Protest gegen Zoll-Krieg: Umfrage zeigt, wie viel Prozent der Republikaner gegen Trump sind

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US-Präsident Donald Trump bekommt aus den Reihen der Republikanischen Partei nicht nur Zustimmung für seine Strafzölle gegen die halbe Welt. Das zeigt eine Umfrage.

Washington - Bei Wikipedia steht, Donald Trump gelte als einer der umstrittensten Politiker in der Geschichte der USA. Dass Trump mindestens polarisiert, dürften auch Mitglieder und Kollegen aus der Republikanischen Partei nicht bestreiten.

Strafzölle von Donald Trump: In der Republikanischen Partei regt sich Protest

Beinahe stündlich kommen neue Nachrichten aus dem Weißen Haus. Trump provoziert Nachbar Kanada regelrecht. Er zettelt förmlich einen Handelskrieg der Vereinigten Staaten mit China an. Und während Trump auf Grundlage des „Alien Enemies Act“  von 1798 abschieben lässt, überzieht der 45. und 47. US-Präsident Länder wie Mexiko geradezu mit Strafzöllen.

Oder er droht sie zumindest an, als würde er pokern und auf einen Gegenvorschlag warten. Genau das soll eben nicht jedem amerikanischen Republikaner gefallen. Eine am 8. April veröffentlichte Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters und des Marktforschungsunternehmens Ipsos ergab, dass 24 Prozent der Republikaner Trumps Zollpläne ablehnen.

45. und 47. Präsident der USA: Donald Trump von der Republikanischen Partei.
45. und 47. Präsident der USA: Donald Trump von der Republikanischen Partei. © IMAGO / ABACAPRESS

Donald Trump verteilt Schutzzölle: Doch nicht jeder Republikaner findet das gut

Damit nicht genug: Der Umfrage zufolge erwarten 73 Prozent der Amerikaner steigende Preise aufgrund von Trumps Schutzzöllen. Nur vier Prozent der Befragten gehen stattdessen von sinkenden Preisen in den USA selbst aus. Mehr noch: Laut der Umfrage lehnen 57 Prozent der US-Bürger insgesamt die Zölle gegen teils partnerschaftlich verbundene Volkswirtschaften wie der Deutschlands ab, während 39 Prozent nach Angaben dieser Studie dafür sind.

Zur Einordnung: Wenn Unternehmen einen bestimmten Prozentsatz des Produktwertes beim Import in ein Land an dessen Regierung zahlen müssen, spricht man von Zöllen. Es sind Abgaben, die den Preis des Produktes in dem betreffenden Land in die Höhe treiben. Trump will Experten-Einschätzungen zufolge damit erreichen, dass die Amerikaner deutlich mehr heimische Produkte kaufen als ähnliche ausländische Produkte. Und dass die ausländischen Branchen statt in deren Herkunftsländern ihre Produktion in die USA verlagern, um die Zölle zu umgehen, und dort gleichzeitig Arbeitsplätze schaffen.

Ich glaube wirklich, dass die aktuelle Zollsituation sehr gut für uns ist. Es ist großartig. Es wird legendär werden.

Zollpolitik des US-Präsidenten: Donald Trump sieht riesige Mehreinnahmen für die USA

US-Präsident Trump bleibt (vorerst) stur bei seiner Zollpolitik. Bei einem Gala-Dinner des National Republican Congressional Committee in Washington erklärte das 78-jährige Staatsoberhaupt etwa: „Ich glaube wirklich, dass die aktuelle Zollsituation sehr gut für uns ist.“ Die US-Politik nehme durch die Zölle seinen Angaben zufolge täglich zwei Milliarden US-Dollar ein. Wie er auf diese Zahl kommt, präzisierte der amerikanische Regierungschef dagegen nicht.

„Es ist großartig. Es wird legendär werden“, sagte der eigenwillige Politiker stattdessen. Doch: Die Kritik an seinem knallharten Vorgehen wächst nicht nur international, sondern offenbar auch parteiintern. So zitierte zum Beispiel die „Tagesschau“ der ARD den republikanischen Senator Rand Paul aus Kentucky mit den Worten: „Ich unterstütze Donald Trump, aber ich unterstütze nicht die Zölle.“ (pm)

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