Bauern blockieren große Edeka- und Lidl-Lager – Aktivisten präsentieren Forderungskatalog

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Landwirte blockieren ein Lidl-Lager in Nordhessen. © Hessennews TV

In Nordhessen blockieren Landwirte zwei Lager von Edeka und Lidl. Die Aktivisten legen einen Forderungskatalog vor.

Update vom Dienstag, 20. Februar, 9.05 Uhr: Vor dem Lidl-Logistikzentrum in Edermünde protestieren derzeit noch immer 25 Fahrzeuge – unter ihnen Traktoren und Autos. Die Zufahrten sind weiterhin blockiert, werden aber immer wieder für ankommende und abfahrende Laster freigemacht. Die Polizei spricht von einer ruhigen Lage und betont, dass sich die Protestierenden kooperativ verhalten. Es komme dennoch zu kleinen Verzögerungen bei der Abfahrt der Lastwagen. Gegen 8 Uhr gab es einen Rückstau zur A49, der sich inzwischen aber wieder aufgelöst hat.

„Die Situation ist entspannt“, sagt ein Polizeisprecher. Er kann allerdings noch nicht abschätzen, wie lange der Protest noch anhalten wird. Dazu machten die Demonstrationsteilnehmer keine Angaben.

Protest am Eingang des Lidl-Logistikzentrums in Edermünde
Protest am Eingang des Lidl-Logistikzentrums in Edermünde. © Cora Zinn

Bauernprotest in Melsungen und Edermünde

Erstmeldung vom Dienstag, 20. Februar, 7.51 Uhr: Landwirte haben in der Nacht zum Dienstag (20. Februar) die Lager zweier Lebensmittelkonzerne – betroffen sind zwei große Lager von Lidl und Edeka – im Schwalm-Eder-Kreis in Nordhessen blockiert. Die Demonstrationen seien unangekündigt gewesen, sagte ein Polizeisprecher am Dienstagmorgen. Eine der Aktionen läuft aktuell (Stand: 7.35 Uhr) noch immer.

In Melsungen hätten bis zu 45 Fahrzeuge, darunter etwa 10 Traktoren, an der Versammlung teilgenommen und die Zufahrt zu einem Edeka-Warenlager versperrt. Die Aktion war laut Polizei am Montagabend gegen 22.30 Uhr wieder beendet.

In Edermünde stellte sich die Lage dagegen anders dar: Dort demonstrieren die Landwirte laut Polizei seit 23 Uhr am Montag. Bis zu 50 Fahrzeuge blockierten zeitweise die Zufahrtsstraßen zu einem Logistiklager des Lebensmittelkonzerns Lidl. Auch am Dienstagmorgen sind noch etwa 20 Fahrzeuge vor Ort, sagte der Polizeisprecher.

Landwirte legen bei Protest in Nordhessen Katalog mit Forderungen vor

Die Landwirte haben eine Liste mit zahlreichen Forderungen vorgelegt. Unter anderem finden sich unter den insgesamt zehn Punkten: Einführung einer Herkunftsland-Kennzeichnung auf allen Lebensmitteln in Einzelhandel und Gastronomie oder das Auslaufen der Zollfreiheit für ukrainische Agrarprodukte.

Die Blockaden blieben laut Polizei friedlich. Sie sind Teil des Protests der Landwirte gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung. Die Polizei ist mit mehreren Beamten im Einsatz.

In einer unangekündigten Protestaktion hatten Landwirte zuletzt in Hessen die Auffahrten zur A45 und zwei Bundesstraßen blockiert. Die Polizei ermittelte.

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