Proteste gegen Gas-Bohrung: „Der Widerstand beginnt jetzt!“

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Erneut gab es Proteste gegen den Beginn der Gas-Probebohrung in Reichling. Rund 60 Demonstranten waren vor Ort. © Manuela Schmid

Am Wochenende gab es wieder Proteste vor dem Beginn der Gas-Probebohrung in Reichling. Der Bohrturm wird diese Woche aufgestellt

Reichling – „Der Widerstand beginnt jetzt“, verkündete Klimaaktivist Chris Baier, der die Demonstration an dem Stadel oberhalb des Gas-Bohrplatzes bei Reichling am Samstag geleitet hat. „Jetzt wird geschaut, ob sich die Bohrung rentiert“, machte der Klimaaktivist deutlich. Und sollte dies der Fall sein, dann müsse das Unternehmen erst wieder einen neuen Antrag stellen.

Auch am Samstagnachmittag wurde der Bohrplatz weiter für die Aufstellung des Bohrturms hergerichtet.
Auch am Samstagnachmittag wurde der Bohrplatz weiter für die Aufstellung des Bohrturms hergerichtet. © Manuela Schmid

Mehrere Umweltschutzorganisationen hatten zu dem Protest aufgerufen, an dem überwiegend Demonstranten aus der näheren Umgebung teilnahmen – unter anderem die „Bürgerinitiative Reichling-Ludenhausen“, Vertreter mehrerer Umweltgruppen aus dem Umkreis und Erdgasbohrungsgegner aus der Ammerseeregion.

Rund 60 Demonstraten

„Bohrt lieber in der Nase – auch Reichlinger wollen koa Gas“ oder „Klimaschutz abgesagt – Gasbohrung genehmigt“ war auf den Bannern der rund 60 Demonstranten zu lesen, die sich auch von dem miesen Regenwetter nicht davon abhalten ließen, ihren Unmut kundzutun.

Arbeiten am Bohrturm

Währenddessen schritten die Arbeiten an der Bohrstelle auch am Samstagnachmittag noch unvermindert fort. Ein großer Kran hievte Teile hoch, und ein riesiger Lastwagen, der die Demonstranten passierte, lieferte weiteres Material an. Mehrere Arbeiter waren damit beschäftigt, die Stelle für den Aufbau des Bohrturms vorzubereiten.

Protest wird größer

Dies sahen viele der Anwesenden mit Sorge: Hinsichtlich einer Gefährdung des Trinkwassers merkte Josef Habersetzer aus Rott, Mitglied im Bund Naturschutz, beispielsweise an, dass die Bohrung durch den Wasserverbund zwischen Rott und Reichling auch negative Folgen für die Rotter haben könnte, falls Rott einmal von der Nachbargemeinde Wasser beziehen müsste. Baier äußerte sich erfreut darüber, dass sich die „Bürgerinitiative Reichling-Ludenhausen“ vergrößert habe und dass so viele Reichlinger mittlerweile ein „Protest-X“ in ihren Gärten stehen hätten. „Wir können gar nicht so viele Kreuze bauen, wie weggehen“, stellte der Klimaaktivist fest. Erfreulich sei auch, dass sich neben den Bürgerinitiativen in Reichling/Ludenhausen und Ammersee noch eine dritte Gruppe zwischen Lech und Ammersee gebildet habe.

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