„Die erste Schule ihrer Art“: Neues Angebot für Rodelkurse am Blomberg

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Leidenschaft fürs Rodeln: Andreas Pflieger gibt ab sofort am Blomberg Kurse in dieser Sportart. © Pflieger

Am Blomberg gibt es seit Kurzem ein neues Angebot. Rodellehrer Andreas Pflieger (59) bietet in seiner Schule „Kufenreich“ Kurse an.

Wackersberg – Es hat wieder geschneit im Tölzer Land. Am Blomberg herrschen daher an diesem Wochenende ideale Bedingungen zum Schlittenfahren. Nun kann man sich ohne Weiteres einfach auf einen Rodel setzen und ohne große Vorkenntnisse den Hang hinuntersausen. Ab sofort gibt es aber auch die Möglichkeit, sich dieser Sportart deutlich systematischer und professioneller zu nähern: Andreas Pflieger bietet erstmals am Blomberg Rodelkurse an.

„Die erste ihrer Art im Oberland“: Blomberg bietet Rodelkurse an

„Die Rodelschule ist nicht nur die erste ihrer Art im Oberland, sondern auch eine wegweisende Einrichtung, die das traditionelle Rodeln mit modernen Lehrmethoden und Leidenschaft verbindet“, betont Blombergbahn-Sprecherin Regina Heider.

„Wer wie ich im Alpenraum aufgewachsen ist und schon als kleines Kind auf dem Schlitten saß, braucht so einen Kurs wahrscheinlich nicht unbedingt“, räumt Andreas Pflieger ein, der mit seiner „Rodelschule Kufenreich“ an diesem Samstag Premiere am Blomberg feiert. Gedacht sei sein Kurs eher für diejenigen Gäste, die sich zum ersten Mal auf einen Rodel setzen, vielleicht auch allgemein mit dem Element Schnee noch nicht so vertraut sind und das ganze mit entsprechendem „Respekt“ angehen. Das könnten zum Beispiel Urlauber aus dem arabischen oder asiatischen Raum sein.

Rodelkurse am Blomberg nur in Gruppen von fünf bis sechs Teilnehmern

Entsprechend sanft geht ein Rodelkurs bei Andreas Pflieger los, wie der 59-jährige schildert. Zuerst rutscht man im unteren Bereich beim Minilift etwas herum, um Vertrauen in sich und das Sportgerät zu gewinnen. Später geht es auf den unteren Teil der Rodelstrecke bei der Mittelstation der Blombergbahn. „Da kann man dann schon richtig seine Fähigkeiten ausprobieren“, sagt Pflieger. Man lerne bei ihm, wie man richtig auf dem Rodel sitzt, wie man sich in die Kurve legt und sein Gefährt durch Gewichtsverlagerung steuert. „Am Schluss machen wir ein kleines Rennen, wenn die Teilnehmer es wollen, oder fahren einen Slalom, um die Kurvenfertigkeit umzusetzen.“ Die vier Stunden vergehen dem Kursleiter zufolge immer „wie im Flug“.

Viel Spaß im Schnee: Rodellehrer und Kursteilnehmer am Blomberg.
Viel Spaß im Schnee: Rodellehrer und Kursteilnehmer am Blomberg. © Blombergbahn

Einzelstunden bietet der Münchner nicht an. Es müsse schon jeweils eine Gruppe von fünf bis sechs, maximal acht oder neun Personen zusammenkommen. Ein Erwachsener bezahlt dann 80 Euro für den Kurs, Kinder die Hälfte.

Im Preis inbegriffen ist neben einem Heißgetränk auch der professionelle Leih-Sportrodel. Den Unterschied dieser Sportgeräte zu einfacheren Untersätzen merke man deutlich, versichert Pflieger. „Er hat bessere Kufen und lässt sich präziser steuern“, so der Profi. „Da braucht man nur mit dem Oberschenkel zucken und schon bewegt sich der Rodel, wie man es möchte.“ Zudem könne man einen solchen Rodel innerhalb weniger Meter abbremsen. „Das ist auch ein Sicherheitsaspekt.“

Rodellehrer appelliert: „Man braucht normale Bergschuhe mit kräftiger Sohle“

Wer am Kurs teilnehmen möchte, der dürfe keinesfalls Turnschuhe oder gar Schuhe mit Ledersohle tragen, mahnt Pflieger. „Man braucht normale Bergschuhe mit kräftiger Sohle.“ Vor allem für Kinder empfehle er einen Helm. Zur Ausrüstung gehören ihm zufolge ferner wasserdichte und stabile Snowboard- oder Skihandschuhe, „die weit hochgehen“, da man in den Kurven mit den Händen in den Schnee komme. Zu einer Skibrille rät er ebenfalls, ansonsten reiche „normale Winterbekleidung“.

Das Rodeln betreibt Pflieger, der im Berchtesgadener Land aufgewachsen ist, von klein auf. Als er später nach Auslandsaufenthalten mit seiner Frau nach München zog, habe es diesen Sport wieder für sich entdeckt.

Wer will, dem bietet das Rodeln einen Thrill und Adrenalin.

Was ihn daran fasziniert? „Wer will, dem bietet das Rodeln einen Thrill und Adrenalin“, sagt er – so wie früher im heute gesperrten oberen Teil der Rodelstrecke am Blomberg mit der berüchtigten „Tölzer Kurve“. „Man kann aber auch ganz gemütlich und kontemplativ durch die Winterlandschaft fahren“, sagt der 59-Jährige. „Und das völlig lautlos, das ist total schön.“ Irgendwie habe das Rodeln etwas „Urtümliches“. Und es handle sich im Vergleich zum Skifahren um eine preisgünstige und recht sichere Sportart.

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Die Rodelschule betreibt Pflieger nebenberuflich. Sein Brot verdient er in erster Linie als Rechtsanwalt. Seine Spezialität: Rechtsstreitigkeiten nach Skiunfällen. (ast)

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