Unmittelbar nach dem Quadrell spielen sich spannende Szenen im RTL-Studio ab

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Im Quadrell vor der Bundestagswahl wurde es bei RTL hitzig. Unmittelbar nach dem Talk sorgten die Kanzlerkandidaten aber für Überraschungen.

Berlin – Das erste Quadrell zur Bundestagswahl in der TV-Geschichte ist durch. In der Runde mit Olaf Scholz, Friedrich Merz, Robert Habeck und Alice Weidel wurde teils hitzig diskutiert. Ein Faktencheck zum Quadrell zeigt auch: Nicht immer wurde sich von den Kandidaten in der Runde an die Wahrheit gehalten. Das Moderations-Duo Pinar Atalay und Günther Jauch hatten alle Hände voll zu tun, um Ordnung in der Runde zu halten. Aber nicht nur während der Übertragung, auch als die Mikros aus gingen, spielten sich spannende Szenen im Studio ab.

Kamera filmt nach Quadrell-Ende im Studio weiter – und liefert spannende Details

Als der Talk beendet wurde, wurden die Mikrofone bereits ausgeschaltet, die Kamera blieb aber noch einige Minuten auf dem Geschehen im Raum. Scholz ging sofort los, ergriff die Initiative, gab allen Kandidaten die Hand. Als er auf Jauch zuging, hob der erst abwehrend die Arme. Dann schüttelte er ihm doch die Hand. Friedrich Merz bot dem Moderator lediglich eine Faust-Verabschiedung an, als der ihm die Hand hinhielt. Mit Robert Habeck schlug er die Ellenbogen aneinander – das wirkte beinahe wie ein Rückblick in die Corona-Pandemie, nur ohne Masken. Alice Weidel bekam gar keine Verabschiedung von Jauch.

Nach dem Quadrell zur Bundestagswahl bliebt die Kamera im Studio und fing die Abschluss-Gespräche auf. © Screenshot RTL

Das ganze könnte allerdings viel weniger eine Positionierung Jauchs gegenüber der Kandidaten sein, sondern einen anderen Grund haben. Während der RTL-Sendung war regelmäßig ein Husten im Hintergrund zu hören, das möglicherweise von Jauch kam, der eventuell wegen einer Erkältung direkte Grüße vermied. Jauch sprach auch noch vor der Verabschiedung mit Scholz kurz mit Weidel, die dann grinste. Eventuell warnte er sie hier vor. Auch seine abweisende Geste an Scholz, der ihm dann auffordernd dennoch die Hand hinhielt, spricht dafür. Ebenfalls, dass er, als die Mikros schon ausgeschaltet waren, die Hand in einer Art Hust-Geste vor den Mund hielt.

Weidel und Atalay, Jauch und Scholz: Moderatoren in langen Gesprächen direkt nach dem Quadrell

Allgemein geriet die Verabschiedung sehr fair, passend zu dem, worauf sich besonders Merz, Habeck und Scholz im Wahlkampf geeinigt hatten. Alle Kandidaten gaben sich – trotz hitiger Wortgefechte in den zwei Stunden zuuvor – die Hand. Auch Merz und Habeck, die zuvor ja wie Scholz auch teils heftig mit Weidel aneinander gerieten, gingen auf die AfD-Chefin zu.

Spannend waren aber auch die Konstellationen, die sich direkt, nachdem die Mikros ausgeschaltet waren, im Studio ergaben. Moderatorin Atalay ging auf Alice Weidel zu, gab ihr die Hand. Danach sprach sie länger angeregt mit der AfD-Kanzlerkandidatin. Währenddessen unterhielt sich Günther Jauch lange im Studio mit Kanzler Olaf Scholz.

Quadrell bei RTL: Nur 30 Sekunden nach Ende verlassen Habeck und Merz gemeinsam das Studio

Hochinteressant auch: Nur 30 Sekunden, nachdem Atalay und Jauch abmoderiert hatten, verließen Habeck und Merz bereits das Studio. Und das gemeinsam, Seite an Seite und in ein angeregtes Gespräch vertieft. Ein weiterer Hinweis auf ein Interesse an einer schwarz-grünen Zusammenarbeit auf Bundesebene? Beim „Problem Markus Söder”, wie Habeck den CSU-Chef, der eine Zusammenarbeit von Union und Grünen ausschließt, nannte, waren Merz und Habeck zuvor im Talk noch heftig aneinander geraten. Ansonsten waren sie sich die gesamte Sendung über überraschend oft einig oder zumindest recht nahe in gewissen Positionen. Ob das Verlassen des Studios Schulter an Schulter auch eine Art Schulterschluss gewesen sein könnte, bleibt offen.

Im Programm leitete man derweil langsam über zum anschließenden Talk mit Frauke Ludowig und Gästen über das soeben beendete Quadrell. Mit dabei war auch Nikolaus Blome, der das Ressort Politik bei RTL/ntv leitet. Und auch der teilte noch eine spannende Beobachtung. Denn während Merz und Habeck eben schnell abdampften, blieb Alice Weidel überraschend lange im Studio, packte in Ruhe ihre Sachen zusammen, sprach angeregt mit Moderatorin Pinar Atalay.

Quadrell zur Bundestagswahl: Atalay und Weidel nach dem Talk im angeregten Gespräch

Was Weidel und Atalay besprachen, war zunächst nicht klar. Es sah jedenfalls nicht nach einem lockeren Gespräch aus, eher nach einer inhaltlichen Nachbesprechung. Weidel gestikulierte viel, Atalay hörte interessiert den Ausführungen zu.

Spannende Einblicke nach Quadrell: Weidel „gehört mittlerweile dazu“ – Scholz geht als Letzter

„Alle haben Frau Weidel die Hand gegeben“, stellte Blome außerdem nochmal klar. „Das passiert nicht immer, manchmal geht Frau Weidel, zack, raus und ist weg“. Dass sie diesmal „dabei geblieben“ sei, zeige auch, dass sie in derartigen Politik-Diskussionen „irgendwie mittlerweile schon ein bisschen dazugehört“.

Auch zum gemeinsamen Abgang von Merz und Habeck teilte Blome seine Einschätzung, sprach ebenfalls davon, dass sich beide Kandidaten „überraschend nahe“ waren im Talk. Von „Koalitionsverhandlungen“ zur Bundestagswahl auf dem Weg aus dem Studio wollte er nicht sprechen, eine Verbindung war aber offenkundig zu erkennen.

Alice Weidel verließ übrigens als Dritte der vier Kandidaten des Quadrells das Stuido, erst gut eine Minute nach Habeck und Merz. Olaf Scholz war da immer noch im Raum, diskutierte mit Jauch und Atalay. Erst gute 20 Sekunden später verließ auch er als letztes das Studio. Zuvor hatte der Kanzler im Talk dank eines Onkel-Tricks die Nase vorn, zeigt die Merkur-Analyse zum Quadrell.

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