Ärzte verraten, bei welchen Sätzen in der Sprechstunde die Alarmglocken läuten
Es klingt harmlos – und doch schrillen bei Ärzten weltweit die Alarmglocken, wenn Patienten sagen: „Ich fühle mich gut, aber meine Frau wollte, dass ich komme.“ Laut erfahrenen Medizinern steckt hinter genau diesem Satz oft eine ernsthafte Erkrankung. Das berichtet die „Daily Mail“.
Ein Satz mit schwerer Bedeutung: Ärzte schlagen Alarm
US-Notfallmediziner Dr. Sam Ghali erklärt: „Wenn ich diesen Satz höre, gehe ich davon aus, dass etwas wirklich nicht stimmt – bis das Gegenteil bewiesen ist.“ Der Mediziner spricht von einem „klinischen Juwel“, das bei nahezu jedem ernsthaften Fall auffalle – von Herzinfarkten bis zu Krebsdiagnosen.
In sozialen Netzwerken berichten viele Ärzte Ähnliches: Gerade ältere Patienten oder zurückhaltende Personen würden Symptome häufig kleinreden – mit teils fatalen Folgen.

„Ich will niemanden stören“ – und doch steckt mehr dahinter
Ein weiterer Satz, bei dem Mediziner laut „Daily Mail“ aufhorchen: „Ich will niemandem zur Last fallen, aber ...“ Besonders ältere Frauen oder ruhige Patientinnen sagen dies – nicht selten im Zusammenhang mit ernsten Symptomen wie Brustschmerzen oder Kurzatmigkeit.
Ein Arzt berichtet: Eine ältere Dame hatte stundenlange Schmerzen, meldete sich aber erst spät – aus Rücksicht. Die Diagnose: Herzinfarkt.
Wenn Mütter etwas spüren – sollten Ärzte besser zuhören
Auch der sogenannte Mutterinstinkt sei laut Medizinern nicht zu unterschätzen. In einem besonders tragischen Fall aus Großbritannien erkannten Ärzte die Warnzeichen bei einer Schwangeren nicht – obwohl sie und ihr Mann mehrfach um Hilfe baten.
Ihr Baby Emmy starb nur drei Tage nach der Geburt. Ein Gutachten kam zu dem Schluss: Die Geburt hätte früher eingeleitet werden müssen, der Tod des Mädchens war vermeidbar.
Herzinfarkt bei Frauen: Warum sie doppelt so oft daran sterben wie Männer
Wie gefährlich es sein kann, Warnzeichen zu ignorieren oder herunterzuspielen, zeigt auch eine Analyse aus Portugal – besonders Frauen sind betroffen. Sie sterben deutlich häufiger an einem Herzinfarkt als Männer.
Demnach liegt das Risiko bei jüngeren Frauen eines Infarkts doppelt so hoch wie bei Männern gleichen Alters. Einer der Gründe: Die Symptome sind oft weniger eindeutig – und werden sowohl von den Betroffenen als auch vom medizinischen Personal unterschätzt.
Hinzu kommt, dass viele Frauen erst sehr spät Hilfe suchen – aus Rücksicht, Unsicherheit oder Angst, „unnötig zur Last zu fallen“. Auch das trägt dazu bei, dass kostbare Zeit verloren geht, in der lebensrettende Maßnahmen ergriffen werden könnten.
Herzinfarkt bei Frauen: 4 Fakten, die jede Frau kennen sollte
- Frauen zeigen oft unspezifische Symptome wie Rückenschmerzen, Müdigkeit oder Übelkeit statt klassischem Brustschmerz.
- Sie zögern häufiger, den Notruf zu wählen – aus Sorge, überzureagieren oder anderen zur Last zu fallen.
- Auch Ärzte verkennen weibliche Symptome häufiger, besonders wenn sie vom Standard-Lehrbuch abweichen.
- Die Sterblichkeitsrate bei Frauen unter 55 Jahren liegt nach einem Infarkt mehr als doppelt so hoch wie bei Männern.