Stadtrat hat entschieden: Richtungswechsel beim Projekt Dorfgemeinschaftshaus in Schlingen

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Der Jagdhof steht für ein Dorfgemeinschaftshaus in Schlingen nicht mehr zur Debatte. © Glöckner

Zwei Tage nach der Stadtratssitzung, in der das Projekt Dorfgemeinschaftshaus in Schlingen bereits Anlass zur Diskussion gab, wurde von der Stadt Bad Wörishofen eine Pressemitteilung versandt. In dieser wurde nun eine wichtige Entscheidung bezüglich des DGH bekannt gegeben.

Bad Wörishofen - Darin heißt es, dass die Realisierbarkeit eines DGH in Schlingen seit weit über zehn Jahren diskutiert werde. Anfang 2016 wurde das Goldene-Rößle-Grundstück gekauft. Pläne für einen Neubau liegen inzwischen ebenso vor wie die seit 2023 diskutierte Alternative der Nutzung des „Jagdhofs“ als DGH. Deutlich steigende Preise auf dem Bausektor hatten den Stadtrat Mitte November 2023 veranlasst, einen „Zwei-Millionen-Deckel“ an städtischer Eigenbeteiligung für den Fall des Kaufs des „Jagdhofs“ festzuschreiben.

Richtungswechsel beim Projekt Dorfgemeinschaftshaus in Schlingen

Was folgte, waren Planungen zur möglichen Nutzung des Gebäudes und Grundstücks. Zudem haben die beteiligten Vereine und Vertreter der Dorfgemeinschaft an einem Betriebskonzept gefeilt. Es wurden städtischerseits umfangreiche Wirtschaftlichkeitsvergleiche angestellt und externe Beratung eingeholt, zuletzt auch zu den zu erwartenden Unterhaltskosten. Die Frage war, wie hoch die Unterhaltskosten, insbesondere die Kosten für die Heizung, für das Bestandsgebäude „Jagdhof“ wären. Diese wären nämlich von der Dorfgemeinschaft mit ihren Vereinen zu tragen.

„In engem Austausch mit dem Amt für ländliche Entwicklung hatten darüber hinaus Bürgermeister Stefan Welzel und Stadtbaumeister Roland Klier zusätzlich die Frage eruiert und konkretisiert, wieviel Fördermittel schlussendlich für das Projekt konkret fließen können“, teilt die Stadt weiter mit. Mittlerweile besteht Klarheit, dass die förderfähigen Kosten beim Projekt „Jagdhof“ die in Aussicht stehenden Fördermittel nicht ausschöpfen können, da ein Kaufpreis nur zum Teil gefördert werden kann. Der Stadtrat beleuchtete nun vor diesem Hintergrund die kommunale Finanzsituation, die auf Antrag in öffentlicher Sitzung vorgestellt und beraten wurde. „Dazu ist festzuhalten, dass es sich um eine grobe Übersicht handelt, welche auch kein eigener Tagesordnungspunkt im nichtöffentlichen Teil gewesen wäre, sondern lediglich unselbstständiger Bestandteil der Beratung zum DGH“, wird erklärt.

Dorfgemeinschaftshaus in Schlingen - Eine Variante ist raus

Da es sich um Grundstücksgeschäfte handelt, befasste sich der Stadtrat im Anschluss in nichtöffentlicher Sitzung mit dem möglichen Erwerb des „Jagdhofs“. Nach eingehender Diskussion und Abwägung traf der Stadtrat sodann einstimmig den Beschluss, einen DGH-Standort am Jagdhof nicht weiter zu verfolgen. Bürgermeister Welzel informierte am Dienstag die Eigentümerinnen, dass die Stadt das Objekt nicht kaufen wird.

Laut der Stadt Bad Wörishofen bleibt die Tür zum DGH allerdings noch offen, und zwar für den Standort Rössle – wenn auch unter dem Vorbehalt der städtischen Finanz- und Wirtschaftslage. Zudem wurde auch hier vom Gremium ein erneuter Deckel von zwei Mio. Euro brutto eingezogen, der die Obergrenze der städtischen Kostenbeteiligung darstellt. Darüber hinaus gehende Kostenanteile des DGH-Projekts müssten insbesondere durch handwerkliche Eigenleistung der Vereine und Dorfgemeinschaft sowie durch die in Aussicht gestellten Fördermittel gestemmt werden.

Christoph Graf vom Amt für ländliche Entwicklung brachte laut Pressemitteilung außerdem die neue Information mit, dass die Förderung auch an einen Dorf-Verein ausgezahlt werden könnte, der sodann das Projekt selbst realisiert. Hierzu gab es auch noch neue Aspekte in Verbindung mit der Frage, ob auch eine Rechtsform und ein Vorgehen gewählt werden kann, bei dem die Vorsteuer in Abzug gebracht werden könnte. „Dies könnte einen weiteren Baustein in der finanziellen Gestaltung des Projekts ergeben“, informiert Welzel. Die Verwaltung wird diese Fragen nun zeitnah klären; danach folgen weitere Gespräche mit den beteiligten Akteuren.

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