„Machte professionellen Eindruck" - Deutsches Paar verliert mit Geldanlage in Spanien 147.000 Euro

Nina und Joachim verkauften ihr Haus, weil sie aus beruflichen Gründen umziehen mussten. Den Verkaufserlös wollten sie möglichst gewinnbringend anlegen. Sie informierten sich im Internet über Anlagemöglichkeiten und hinterließen ihre Kontaktdaten auf einem seriös erscheinenden Vergleichsportal. 

Es meldete sich ein Mann, der sich als Finanzberater ausgab und von Mallorca aus operierte. Er bot attraktive Festgeldanlagen in Spanien an. „Er machte einen sehr professionellen Eindruck und konnte meine Fragen alle beantworten“, so Joachim. Das Paar erzählte der „Mallorcazeitung“ seine Geschichte.

Die beiden überwiesen 147.000 Euro auf Konten bei zwei spanischen Banken. Doch als sie nach einigen Wochen einen Kontoauszug anforderten, stellte sich heraus, dass auf ihren Namen gar keine Konten existierten. 

Spanischer Anlagebetrug: Deutsches Paar sucht sein Geld 

Seitdem sucht das Ehepaar verzweifelt nach dem Geld. Ein Jahr ist vergangen und die spanische Polizei hat noch immer keine Ermittlungen aufgenommen.

Joachim und Nina wenden sich deshalb an die Öffentlichkeit, um andere vor einem ähnlichen Schicksal zu warnen. „Ich stand vor der Frage, mich auf die Gleise zu legen oder zu kämpfen", sagte Joachim der Mallorcazeitung. Er habe sich für den Kampf entschieden.

Einige Warnsignale für Anlagebetrug 

Es gibt verschiedene Formen des Anlagebetrugs, aber die grundlegende Idee ist immer, dass jemand falsche oder irreführende Informationen gibt, um andere dazu zu bringen, Geld in eine vermeintlich attraktive Investitionsmöglichkeit zu stecken. Diese Investitionen existieren oft gar nicht oder sind stark überbewertet, so dass die Anleger am Ende meist ihr Geld verlieren. 

Einige Warnsignale für Anlegerbetrug sind:

  • Unrealistische Renditen: Versprechen von übermäßig hohen oder garantierten Renditen.Druck zum schnellen Handeln: Aufforderungen, schnell zu investieren oder eine Gelegenheit würde verloren gehen.
  • Unlizenzierte Vermittler oder Firmen: Personen oder Firmen, die keine Lizenz zur Anlageberatung haben.
  • Komplexe oder unklare Geschäftsmodelle: Schwierige zu verstehende Investitionsmöglichkeiten.

Wenn man vermutet, Opfer eines Anlagebetrugs geworden zu sein, gilt es zu retten, was zu retten ist. Erste Anlaufstelle sollte immer die Polizei sein, Hilfe leisten aber auch die Verbraucherzentralen, auf Anlagebetrug spezialisiert Rechtsanwälte und Wirtschaftsdetekteien.