Neuer Therapieansatz bei zu hohen Blutfettwerten: Welche Darmbakterien den Cholesterinspiegel senken

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Mehr als 80 Prozent des Cholesterins im Körper werden von der Leber und dem Darm produziert. Die Beeinflussung des Darmmikrobioms könnte für die Therapie hilfreich sein.

Ein hoher Cholesterinspiegel resultiert hauptsächlich aus einer ungesunden Ernährung, die zu einem Anstieg des LDL-Cholesterins führt. Obwohl Cholesterin für den Körper wichtig ist, können erhöhte LDL-Werte zu gefährlichen Ablagerungen (Arteriosklerose) in den Arterien führen, was das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall erhöht. Entsprechende Lebensgewohnheiten und die passende Ernährung können helfen, den Cholesterinspiegel zu senken und das Risiko von Herzkrankheiten zu reduzieren. Doch auch bestimmte Darmbakterien sollen sich günstig auf den Cholesterinspiegel auswirken, wie eine Studie zeigt.

Hohen Cholesterinspiegel über Darmbakterien senken?

Das Mikrobiom des Darms besteht vor allem aus nützlichen Bakterien, Viren und Pilzen. Bestimmte Bakterien scheinen einen zu hohen Cholesterinspiegel senken zu können. © Science Photo Library/IMAGO

Forschungsergebnisse legen nahe, dass bestimmte Darmbakterien eine Rolle beim Abbau von Cholesterin spielen. Die Studie des Broad Institute in Cambridge zeigt, dass Personen mit einer höheren Konzentration dieser Bakterien weniger Cholesterin im Darm und im Blut aufweisen. Unter Verwendung von Daten und Stuhlproben von 1429 Teilnehmern der Framingham Heart Study untersuchte das Forscherteam die DNA der Darmmikroben und erfasste zahlreiche Stoffwechselprodukte mittels innovativer Metabolomics-Technologie. Vorrangig sollte der Zusammenhang zwischen verändertem Darmmikrobiom und der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen analysiert werden. Doch man stieß auf eine weitere bemerkenswerte Korrelation: Personen mit erhöhtem Vorkommen von Bakterien der Gattung Oscillibacter wiesen niedrigere Cholesterinspiegel auf.

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Weitere Untersuchungen werden vonnöten sein, um die gewonnenen Erkenntnisse für mögliche Therapieansätze zur Senkung hoher Blutfettwerte nutzen zu können. Bei der Behandlung eines zu hohen Cholesterinspiegels liegt neben dem „guten“ HDL-Cholesterin der Fokus besonders auf dem „schädlichen“ LDL-Cholesterin. LDL-Cholesterin-Rezeptoren auf den Leberzellen regulieren die Cholesterinkonzentration im Blutkreislauf. Ein über längere Zeit erhöhter LDL-Cholesterinspiegel begünstigt das Risiko für Gefäßerkrankungen wie Arteriosklerose. Oscillibacter-Darmbakterien könnten eine zusätzliche Behandlungsmöglichkeit aufzeigen und für die Zukunft einen neuen Therapieansatz bedeuten.

Hoher Cholesterinspiegel: Was man essen sollte

Eine Ernährungsumstellung auf Nahrungsmittel mit ungesättigten Fetten wie vornehmlich Gemüse, Obst, Vollkornprodukte, mageres Fleisch sowie fettarme Milchprodukte wird von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlen.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.

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