„Brauche keine Hilfe“: Trump lehnt Putins Angebot zu Iran ab – und pocht auf Ukraine-Frieden
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Putin bot Trump Hilfe im Israel-Iran-Konflikt an. Doch Trump lehnte ab. Er wird zunehmend ungeduldig und lenkt das Gespräch auf den Ukraine-Krieg.
Den Haag – Russlands Präsident Wladimir Putin soll dem US-Präsidenten Donald Trump Hilfe bei Verhandlungen im Israel-Iran-Konflikt angeboten haben. Trump habe das Angebot laut eigenen Angaben allerdings abgelehnt. Der Frust wegen des Stillstands bei Verhandlungen für ein Ende vom Ukraine-Krieg steckt ihm tief in den Knochen.
Im Krieg zwischen Russland und der Ukraine hatte der Republikaner seit Monaten versucht, einen Waffenstillstand zu erreichen. Immerhin hatte Trump ein Versprechen aus der US-Wahl 2024 einzulösen, dass er den Krieg schnellstmöglich beenden würde. „Ich würde gerne einen Deal mit Russland sehen“, hatte Trump laut Fox News am Dienstagmorgen auf dem Weg zum Nato-Gipfel gesagt.
Trump dreht Putins Iran-Angebot um: Fokus wieder auf Ende vom Ukraine-Krieg
Auch das Gespräch mit Putin hatte Trump laut eigenen Aussagen wohl auf den Ukraine-Krieg umgelenkt. Der US-Präsident erzählte: „Wie Sie wissen, rief mich Wladimir an. Er fragte: ‚Kann ich dir mit dem Iran helfen?‘ Ich sagte: ‚Nein, ich brauche keine Hilfe mit dem Iran. Ich brauche Hilfe mit dir.‘“ Weiter sagte Trump wohl: „Und ich hoffe, dass wir eine Einigung mit Russland erzielen werden, was eine Schande ist. Sechstausend Soldaten sind letzte Woche gestorben.“ Der 79-Jährige bemängelte in der Vergangenheit auch die angebliche Verschwendung von Steuergeldern für Militärhilfen.
Für Trump, der sich als globaler Friedensbringer inszeniert, war die Einigung zwischen Israel und dem Iran nur ein temporärer Erfolg. Denn das heißt im Umkehrschluss, dass der Republikaner jetzt wieder eine härtere Schale knacken muss: den Weg zu einem Ende des Ukraine-Kriegs. Der dauert mittlerweile schon über drei Jahre an und fordert auch viele zivile Opfer. Etwa 12.000 ukrainische Zivilpersonen nach Daten der UN, wobei auch die Ukraine in der Vergangenheit Wohngebiete angegriffen hat.

Weicht Trump für Ukraine-Hilfen auf? US-Präsident erteilt Patriot-Lieferung bei Nato-Gipfel keine Absage
Bei dem Nato-Gipfel, bei dem auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj anwesend war, kam es zu einem bilateralen Treffen zwischen Trump und Selenskyj. „Wir haben darüber gesprochen, wie wir einen Waffenstillstand und einen echten Frieden erreichen können. Wir haben darüber gesprochen, wie wir unser Volk schützen können. Wir sind dankbar für die Aufmerksamkeit und die Bereitschaft, den Frieden voranzubringen“, sagte der ukrainische Präsident nach dem Treffen.
Laut AP News habe Trump offengelassen, ob er mehr US-Verteidigungssystem vom Typ „Patriot“ in die Ukraine schicken würde. Klar nach dem Nato-Gipfel ist, dass das Ziel für Verteidigungsausgaben gestiegen ist. Es ist von zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts auf fünf Prozent gestiegen.
Trump glaubt weiter an Putin bei Ukraine-Verhandlungen: „Es ist ein Schlamassel für ihn“
„Europa, das mehr Verantwortung für die Sicherheit übernimmt, wird dazu beitragen, künftige Katastrophen wie die schreckliche Situation mit Russland und der Ukraine zu verhindern“, sagte Trump laut AP News auf der Pressekonferenz zum Abschluss des Gipfels, kurz nachdem er Selenskyj gesehen hatte. „Und hoffentlich werden wir das Problem lösen.“
Einige der Ausgaben durch das höhere Verteidigungsbudget werden wahrscheinlich auch für Ukraine-Hilfen genutzt, für die Selenskyj bei dem Gipfel wieder geworben hatte. Die Ukraine und europäische Staaten forderten auch die USA in der Vergangenheit immer wieder auf, Putin mit neuen ökonomischen Sanktionen und mehr Militärhilfen zu einer Einigung zu zwingen. Bei dem Nato-Gipfel erschien Trump, der sonst so gegen Waffenlieferungen ist, erstaunlich offen für die Idee von Ukraine-Hilfen.
Allerdings ist wohl keine Solidarität mit der Ukraine zu erwarten, wie es bei einigen europäischen Staaten der Fall ist. Trump steht nicht komplett hinter den Forderungen der Ukraine, in seiner US-Regierung werden die Forderungen als „unrealistisch“ kritisiert, wie The Guardian berichtete. Währenddessen wiederholte Trump seinen Glauben daran, dass der russische Präsident Wladimir Putin den Ukraine-Krieg beenden wolle: „Er würde gerne aus dieser Sache herauskommen. Es ist ein Schlamassel für ihn“. (lismah)