Auftakt zum Frühlingsfest: Wenige Besucher, super Stimmung

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Mit drei Schlägen zapfte Bürgermeister Christoph Schmid an © Thomas Plettenberg

Championsleague und Nieselregen: Nicht gerade viele Holzkirchner sind zum Auftakt des Frühlingsfests am Mittwochabend gekommen. Der Stimmung tat das keinen Abbruch – im Gegenteil: Hendl, Hits und Höhenrausch sorgten für einen launigen Start.

Holzkirchen – Das 47. Holzkirchner Frühlingsfest startete gemütlich. Bei Nieselregen zogen zwei wuchtige Oberländer Pferde die Kutsche mit den Ehrengästen vom Bahnhof zum Festgelände rund um den Herdergarten. Bürgermeister Christoph Schmid nebst Gattin Sabine winkten den wenigen Zuschauern am Straßenrand fröhlich zu. Das schlechtes Wetter und das Championsleague Halbfinale mit Beteiligung des FC Bayern ermutigte wohl viele Holzkirchner, es sich daheim auf dem Sofa bequem zu machen. Zumindest waren die Plätze im Zelt nach Angaben der Polizei Holzkirchen höchstens zur Hälfte besetzt.

Hits und Hendl

Die Stimmung war dennoch sehr gut: Der Holzkirchner Musikzug spielte zackige Märsche und Wiesn-Hits. Kulinarisch verwöhnt wurden die Festgäste im Zelt mit Braten, Hendl, Wurstsalat, Würsten mit Sauerkraut und veganen Gerichten aus der Küche des Holzkirchner Gastro-Unternehmen „Klein’er Geschmacksjaeger“, das im vergangenen Jahr seine Festzelt-Premiere gefeiert hat. „Wir haben dazugelernt, bieten mehr Fisch an und die Abläufe in der Küche sind perfekt“, sagte Philip Jaeger von den Geschmacksjaegern.

Bürgermeister zapft mit drei Schlägen an

Auch Bürgermeister Christoph Schmid (CSU) hat bereits Routine: Nachdem er vergangenes Jahr erstmals angezapft hatte, ging es ihm heuer leicht von der Hand. „Letztes Jahr habe ich geübt, heuer bin ich sehr entspannt und traue mir zu, das Fass mit wenigen Schlägen zu öffnen“, sagte er kurz vor dem Anstich. Tatsächlich brauchte er dann drei Schläge, bis das Holzkirchner Gold floss, und Schmid „Ozapft is“ in die Menge brüllte. Er wünschte allen ein friedliches und fröhliches Frühlingsfest. Der Start verlief auch ausgesprochen friedlich: Wie die Polizei auf Nachfrage mitteilte, gab es keine Vorkommnisse und auch keinen Einsatz. Sie führt dies nicht zuletzt darauf zurück, dass angesichts des Wetters und des Fußballspiels viele Holzkirchner daheim geblieben waren.

Das Frühlingsfest Holzkirchen 2024
Der Regen ließ viele Holzkirchner daheim bleiben © Thomas Plettenberg

Andi Beck, Vorstand des Musikzuges und Organisationschef, ergriff das Mikrofon und bedankte sich bei den vielen ehrenamtlichen Helfern und Musikern für deren Einsatz. Die Menge jubelte und prostete sich mit Maßkrügen klirrend zu. Roland Pietz, Braumeister des Festbieres freute sich über die gute Stimmung im Zelt. „Auch wenn das Zelt nicht brechend voll ist, passt heute alles. Für uns als hiesige Brauerei ist das der Jahreshöhepunkt“, sagte er. Bürgermeister Schmid ergänzte: „Es ist für mich immer wieder schön zu sehen, dass hier in Holzkirchen zufriedene Menschen leben, die friedlich feiern. Fast alle in Tracht, das gefällt mir besonders.“ Gemeinderätin Martina Schweighofer genießt das traditionelle Fest jedes Jahr und nahm in der Ehrengäste-Loge Platz. „Ich bin ja auch Lehrerin an der Mittelschule hier im Ort und treffe jedes Jahr viele aktive und ehemalige Schülerinnen und Schüler. Das ist immer sehr nett zu sehen, was aus ihnen geworden ist.“

Frühlingsfest Holzkirchen: Im Zelt gab es bayerische Schmankerl und Vegetarisches
Im Zelt gab es bayerische Schmankerl und Vegetarisches © Thomas Plettenberg

Während im Festzelt Udo Jürgens „Mit 66 Jahren“ für Stimmung sorgte, sauste vor dem Zelt das Karussell „Höhenrausch“ durch windige Höhen. „Die Schausteller-Familie Kübler hat das Fahrgeschäft in nur 24 Stunden aufgebaut. Wir sind total froh, dass wir jedes Jahr wieder etwas Neues anbieten können“, freute sich Andi Beck. Dosenwerfen, Schießen, ein Spiegelkabinett, Kinderkarussell und der traditionelle Autoscooter lockten, trotz des schlechten Wetters, einige Besucher auf das Festgelände. Zum Beispiel die 21-jährige Katharina. „Das ist der ultimative Thrill, ich habe so laut geschrien vor Angst und Begeisterung gleichzeitig. Der Höhenrausch wirbelt einen ganz schön durch“, fasste sie ihre wilde Fahrt zusammen.

Veranstalter zufrieden

Andi Beck resümierte: „Ich bin sehr zufrieden mit dem Auftakt. Die Rechnung wird eh am Ende gemacht. Der Zusammenhalt bei allen Helfern ist großartig. Wir sehen uns teilweise das ganze Jahr nicht und wenn wir hier alle zusammenkommen, fühlt es sich sofort an wie immer, wie eine Großfamilie.“

Auch dieses Jahr fließen die Einnahmen in die Nachwuchsarbeit des Musikzugs. Instrumente, Musikunterricht, Tracht und vieles mehr kann mit den Überschüssen des Festes finanziert werden. Auf dem gesamten Festgelände gilt heuer ein Cannabis-Verbot (wir berichteten) und in ganz Holzkirchen ein Alkoholverbot. „Das Alkoholverbot gilt ja schon seit 2018 und hat sich bewährt. Vor allem die Jugendlichen glühen nicht mehr auf den Straßen vor und wir haben viel weniger Müll und leere Flaschen“, so Bürgermeister Schmid.

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