Weiterhin im Knast: Jimi Blue Ochsenkencht steht vor möglicher Auslieferung

Rauschendes Geburtstagsfest mit nachträglichem Kater: Der wegen Geldschulden vorläufig festgenommene Schauspieler und Musiker Jimi Blue Ochsenknecht sitzt weiter in einem Hamburger Gefängnis fest – und bleibt dort auch erst einmal. 

Ein Haftrichter habe die erlassene Festhalteanordnung für den 33-Jährigen verkündet, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. 

Ex hat Schulden von Ochsenknecht beglichen

Das bedeutet: Ochsenknecht bleibt voraussichtlich bis zum Abschluss des Auslieferungsverfahrens in Hamburg in Haft.

Mittlerweile wurden die Schulden von Jimi Blue Ochsenknecht beglichen – ausgerechnet von seiner Ex Yeliz Koc, so "Bild". Belege sollen der Redaktion vorliegen.

Jimi Blue Ochsenknecht wurde in Hamburg festgenommen
Jimi Blue Ochsenknecht wurde in Hamburg festgenommen IMAGO / Photopress Müller

Ochsenknecht war am Mittwochnachmittag am Hamburger Flughafen wegen eines gegen ihn vorliegenden internationalen Haftbefehls vorläufig festgenommen worden. Er wurde gesucht, weil er eine Rechnung in Höhe von rund 14.000 Euro an ein Tiroler Hotel vom Dezember 2021 nicht bezahlt haben soll, wie die österreichische Staatsanwaltschaft sagte.

Zivilrechtlich ist das Verfahren bereits seit März 2023 abgeschlossen. Es wurde zugunsten des Hoteliers entschieden, weil Ochsenknecht weder zum Prozess erschienen war noch sich zu der Sache geäußert hatte. Die Rechnung ist Ochsenknechts Management zufolge mittlerweile beglichen. 

Hotelchef: Geld ist jetzt da

Auch der Hotelchef äußerte sich zur Akte Jimi Blue Ochsenknecht und bestätigte den Eingang des Geldes. „Ich habe heute einen Kontoauszug bekommen, dass das Geld auf dem Konto meiner Anwaltschaft eingegangen ist und somit ist das Thema für mich erledigt“, sagte Hotelchef Wilhelm Steindl der Deutschen Presse-Agentur in Kirchberg/Tirol. 

Der nun erfolgten Überweisung waren jahrelange Versuche vorausgegangen, an das Geld zu kommen, wie der Hotelier der dpa sagte. Die Schulden waren ihm zufolge entstanden, weil Ochsenknecht seinen 30. Geburtstag Ende 2021 mit mehreren Freunden über mehrere Tage in dem Vier-Sterne-Hotel „Sonne“ in Kirchberg/Tirol feierte. „Die Feier war natürlich dementsprechend groß. Die haben auch sehr viel konsumiert. Bei der Abreise konnte er quasi per Kreditkarte die Rechnung nicht bezahlen. Er hat darum gebeten, dass er sie überweisen kann“, erinnert sich Steindl.

Schulden werden Fall für Staatsanwaltschaft

Trotz mehrmaliger Erinnerung sei das nicht passiert, weshalb das Hotel vor Gericht zog. Mehrere Gerichte gaben dem Hotelier recht, das Geld floss dennoch nie - auch nicht in Raten, wie er weiter sagte. „Deswegen haben wir auch eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft wegen schweren Betrugs eingebracht und seitdem ermittelt die Staatsanwaltschaft Innsbruck gegen Jimi Blue Ochsenknecht.“

Im November 2024 war Jimi Blue Ochsenknecht schließlich zur Fahndung ausgeschrieben worden, wie die Staatsanwaltschaft Innsbruck der dpa sagte. Als Meldeadresse hatte der Schauspieler wenige Wochen später eine Adresse in Italien angegeben. Deshalb habe Österreich ein Rechtshilfeersuchen an Italien gestellt. Doch die italienischen Behörden melden zurück, dass Ochsenknecht an der angegebenen Adresse nie gemeldet war und dort auch nicht mehr lebt. Die Ermittlungen laufen, es wurde noch keine Anklage erhoben.

Auch Jimi Blue Ochsenknechts Anwalt meldete sich mit deutlichen Worten.

Jimi Blue Ochsenknecht bleibt im Gefängnis
Jimi Blue Ochsenknecht bleibt im Gefängnis ImagoImages

Wird Jimi Blue Ochsenknecht nach Österreich ausgeliefert?

Ob Ochsenknecht nach Österreich ausgeliefert werden soll, muss nun die deutsche Justiz entscheiden. Sollte es so kommen, würde in Österreich grundsätzlich ein Antrag auf Untersuchungshaft gestellt, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Innsbruck. Denn mit der Bezahlung der offenen Rechnung würde der Grund für eine mögliche U-Haft und der Betrugsverdacht nicht wegfallen. Sie verwies darauf, dass das Geld offenbar erst im letzten Moment überwiesen wurde.

Falls das Hanseatische Oberlandesgericht (OLG) im Laufe des weiteren Verfahrens einen zuvor von der Generalstaatsanwaltschaft beantragen Auslieferungshaftbefehl erlässt und die Auslieferung auch zulässig ist, muss der Beschuldigte in der Regel innerhalb von zehn Tagen ausgeliefert werden. Diese vielen juristischen Schritte kosten Zeit, das ist normalerweise nicht innerhalb von wenigen Tagen getan.