BMW-Erbin: Reichste Frau Deutschlands spendet große Summen an CDU

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CDU und FDP werden vor der vorgezogenen Bundestagswahl am 23. Februar auch in Hessen mit Großspenden überhäuft. Wer sind die Spender?

Frankfurt – Wahlkampfzeit ist Spendenzeit – das gilt auch vor der vorgezogenen Bundestagswahl am 23. Februar. Nach dem Ampel-Aus Ende 2024 zogen die Parteispenden im Dezember noch einmal kräftig an.

Großer Gewinner war dabei die CDU. Sie erzielte mit 5,37 Millionen Euro fast das Zehnfache der Einnahmen der SPD, die auf magere 550.001 Euro kam. Zusammen mit den Zuwendungen an die CSU von 631.000 Euro kam die Union bis zum Jahresende auf einen Betrag von sechs Millionen Euro. Unter den ehemaligen Ampel-Parteien belegte die FDP mit Großspenden von 2,77 Millionen Euro den ersten Platz, gefolgt von den Grünen, die 957.052 Euro einnahmen.

BMW-Erben aus Bad Homburg spenden regelmäßig große Summen an die CDU

Diese Verteilung spiegelt sich in den Großspenden aus Hessen. Auch hier dominierte im vergangenen Jahr die CDU. Sie erhielt mit rund 850.000 Euro knapp ein Sechstel ihrer bundesweiten Spenden aus Hessen. Am meisten Geld kam dabei von der Deutschen Vermögensberatung mit Sitz in Frankfurt, die aufgeteilt in mehrere Spenden insgesamt 600.000 Euro an die Partei sandte. Zudem spendeten mehrere Privatpersonen an die CDU, darunter auch Susanne Klatten und Stefan Quandt aus Bad Homburg im Taunus. Sie überwiesen den Christdemokraten, die in den Umfragen derzeit mit weitem Abstand führen, jeweils 50.001 Euro.

Die BMW-Erben spenden regelmäßig große Summen an die CDU, vereinzelt auch an die FDP. Susanne Klatten gilt als reichste Frau Deutschlands. Das amerikanische Wirtschaftsmagazin Forbes schätzte ihr Vermögen im vergangenen Jahr auf mehr als 27 Milliarden Dollar. Das Vermögen ihres Bruders Stefan Quandt bezifferte Forbes mit knapp 26 Milliarden Dollar.

Im von der BILD veröffentlichten Ranking der reichsten Frauen in Deutschland nimmt Susanne Klatten, die Erbin von BMW, zusammen mit ihrer Familie den ersten Platz ein.
Susanne Klatten gilt als reichste Frau Deutschlands. © Kay Nietfeld/dpa

Die Liberalen folgen bei den Parteispenden in Hessen auf Rang zwei. Sie erhielten von der Deutschen Vermögensberatung als einzigem Spender insgesamt 350.000 Euro. Dahinter folgen CSU, Grüne und SPD, die jeweils 100.000 Euro von der Deutschen Vermögensberatung erhielten. AfD, Linke und BSW gingen in Hessen leer aus.

2023 hatte die in Teilen rechtsextreme AfD noch 265.050 Euro von einem Unternehmer aus dem Main-Kinzig-Kreis erhalten.

BSW verzeichnete größte Einzelspende

Dafür verzeichnete das BSW im vergangenen Jahr bundesweit die mit Abstand größte Einzelspende von 4,09 Millionen Euro. Derselbe Unterstützer hatte der Partei von Sahra Wagenknecht zuvor schon einmal 990.000 Euro überwiesen, sodass diese zusammen mit einigen anderen Zahlungen auf 6,41 Millionen Euro kam und damit sogar noch die CDU übertrumpfte. Als einzige der großen Bundestagsparteien erhielt die AfD in 2024 überhaupt keine Großspende. Die Linke verbuchte eine einzige Großspende in Höhe von 68.038 Euro von der Kampagnen-Organisation Campact, die vergangenes Jahr auch 161.300 Euro an die Grünen spendete.

Auffallend ist, dass mit dem Scheitern der Ampel Anfang November und der Aussicht auf eine vorgezogene Bundestagswahl vor allem über Union und FDP ein wahrer Geldsegen niederging. Als Großspenden gelten inzwischen Summen ab 35.000 Euro, bis März 2024 lag die Schwelle noch bei 50.000 Euro. Die Parteien müssen solche Beträge umgehend der Bundestagspräsidentin melden, die diese Angaben dann zeitnah veröffentlicht

Mit der Senkung der Schwelle von 50.000 auf 35.000 Euro soll mehr Transparenz geschaffen werden. Üblicherweise zeigen sich Unternehmen, Verbände und Einzelpersonen in Wahljahren besonders spendabel. Im Bundestagswahljahr 2021 ließen sie den Parteien insgesamt rund 12,4 Millionen Euro zukommen. Diese Summe wurde 2024 deutlich überschritten, auch wenn man die Beträge zwischen 35.000 und 50.000 Euro herausrechnet, die 2021 noch nicht als Großspenden galten.

Im Wahljahr 2021 war die FDP am erfolgreichsten beim Spendeneinsammeln, gefolgt von Grünen und CDU, die fast gleichauf lagen. Auch damals war die SPD weit abgeschlagen und die AfD ging leer aus bei den Großspenden. (nhe/dpa)

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