaten vorzubereiten und eine zugkräftige Kandidatenliste zu präsentieren.
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Bürgermeister Ingo Mehner sprach von einer „sehr guten Mannschaft, die gute Impulse gesetzt hat“, und konstatierte eine „sehr gute Stimmung im Ortsverband“. Durchwegs schriftliche, geheime Wahlen ziehen sich naturgemäß in die Länge, zumal man neben den acht Beisitzern Wolfgang Armbruster-Wittmer, Dr. Sabine Glasl, Cornelia Krahe, Marcus Stiegler, Michael Buchberger, Ruth Kunzmann, Karsten Bauer und Stefan Kohnert auch noch 15 Delegierte und 15 Ersatzdelegierte für die Kreisversammlung wählen musste.
Druck von der CSU-Basis, die Probleme vor Ort zu lösen
Mehner verzichtete deshalb anschließend auf einen ausführlichen Rechenschaftsbericht. Große Hoffnung setzt er in die Bundespolitik und die anstehenden Koalitionsverhandlungen: Weil die CSU „stark kommunal verankert“ sei, komme jetzt auch der Druck von der Basis, endlich wieder die Probleme zu lösen, welche die Menschen vor Ort beschäftigen.
Sodann widmete sich Mehner noch kurz dem harmlos klingenden Begriff „Standards“, mit dem alle Maßstäbe, Festlegungen und Normen, alle Qualitäts- und Leistungsniveaus und Zertifizierungen gemeint sind, welche die Politik und eine Gesellschaft sich geben. Im negativen Sinne erleben viele Menschen dieses Phänomen immer mehr als Überregulierung und Bürokratie, die eine Gesellschaft lähmen und notwendige Veränderungsprozesse ersticken.
„Überzogene Standards machen das Bauen für die Menschen unbezahlbar“
Mehner nannte zwei Beispiele: „Überzogene Standards machen das Bauen für die Menschen unbezahlbar.“ Und er nannte noch das aktuelle Thema Gefahrenabwehr bei Großveranstaltungen: „Selbst mit einem geforderten Riesenaufwand wird es keinen absoluten Schutz geben, es lässt sich nicht alles zu 100 Prozent sichern.“ Wenn man das fordere, dann sei bald kein Veranstalter mehr bereit, Verantwortung zu übernehmen. Seine Folgerung: „je mehr Standards, desto mehr Ungerechtigkeit“. Und seine Forderung: „bitte mehr Augenmaß“.
Meine News
CSU-Kreisvorsitzender und Landtagsabgeordneter Thomas Holz freute sich über die sehr hohe Wahlbeteiligung und das gute Erst- und Zweitstimmenergebnis der CSU im Wahlkreis. Das hätte noch besser sein können, wenn nicht „ein von Ehrgeiz getriebener Hubert Aiwanger so peinlich gescheitert“ wäre. „Komplett verschenkt“ seien die 2,4 Prozent Wählerstimmen für Freien Wähler, bedauerte er und ätzte: „Unser Landrat hat mehr Hirn als sein Parteichef.“ Erfreut zeigte sich Holz darüber, dass die Koalition die Bürokratiekosten drastisch senken möchte. (Rainer Bannier)