SPD stellt Kandidatin vor: Sie will die erste Bürgermeisterin von Olching werden

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An einem ihrer Lieblingsplätze in Olching: Julia Worch tritt als Bürgermeisterkandidatin in Olching an. Das verkündete sie im Café am Nöscherplatz. © Kathrin Böhmer

Die SPD eröffnet das Rennen um das Bürgermeisteramt: Julia Worch bewirbt sich um die höchste Position im Olchinger Rathaus, sie wäre auf dem dortigen Chefsessel die erste Frau jemals. Die 34-jährige Juristin kommt aus einer alteingesessenen Familie. Nun will sie die Geschicke ihrer Heimatstadt mitlenken.

Olching – Es ist ein ungewöhnlicher Ort, den sich Julia Worch ausgesucht hat: Der Pressetermin findet im Café Nesbach und Schwalber am Nöscherplatz statt. Bei Kirschkuchen und Kaffee stellt sich die 34-Jährige zum ersten Mal öffentlich als Bürgermeisterkandidatin vor – inmitten aller Gäste.

„Ich liebe diesen Ort“, sagt die Frau in dem roten Blazer. Sie wollte keine Verkündigung in einem Hinterzimmer. Für sie steht das zentral gelegene Café außerdem dafür, wie positiv sich Olching entwickelt habe. Das ist ein Kompliment an ihren Parteifreund und den derzeitigen Amtsinhaber Andreas Magg, der 2008 zum Stadtoberhaupt gewählt wurde und nun einen neuen Weg einschlägt. Er bewirbt sich 2026 als Landrat. Magg gibt das Lob gleich zurück: „Julia Worch ist meine absolute Wunschkandidatin.“ Ein großer Pluspunkt: Sie ist Juristin. „Das kann man in dem Amt gut gebrauchen.“

Alteingesessene Familie

Worchs Familie lebt seit Generationen in Olching. Großeltern und Urgroßeltern hatten in den 1950er-Jahren nach Flucht und Vertreibung aus Königsberg und Böhmen ein neues Zuhause an der Amper gefunden. Die Großeltern hatten einen Elektroladen an der Hauptstraße. „Ich habe noch ein Radio aus dem Laden und es funktioniert“, berichtet Julia Worch lachend.

Die 34-Jährige schätzt es, dass man im Olchinger Zentrum noch kleine Läden findet. Eine Gentrifizierung wie in großen Teilen Münchens habe hier noch nicht stattgefunden. Das ist ihr auch ein besonderes Anliegen. Die Stadt soll sich sozial verträglich weiterentwickeln.

Derzeit sucht Julia Worch mit ihrem Ehemann, einem Schulfreund, nach einer Wohnung in Olching. Sie lebt noch in München. Als sie bei der Münchner Wohnen anfing, dem Wohnungsunternehmen der Landeshauptstadt, bekam sie eine städtische Wohnung. Da überlegte sie nicht lange. Ihre Aufgabe sei es derzeit, als Teamleitung in der Sektion Finanzen Häuser zu kaufen, um Mieter zu schützen und günstigen Wohnraum zu erhalten. Trotz ihres Umzugs damals wollte sie auf Stand bleiben, was in ihrer Heimatstadt passiert. „Sie hat mir gesagt, ich soll ihr immer alles schicken“, verrät SPD-Ortschef Fabian Greim.

Worch ist tief verwurzelt in ihrer Heimat. Sie lernte in der Musikschule Geige, machte Ju-Jutsu beim SV Esting und geht leidenschaftlich gerne zum Faschingszug. 2013 erlebte sie beim Juni-Hochwasser, wie wichtig die Feuerwehr ist. Dann wollte sie auch einen Beitrag für die Gesellschaft leisten.

Erste Frau im Rathaus

2014 trat sie in die SPD ein, weil sie sich für soziale Gerechtigkeit und Demokratie einsetzen wollte. Von da an bis 2019 war sie stellvertretende Ortsvorsitzende, bevor sie nach München wechselte. Sie engagierte sich für die Jusos, habe die Jugendorganisation im Landkreis wieder neu gegründet. Bis vor kurzem war sie Vorsitzende der SPD in der Maxvorstadt und Sprecherin des Arbeitskreises Wohnen der Münchner SPD.

Und nun geht sie als erste Kandidatin ins Rennen um den Chefsessel im Rathaus. Die anderen Parteien haben offiziell noch keinen Bewerber benannt. Und bislang hatte Olching auch noch keine Erste Bürgermeisterin, mit einer kleinen Ausnahme. Heike Lotterschmid musste nach dem überraschenden Tod von Franz Huber die Geschäfte übernehmen. „Es ist Zeit für eine Frau“, ist sich Andreas Magg sicher. Noch dazu eine hoch qualifizierte.

Und Julia Worch ist sehr motiviert. Das Vabali-Spa im Gewerbepark Geiselbullach findet die Kandidatin „super“. Für Olchings Zentrum kann sie sich mehr Aufenthaltsqualität vorstellen, mit Außenbereichen und Schani-Gärten wie in München. Tempo 30 begrüßt sie sehr, um die Städte lebenswerter zu machen. Ihrer Meinung nach sind da noch nicht alle juristischen Kniffe berücksichtigt worden, um das umzusetzen. „Aber manche wollen das halt aus Prinzip nicht.“

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