VW muss Milliarden sparen – Vorstände wollen nur auf minimalen Teil ihres Gehalts verzichten
VW steckt in der Krise und muss Kosten senken. Der Vorstand will auch bei sich selbst sparen, doch Höhe und Dauer stoßen auf viel Kritik.
Wolfsburg – Der Volkswagen-Konzern befindet sich in schwerem Fahrwasser. Audi macht vor allem mit Negativschlagzeilen von sich reden, dem Anspruch „Vorsprung durch Technik“ wird das Unternehmen nicht mehr gerecht. Seat ist zwar 2023 wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt, doch die Fokussierung auf Elektroautos könnte den positiven Trend wieder umkehren.
Vorstände verzichten auf einen Teil ihres Gehalts: Management bleibt Gehaltserhöhung verwehrt
Auch die Kernmarke VW befindet sich in einem massiven Umbruch. Angesichts der schwierigen Lage wurde der Rotstift angesetzt. Das globale Performance-Programm „Accelerate Forward/ Road to 6.5“ sieht Einsparungen von zehn Milliarden Euro bis 2026 vor. Damit soll die Rendite auf 6,5 Prozent steigen.

Sparen sollen nicht nur Vertrieb und Entwicklung, auch die Personalkosten sollen um rund ein Fünftel sinken, unter anderem durch Stellenabbau. Auch das Management soll seinen Beitrag leisten, eine anstehende Gehaltserhöhung soll gestrichen werden. Wie Mitte Januar bekannt wurde, sollen die Führungskräfte der Volkswagen AG den geplanten Inflationsausgleich in Höhe von 1.000 Euro und eine zugesagte Gehaltserhöhung von 3,3 Prozent zum 1. Mai 2024 nicht erhalten.
Vorstände verzichten auf einen Teil ihres Gehalts: Aufsichtsrat muss zustimmen
Schon damals hieß es, dass auch die Vorstände aus Solidarität auf mehr Geld verzichten soll. „Mitglieder im Management tragen eine besondere Verantwortung für das Unternehmen und üben eine wesentliche Vorbildfunktion aus, die gerade in der aktuellen Situation zum Tragen kommt“, sagte eine VW-Sprecherin.
Da der Aufsichtsrat für die Vorstandsvergütung zuständig ist, muss das Gremium einer Kürzung zustimmen. Das scheint nun geschehen zu sein. Wie das Handelsblatt berichtet, hat der VW-Aufsichtsrat bei seiner letzten Sitzung Anfang März einem Vorschlag des VW-Vorstands zugestimmt. Demnach wollen Oliver Blume & Co. auf fünf Prozent ihrer festen Bezüge verzichten.
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Vorstände verzichten auf einen Teil ihres Gehalts: Kürzung gilt nur für dieses Jahr
Doch dieses Zeichen der Vorstände, auch am eigenen Geldbeutel zu sparen, stößt laut Handelsblatt offenbar auf Kritik. Denn der Abschlag gilt nur in diesem Jahr und bezieht sich nur auf den fixen Teil der Vergütung. Am variablen Teil, der zwei Drittel der Vergütung ausmachen soll, ändere sich nichts.
Deshalb sollen einige Aufsichtsräte trotz Zustimmung Bedenken geäußert haben. Eine mit dem Vorgang vertraute Person erklärte, der Verzicht führe bei den Führungskräften unterhalb des Vorstands zu Einbußen bei der Altersversorgung. Bei den Vorständen trete dieser Effekt nicht ein.