Drohgebärde vor Atomwaffen-Gespräch: USA setzen Iran mit Flugzeugträger unter Druck
Die USA und der Iran führen erstmals seit Jahren Gespräche über das Nuklearprogramm. Trump droht mit einem Angriff, wenn keine Einigung erzielt wird.
Teheran – Am Samstag (12. April) finden die ersten Gespräche zwischen den USA und dem Iran seit Jahren statt. Thema wird das Nuklearprogramm des Irans sein. Schon im Voraus hat der US-Präsident Donald Trump mit einer möglichen Attacke gedroht, sollte es am Wochenende zu keiner Einigung beim Nuklearprogramm kommen. Zusätzliche Kräfte in der Region sollten für einen solchen Schlag vorbereiten. Mit einem weiteren Flugzeugträger vor Ort verliehen die USA der Drohung nun Nachdruck.
Auf der Onlineplattform X veröffentlichte das US-Zentralkommando ein Video, auf dem zu sehen ist, wie das Luftgeschwader des neuen Flugzeugträgers USS Carl Vinson zusammen mit der USS Harry S. Truman arbeitet. Flugzeuge starten von den Flugzeugträgern und Raketen werden verladen – wie zur Vorbereitung eines Angriffs. Die Truman leitete bisher auch den Kampf gegen die Huthi-Rebellen, die immer wieder Ziele auf dem Roten Meer angegriffen und so den Handel einschränkten.
Internationales Vertrauen in Iran gering – Trump droht Iran mit „sehr schlechtem Tag“
Sowohl die USA als auch Israel haben erklärt, dass es dem Iran nicht gestattet werden dürfe, Atomwaffen zu erwerben. Der Iran hat erklärt, dass sein Atomprogramm nur zivilen Zwecken diene, allerdings wurde die Anreicherung von Uran in dem Land auf das für Atomwaffen erforderliche Maß gesteigert. Viele Staaten und auch die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) sind daher nicht überzeugt, dass es sich nur um zivile Zwecke handeln würde. Laut dem IAEO hatte der Iran im März 2025 genug Uran, um ein halbes Dutzend Atomwaffen herzustellen (275 Kilogramm bei 60 Prozent Reinheit), wie BBC zitierte.
„Wir verhandeln direkt mit ihnen, und vielleicht kommt es zu einer Einigung … eine Einigung wäre besser, als das Offensichtliche zu tun …“, so Trump laut Newsweek. Der Republikaner ließ bereits anklingen, welche Alternative dem Iran bevorstünde: „Wenn die Gespräche nicht erfolgreich sind, denke ich, dass es ein sehr schlechter Tag für den Iran sein wird.“ Das vorherige Nuklearabkommen der USA mit dem Iran kündigte Trump 2018, während seiner ersten Amtszeit, auf. Es sein ein „schlechter Deal“ gewesen, meinte der Republikaner.

Iran vor Gespräch mit den USA vor „Mauer des Misstrauens“ – mit historischen Gründen
Der iranische Außenminister Abbas Araghchi gab an, der Iran stehe „vor einer bedeutenden Mauer des Misstrauens“. Man hege „ernsthafte Zweifel an der Aufrichtigkeit der Absichten, die durch das Beharren der USA auf der Wiederaufnahme der Politik des ‚maximalen Drucks‘ vor jeder diplomatischen Interaktion noch verstärkt werden.“
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Das Misstrauen ist allerdings auch historisch entsprungen. Im Jahr 2002 wurden geheime Atomlagen im Iran entdeckt. Damit brach der Iran ein Atomwaffensperrvertrag (NPT), das der Iran und fast alle anderen Länder unterzeichnet hatten. Der Vertrag erlaubt zivile Nutzung von Atomenergie, allerdings nicht die Entwicklung von Atomwaffen.
Besonders bei direktem Iran-Angriff: USA müssen im Nahen Osten mehrere Fronten beachten
Mit einem Angriff auf den Iran würde sich voraussichtlich der Fokus des US-Militärs vor Ort verlagern. Unabhängig von einer Einigung zum Nuklearprogramm bleibt jedoch der Konflikt mit den Huthi-Milizen. Der befehlshabende General des US-Zentralkommandos, Michael Erik Kurilla, gab laut Newsweek kürzlich an, die Freiheit der Schifffahrt im Roten Meer wieder herstellen zu wollen.
Schon länger läuft eine US-Operation, mit der die Huthi-Miliz bekämpft werden soll. Für den Verteidigungsminister Pete Hegseth endet die US-Mission im Roten Meer erst, wenn die Huthi-Rebellen „aufhören werden, auf unsere Schiffe zu schießen“, wie er laut Newsweek sagte. (lismah)