Körpersprache-Experte verrät, worauf Zuschauer beim TV-Duell vor der Bundestagswahl achten müssen

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Am Sonntag steht im Wahlkampf für die Bundestagswahl 2025 das erste TV-Duell zwischen Olaf Scholz und Friedrich Merz an. Auch ihre Körpersprache könnte „interessant“ werden.

Der Wahlkampf vor der Bundestagswahl 2025 geht in die heiße Phase. Am Sonntagabend (9. Februar) treten um 20:15 Uhr bei ZDF und ARD im ersten TV-Duell die Kanzlerkandidaten der Union und SPD gegeneinander an, die in aktuellen Umfragen zur Bundestagswahl auf 29 und 18 Prozent kommen.

Unter der Moderation von Sandra Maischberger und Maybrit Illner diskutieren Noch-Bundeskanzler Olaf Scholz und CDU-Chef Friedrich Merz 90 Minuten lang. Eines der Hauptthemen des TV-Duells dürfte nach den CDU-Anträgen zum Asylrecht im Bundestag auch Migrationspolitik sein.

Die Debatte zwischen Merz und Scholz könnte sich, ebenso wie andere zukünftige TV-Duelle auf unsere Wahlentscheidung auswirken. Der Körpersprache-Experte Stefan Verra rät dazu, sich jedoch nicht nur auf die rationalen Argumente zu fokussieren. „Auch die Körpersprache kann durchaus aufschlussreich sein“, sagt er BuzzFeed News Deutschland von IPPEN.MEDIA.

TV-Duell zwischen Scholz und Merz: Was die Körpersprache aussagt

„Körpersprache ist dafür verantwortlich, ob wir einem Politiker vertrauen oder nicht. Wir entscheiden jede Wahl emotional und nicht rational, wie wir uns das sehr oft einreden“, sagt Verra BuzzFeed News Deutschland. Wenn wir schon Vertrauen zu einem Politiker haben, würden wir uns genau jene Fakten herauspicken, die dazu passen. Umgekehrt, wenn wir der Person nicht trauen, würden wir eher Fehler bei ihr finden.

Das für die Bewertung von Fakten beim TV-Duell zwischen Scholz und Merz im Hinterkopf zu behalten und zu hinterfragen, wem man eigentlich vertraut, sei wichtig. Doch wie finden Wähler und Wählerinnen das beim TV-Duell oder auch Quadrell Mitte Februar heraus? „Blicke können ein Hinweis sein“, sagt Verra. „Wenn die im Raum herumschwirren, sucht dieser Politiker gerade eine Antwort und Hilfe.“

Ein „Tänzeln“, das nicht immer ganz einfach zu erkennen sei, weil die Kameras nicht den ganzen Körper zeigten, könne ein Hinweis sein. Man spreche hier von „neuronaler Stauenergie“, das heißt, es sei mehr Energie im Körper, als im Moment gebraucht werde. Gründe könnten Nervosität oder Unsicherheit sein.

„Aber Achtung: Wenn sich ein Politiker richtig aufregt über etwas und dabei nicht tänzelt, wirkt das nicht glaubwürdig“, sagt Verra. Auch „Sprachlosigkeit“, die im Weidel-Interview bei Karin Miosga zu beobachten war, „könnte interessant sein“. Sie sei „in den meisten Fällen ein totaler Bruch mit der Vertrauenswürdigkeit.“

Kanzlerkandidaten Friedrich Merz (CDU) und Olaf Scholz (SPD).
Kanzlerkandidaten Friedrich Merz (CDU) und Olaf Scholz (SPD). © Felix Kästle/dpa, Armin Weigel/dpa

Was Wähler beim TV-Duell am Lächeln der Kandidaten erkennen können

Auf die Blickrichtung könnten Wähler und Wählerinnen beim TV-Duell zur Bundestagswahl 2025 achten, sagt der Körpersprache-Experte BuzzFeed News Deutschland. „Wichtig ist immer zu beobachten, wie sich Kontrahenten anschauen.“ Sind sie „völlig zugewandt“, hier spreche man von der „Nase oder Nabel-Regel“, wirke das „weit offener und zugänglicher“, als wenn sich Politiker nur aus den Augenwinkeln anschauen. „Das wirkt sogar ablehnender, als würden sie sich gar nicht anschauen.“

Es gibt noch eine weitere Sache, auf die Zuschauer beim TV-Duell zwischen Merz und Scholz oder beim Mega-TV Duell zwischen Merz, Weidel, Habeck und Scholz achten können, sagt Verra: „Wenn es ein Kanzlerkandidat schafft, seinen Gegner anzulächeln, signalisiert dies Souveränität, weil es auf einen niedrigen Kortisol-Spiegel hinweist, also darauf, dass die Person weniger gestresst vom TV-Duell ist.“ Wichtig sei hier aber, dass es kein Auslachen sei, kein süffisantes Lachen, sondern ein ehrliches.

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